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Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Titel: Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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Vater nach der Scheidung oft gesehen?“
    „Was hat das denn jetzt damit zu tun?“ Doch sie wurde sehr nachdenklich, als sie Nates ernste Miene bemerkte, und seufzte ergeben. „Meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich ihn jedes zweite Wochenende besuche, nachdem er wieder geheiratet hatte. Angeblich, damit wir einander nicht fremd werden. Inzwischen bin ich aber überzeugt, dass sie hoffte, ich würde ihr anschließend alles über das neue Leben meines Vaters erzählen. Seine zweite Frau und ich mochten einander nicht besonders, und ich habe mich nach Möglichkeit vor den Besuchen gedrückt. Erst als er erneut geschieden wurde, habe ich ihn wieder regelmäßig getroffen. Bis ich eines Tages neue Parfümflakons im Badezimmer und ein Nachthemd im Schlafzimmer fand, das ich nicht kannte. Mein Vater hat dann ziemlich schnell ein drittes Mal geheiratet. Ich habe gehofft, er hätte endlich die Richtige gefunden.“
    Bevor sie weitersprach, schluckte Roxy einmal. „Aber eine Frau allein hat ihm nie gereicht.“
    „Hast du noch Kontakt zu ihm?“
    „Gelegentlich. Ich kann einfach nicht vergessen, was er meiner Mutter und mir angetan hat. Aber ich versuche, ihm zu verzeihen. Er hat bis heute nicht verstanden, wie sehr er mich verletzt hat, und behauptet, er hätte mich immer sehr lieb gehabt.“
    „War er denn sonst ein guter Vater?“
    „Als ich sehr klein war, hat er mir jeden Abend vorm Einschlafen einen Kuss auf die Stirn gegeben und mich Prinzessin genannt. Später war ich hin und her gerissen. Einerseits konnte ich verstehen, warum meine Mutter ihm seine Untreue nicht vorgehalten und hinausgeworfen hat.“ Erstaunt sah sie auf. „Das habe ich noch nie jemandem anvertraut.“
    „Du wolltest deinen Vater eben nicht verlieren. Das ist nur zu verständlich.“
    Sie lächelte wehmütig. „Er konnte sehr lustig sein und sehr charmant.“ Mit einem Seitenblick auf Nate ergänzte sie: „Wie du.“
    Er zog sie wieder an sich. „Ich bin ganz anders als dein Vater. Das kannst du mir glauben.“
    „Meine Großtante Leasie ist mal auf so einen Charmeur hereingefallen“, erzählte Roxy. „Harry Mercer. Er hat davon gelebt, gefälschte Lebensversicherungspolicen unter die Leute zu bringen. Das war in den sechziger Jahren. Meine Tante hat ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, sowie sie Wind davon bekommen hatte. Noch heute schreibt er ihr Briefe aus dem Gefängnis, aber sie hat noch nie darauf reagiert. Insgeheim würde sie es vielleicht gern tun, aber sie ist klug genug, es nicht zu tun.“
    „Hat sie je geheiratet?“
    „Nein. Sie ist ganz zufrieden mit ihrem Leben und ihren Wellensittichen. Die sind klein, harmlos und pflegeleicht.“
    „Im Gegensatz zu Männern.“
    „Im Gegensatz zu Männern wie Harry.“
    Oder wie ihrem untreuen Vater, dachte Nate. Sollte er tatsächlich mal heiraten, würde er seiner Frau treu sein. Etwas anderes kam für ihn nicht infrage.
    Schweigend setzten sie den Weg fort und erreichten bald den Hof.
    Witternd hob Nate den Kopf. „Ich rieche frisch gebackenes Brot.“
    „Da wir uns hier im Busch aufhalten, handelt es sich bestimmt um Damper , das für dies Gegend typische Sodabrot, das über offenem Feuer gebacken wird“, meinte Roxy.
    Nate schnüffelte erneut. „Und etwas mit Fleisch gibt es auch.“ Er klopfte sich auf den knurrenden Magen. Seit durchweichten Sandwiches im Flugzeug hatte er nichts mehr gegessen.
    In einiger Entfernung rief ein Brachvogel. Es klang unendlich einsam.
    Jetzt entdeckte Nate auch den Hausherrn, der sich neben dem Haus ums Lagerfeuer kümmerte. Über den Flammen hingen zwei Töpfe. Einer für den Schmorbraten, der andere fürs Brot, dachte Nate.
    Mr Glenrowan sah lächelnd auf. „Ich habe mich schon gefragt, wann Sie wieder auftauchen würden. Ihre Freunde sind schon lange zurück.“
    Roxy errötete verlegen. „Wo stecken sie denn?“
    „Marla hilft meiner Frau.“
    „Und ich habe Feuerholz gesammelt.“ Mit einem Armvoll Geäst bog Greg um die Hausecke.
    „Gut gemacht“, lobte der Hausherr und erhob sich. „Ich sehe mal nach, wo die Frauen so lange bleiben.“
    „Ich komme mit.“ Roxy eilte hinter ihm her, um zu sehen, wie es Marla ging, während Greg seinen Freund trocken fragte: „Und? Habt ihr euch abgekühlt?“
    Nate zog sich sein Hemd über. „Ihr hättet auch schwimmen gehen sollen.“
    „Ich wollte nicht das dritte Rad am Wagen sein.“
    „Du hast Marla vergessen.“
    „Nein, sie vergisst mich.“ Greg legte das

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