Kuess Mich, Highlander
aus, als hätte sie einen sinnlosen Kampf mit ihren Decken ausge- fochten. Er zog das Plaid sanft von ihrem Hals fort, damit sie sich nicht im Schlaf damit würgte, und richtete dann den um ihre Beine verhedderten Stoff. Sie seufzte und schmiegte sich tiefer in die weiche Matratze. Er nahm den Weinschlauch von ihrer Seite und zuckte zusammen, als er merkte, dass er leer war, obwohl er verstand, was sie dazu getrieben hatte, den Wein zu trinken.
Sie hatte Vergessen gesucht, eine Suche, die er schon selbst ein oder zwei Mal unternommen hatte.
Sie fühlte sich verloren. Ihrem Zuhause entrissen. Inmitten eines Jahrhunderts gestrandet, das sie möglicherweise nicht verstehen konnte.
Und es war seine Schuld.
Er würde sie heiraten, ihr helfen, sich zurechtzufinden, sie vor Entdeckung schützen - und sie vor allem vor Adam Black beschützen. Er würde sie, das versprach er sich fest, auf die eine oder andere Art wieder zum Lachen bringen und ihr Herz gewinnen. Sie war eine vollwertige Brude und mehr. Seine Mutter hätte diese Frau geliebt.
»Schlaf mit den Engeln, meine Brudekönigin«, sagte er zärtlich. Aber komm zurück. Dieser Teufel braucht dich, wie er niemals zuvor etwas gebraucht hat.
Als er sich zum Gehen wandte, versagte er sich einen letzten Blick über die Schulter. Ein schwaches Lächeln spielte um seine Lippen, während er sich ihrer Faszination über die Schlagsahne erinnerte. Er hoffte, dass sie ihm eines Tages genug vertrauen, ihn genug begehren würde, um ihm zu erlauben, einen Löffel Schlagsahne über ihren wunderschönen Körper zu verteilen und sie mit der Zunge wieder zu entfernen.
Er würde sie heilen. Mit seiner Liebe.
Und er würde niemals vor ihr sterben - das konnte er versprechen.
* * *
»Was ist los?«, fragte Galan beim Anblick von Circenns grimmiger Miene, als dieser die Große Halle betrat.
Der Laird ließ sich schwer in einen Sessel fallen, nahm einen Weinschlauch mit Apfelwein hoch und drehte ihn wie abwesend in seinen Händen.
»Geht es um Lisa?«, fragte Duncan schnell. »Was ist passiert? Ich dachte, ihr beide kämt euch ... näher.«
»Ich habe ihr die Phiole gegeben«, grollte Circenn kaum verständlich.
»Du hast was?«, brüllte Galan und sprang auf. »Du hast sie dir angeglichen?«
»Nay.« Circenn winkte ungeduldig ab. »Das würde ich niemals tun. Ich habe sie ihr nur gegeben, damit sie selbst merkt, dass die Phiole sie nicht wieder nach Hause bringen kann.« Er hielt inne und hob dann den Blick vom Boden. »Ich habe herausgefunden, warum sie so verzweifelt zurückkehren will«, sagte er. Und dann erzählte er zögernd, was Lisa ihm anvertraut hatte.
»Ach, Jesus«, sagte Duncan, als er endete. »Das ist ja schrecklich! Kannst du sie nicht zurückbringen? Es ist ihre Mutter.« Galan murmelte zustimmend.
Circenn zuckte die Achseln und spreizte in einer hilflosen Geste die Hände. »Ich weiß nicht, wie. Das einzige Wesen, das es weiß, ist Adam ...«
»Und Adam würde sie töten«, beendete Duncan seinen Satz bitter.
»Aye.«
Duncan schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht gewusst. Sie hatte mir erzählt, dass eine Frau von ihr abhängig ist, aber sie wollte mir nicht mehr sagen.«
»Das hat sie dir erzählt?«, fauchte Circenn.
»Aye.«
Circenns Lippen verzogen sich verbittert. »Nun, hier stehe ich und habe ihr die Ehe angeboten und sie wollte mir nicht einmal so viel sagen.«
»Hast du jemals gefragt?«, erwiderte Galan leise.
Circenn murmelte einen Fluch, öffnete den Weinschlauch und begann zu trinken.
19. Kapite l
Armand knirschte mit den Zähnen und ließ es zu, dass James Comyn seinen Zorn herausbrüllte, während er sich selbst versicherte, dass sich das Blatt bald wenden und er den verräterischen Schotten dann genüsslich vernichten würde. Er verstand die Beweggründe Comyns gut. Vor zehn Jahren, als Robert The Bruce Red John Comyn in der Greyfriars Kirk in Dumpfries erschlug und damit den einzigen wahren Bewerber für die schottische Krone auslöschte, hatte sich der Rest des Comyn-Clans eifrig mit den Engländern verbündet. Sie töteten begierig jeden Verwandten des Bruce, dessen sie habhaft werden konnten.
»Es sind schon Wochen vergangen, Berard! Und Ihr bringt mir nichts. Keine Frau, keine geweihten Gegenstände.«
Armand zuckte die Achseln. »Ich habe getan, was ich konnte. Die Frau hat ihre Gemächer seit Wochen nicht verlassen. Sie verkriecht sich dort, obwohl ich nicht ergründen kann, warum.«
»Dann geht hinein und
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