Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Titel: Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
Vom Netzwerk:
Hand, atmete tief durch und sah auf.
    Nate, die Hände tief in die Manteltaschen geschoben, blickte von oben auf sie herab. Er war wirklich sehr groß. Der Wind hatte ihm eine schwarze Locke in die Stirn geweht. Sein eindringlicher Blick hielt ihren fest und weckte schlagartig Erinnerungen: wie sie im Creek herumgealbert und sich geliebt hatten, wie sie bis zum Morgengrauen in dem gemütlichen Bett im Outback keinen Schlaf gefunden hatten, weil sie zu beschäftigt mit ihren Liebesspielen gewesen waren.
    Roxys Herz klopfte schneller, als Nate näher kam. Energisch widerstand sie dem Impuls aufzuspringen und sich in seine Arme zu werfen.
    „In deinem Laden ist ja heute der Bär los.“
    „Es wurde Zeit für einen Schlussverkauf.“
    Überrascht hob er die Brauen. „Wie viele Sachen willst du denn loswerden?“
    „Am liebsten alle.“
    „Deine Cousine scheint einen guten Job zu machen.“
    „Sie genießt mein vollstes Vertrauen.“
    Natürlich musste sie sich von Sachen trennen und dann – hoffentlich – einen Neuanfang wagen. Aber sie brachte es nicht übers Herz, mit anzusehen, wie ihre mit viel Liebe geschaffenen Kreationen zum Schleuderpreis über den Ladentisch gingen.
    Nate deutete auf den Zeichenblock. „Was machst du da?“
    „Ich suche nach Inspirationen.“
    „Für neue Kleider.“
    „Für ein neues Leben.“
    Er nickte nachdenklich. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen“, erklärte er schließlich.
    Roxys Herz machte einen Hüpfer, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Wofür denn?“
    „Dafür, dass ich dich im Stich gelassen habe.“
    „Aha. Das bin ich ja gewohnt.“
    „Ich bin nicht wie dein Vater, Roxy.“
    „Wie deiner bist du aber auch nicht. Von Integrität hast du jedenfalls noch nie was gehört.“
    „Ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe“, sagte er. „Ich habe mir selbst auch sehr wehgetan.“
    „Mir kommen gleich die Tränen, Nate.“
    „Wir können immer noch heiraten. Falls du keinen Ersatz gefunden hast.“
    Roxy griff wieder nach dem Bleistift und machte eine neue Skizze. „Ich lasse den Wettbewerb sausen. Das Leben geht weiter.“ Sie griff nach ihrer Tasche, schob sich den Zeichenblock unter den Arm und stand auf.
    „Ich will aber nicht, dass es so zwischen uns endet“, rief Nate ihr nach, als sie sich auf den Weg machte.
    Ärger und Schmerz verengten ihre Kehle, trübten ihren Blick. „Dein Pech“, stieß sie hervor.
    Doch so leicht gab Nate nicht auf. „Verdammt, Roxy! Ich liebe dich.“
    Wie erstarrt blieb sie stehen. Ihr wurde heiß und kalt. Vor ihren Augen drehte sich alles. Er liebt mich. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit.
    Halt suchend wandte sie sich langsam um und stieß heiser hervor: „Ich habe mich wohl verhört.“
    „Dann sage ich es noch einmal: Ich liebe dich. So sehr, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte. Und das bei solchen Eltern“, fügte er verlegen hinzu.
    Roxy sah ihn nur an. Sie erinnerte sich an das ewige Hin und Her zwischen ihren eigenen Eltern und blieb skeptisch. Durfte sie Nate wirklich glauben? Sagte er die Wahrheit?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, machte er einen Schritt auf sie zu und sah sie forschend an. „Du glaubst mir nicht.“
    Ihre Stimme brach, ihr Herz zerbrach. „Das spielt gar keine Rolle. Ich werde mich nämlich ganz sicher nie wieder mit dir einlassen. Lass mich also bitte einfach in Ruhe.“
    Als sie sich wieder umwandte und entschlossen weiterging, überholte Nate sie und verstellte ihr den Weg. Da ihr der Versuch zwecklos erschien, um Nate herumzugehen oder ihn anzuschreien, blieb sie stehen und maß ihn mit ihrem verächtlichsten Blick, während ihr Herz sie anflehte nachzugeben.
    Nate zog etwas aus der Manteltasche. Roxy senkte den Blick. Wozu hielt er einen Seidenfaden zwischen den Fingern?
    „Hältst du den bitte mal?“ Er streckte die Hand aus.
    Roxy schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Lust auf deine Spielchen.“
    „Bitte Roxy! Halt den Faden. Mehr verlange ich ja gar nicht.“
    Sie sah in die unwiderstehlich blitzenden blauen Augen und blieb weitere fünf Sekunden standhaft. Dann atmete sie genervt aus, schob den Zeichenblock unter den anderen Arm und griff nach dem verflixten Faden.
    Aus der anderen Manteltasche beförderte Nate einen weiteren Gegenstand, der einen Moment später in Roxys Hand lag und sich bei genauerer Betrachtung als Verlobungsring entpuppte. Ein Ring mit einem lupenreinen Brillanten!
    Sie stellte sich vor, wie er an ihrem

Weitere Kostenlose Bücher