Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)
erregte Nates Steinzeitmenschverhalten sie aber so sehr, dass sie nicht im Traum daran dachte, sich zu wehren. Scheinbar mühelos trug er sie zum Creek. Immerhin kreischte sie, strampelte mit den Beinen und verlangte, dass er sie sofort runterließ. Schließlich musste sie ja den Schein wahren, oder?
Mit großen Schritten marschierte Nate durchs Wasser. Ihr Kleid war schon völlig durchnässt. Lachend erkundigte er sich: „Schnell oder lieber langsam?“
„Was meinst du?“
„Willst du, dass ich dich hineinwerfe, oder möchtest du lieber behutsam ins Wasser getaucht werden?“
Sie ließ eine Hand über die muskulöse Brust gleiten, strampelte wieder mit den Beinen und murrte: „Als ob du auf meine Wünsche Rücksicht nehmen würdest.“
„Mir gefällt die Vorstellung, dass du meinen Namen schreist, wenn ich dich in die Luft werfe. Aber wenn ich es langsam angehen lasse, habe ich mehr davon.“
So ein Schuft! Er redete gar nicht vom Wasser, sondern malte sich aus, wie er sie nehmen wollte. Dabei hatte sie ihm doch deutlich zu verstehen gegeben, dass sie keinen Sex mit ihm haben würde. Diesem Gefühlschaos wollte sie sich nicht erneut aussetzen. Erst wollte sie, dann machte er einen Rückzieher. Dann wollte er, und sie überlegte es sich anders. Nein, das war ihr alles zu anstrengend! Und wenn sein unglaublich attraktiver Körper sie noch so sehr erregte.
Unter seinen Füßen knirschte der Kies, als Nate sie herumschwenkte und das Wasser aufspritzte und ihr Rücken und Beine kühlte.
Sie klammerte sich fest an Nate, damit er sie nicht in hohem Bogen ins Wasser werfen konnte.
„Es scheint dir zu gefallen“, bemerkte er triumphierend.
„Ich hoffe, dir gefällt das !“ Sie beugte sich hinunter, schöpfte eine Handvoll Wasser und spritzte es ihm ins Gesicht.
Schockiert erstarrte er einen Moment lang, dann schüttelte er sich wie ein begossener Pudel und nahm freudestrahlend Rache, als hätte er nur auf so eine Gelegenheit gewartet.
Roxy bereute ihren Übermut sofort, als ihr bewusst wurde, was sie damit provoziert hatte. Nun war es zu spät. Lachend ließ Nate sie einfach ins Wasser fallen.
Sie tauchte unter und kam zwei Sekunden später keuchend und ausgesprochen angriffslustig wieder an die Oberfläche.
Wütend warf Roxy sich gegen ihn und schubste ihn tatsächlich um. Vielleicht hatte er sich aber auch einfach fallen lassen. Jedenfalls lag sie nun auf ihm und nutzte den Vorteil. Voller Schadenfreude tauchte sie Nate unter Wasser. Er kämpfte sich wieder hoch und warf sie rücklings in den Creek.
Sowie sie sich wieder aufgerichtet hatte, umfasste er ihre Taille und hob Roxy hoch – gegen ihren heftigen Widerstand. Wie ein gereizter Tiger kämpfte sie gegen den attraktiven, lachenden Mann an.
Sein Lachen war ansteckend.
Irgendwann hörten sie auf zu lachen und hielten einander fest. Es war sehr erregend, Nates Hände um ihre Taille zu spüren. Außerdem ruhte sein verlangender Blick auf ihren Lippen, und Roxy wünschte sich sehnlich, geküsst zu werden. Jetzt! Sofort! Nate sollte sie küssen, bis sie alles um sich her vergaß.
Unbewusst ließ sie die Finger über seinen Hals gleiten, spürte den Puls unterhalb des Ohrs pochen, tastete weiter, während Nate ihr tief in die Augen sah. Hingerissen zog sie die Konturen seiner sinnlichen Unterlippe nach, wobei seine Augen vor Verlangen dunkler wurden und Roxy ein heißes Pulsieren im Schritt spürte. Behutsam hob Nate sie höher, sodass sie den Boden unter den Füßen verlor. Verträumt schloss sie die Augen und wartete darauf, endlich geküsst zu werden, heiß und leidenschaftlich.
Sie wurde enttäuscht. Wie aus weiter Ferne hörte sie, wie Nate ihren Namen flüsterte.
„Roxy, es ist vorbei.“
Widerstrebend öffnete sie die Augen. Sein Gesicht, sein Mund war ihr so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Wange spürte. Begehrte er sie denn nicht? Worauf, um alles in der Welt, wartete er?
„Was ist vorbei?“, fragte sie leise.
„Sie sind fort. Jedenfalls hat es den Anschein.“
Ihr erster Impuls war, diese Worte einfach zu ignorieren. Sie interessierten sie nicht. Ihr Verlangen nach Nate war so übermächtig, dass alles andere in den Hintergrund rückte. Doch als er sie weiterhin nur stumm ansah, stellte sich Ernüchterung ein. Das fröhliche Spiel im Creek war ja nur für Marla und Greg inszeniert worden.
Und sie hatte mitgemacht, weil Nate sie mit seinem Charme und seiner erotischen Ausstrahlung schlichtweg verzaubert hatte. Eine
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