Kuess mich - kuess mich ueberall
duldig verbannte er diese verrückten Gedanken und fragte im nächsten Moment etwas ebenso Verrücktes. „Haben Sie heute Abend etwas vor?”
„Es war ein anstrengender Tag, und ich möchte meine Ideen gern noch ein wenig ausarbeiten, solange sie noch frisch sind. Ich bleibe zu Hause”, sagte sie fest.
Mit anderen Worten, fügte Jill unausgesprochen hinzu, ich möchte den Abend nicht mit Ihnen verbringen. Sie konnte nur hoffen, dass diese Botschaft auch ankam. Wenn er der nette Typ war, für den alle ihn hielten, würde er ihre Wünsche respektieren. Und wenn er glaubte, dass sie seine Zeit nicht wert war, würde er sie in Ruhe lassen.
Auch gut, dachte Jill.
3. KAPITEL
Um acht Uhr klingelte es an ihrer Tür. Vor dem Hintergrund klassischer Musik arbeitete Jill an der Werbekampagne. Stirnrunzelnd sah sie nun zur Tür und stand dann zögernd auf. Da sie erst vor wenigen Tagen nach Fort Worth gekommen war, hatte sie noch keine Freundschaften geschlossen, und so konnte sie sich nicht vorstellen, wer sie besuchen wollte. Sie blickte durch den Spion und sah Tyler mit einem selbstbewussten Lä cheln und einer kleinen Papiertüte in der Hand vor der Tür stehen.
Sie öffnete, stellte sich ihm aber in den Weg. Sie wollte ihn heute Abend nicht in ihrem kleinen Apartment haben, das sie nur für kurze Zeit gemietet hatte. Dieser Mann hatte eine unglaub lich starke Präsenz, und irgendwie hatte sie das Gefühl, nicht atmen zu können, wenn sie ihn jetzt in ihre Nähe ließe.
„Hi”, sagte er. „Da Sie gestern in meinen Armen ohnmächtig geworden sind, dachte ich, ich sehe besser nach, ob es Ihnen gut geht. Keine Rückfälle?”
„Danke, keine. Es geht mir sehr gut.”
„Ich habe vergessen, Ihnen zu sagen, dass T.J. die Operation heute gut überstanden hat.”
Sie lächelte erfreut. „Danke. Das ist schön. Ich werde ihn morgen besuchen.”
Er hob die Papiertüte hoch. „Und ich habe hier ein wenig Eiscreme, um sie mit Ihnen zu teilen. Außerdem wollte ich mehr über meinen Einsatz als Model erfahren.”
Sie seufzte leise und gab auf. „Kommen Sie herein”, sagte sie, ohne ihren Missmut zu verbergen.
Er grinste unverschämt anziehend und schlenderte lässig herein. „Ja, ja, Sie hätten mich am liebsten die ganze Nacht im Flur stehen lassen. Jill, Sie haben noch viel von der texanischen Gastfreundlichkeit zu lernen. Was hat Sie dazu gebracht, mich doch hereinzulassen? Mein Charme, mein Lächeln oder mein toller Po?”
Jill schloss kurz die Augen und stieß einen weiteren kleinen Seufzer aus „Die Eiscreme”, antwortete sie dann geduldig. „Ich sterbe für Eiscreme.”
Tyler machte ein enttäuschtes Gesicht. „Das Eis ist nur ein Bonus. Ich sollte eigentlich der Hauptpreis sein. Ich weiß nicht, ob mein Ego diese Herabwürdigung ertragen kann.”
„Oh, da bin ich sicher, es kann. Ist es nicht der am besten ent wickelte Teil von Ihnen?”
Er lachte leise und kam kopfschüttelnd näher, und sie spürte plötzlich ein unruhiges Flattern im Bauch. „Es ist ziemlich ris kant, einem Mann so etwas zu sagen. Sie wissen doch, dass Sie sich damit einiges einhandeln können, nicht wahr?”
Jill schluckte mühsam, als sie den wilden Blick in Tylers Augen sah, und fuhr sich nervös über die Lippen. „Ich dachte, wir wären uns darüber einig, dass Sie nicht mit mir zu flirten brauchen.”
„Das haben Sie gesagt, nicht ich”, konterte er und kam noch näher.
Mechanisch trat sie Schritt für Schritt den Rückzug an und bemühte sich, gelassen zu bleiben. „Das ist albern. Ein ganzes Krankenhaus voller Frauen interessiert sich für Sie. Der einzige Grund, warum Sie das hier machen, ist der, dass ich nicht an Ihnen interessiert bin.”
„Ach, sind Sie das nicht?” forderte er sie heraus, und seine tie fe Stimme ließ sie erschauern.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nur hier bin, um einen Job zu erledigen.”
„Und Sie fühlen sich kein bisschen zu mir hingezogen?” fragte er leise.
Sie war inzwischen an der Wand angekommen und konnte nicht weiter zurückweichen.
„Sie sind ein Frauenheld.”
Er nickte. „Und Sie mögen keine Frauenhelden.”
„Ich habe keine guten Erfahrungen mit ihnen.”
Tyler ließ sie nicht aus den Augen, und Jill hatte das Gefühl, dass er mit seinem durchdringenden Blick bis in ihre Seele sehen konnte.
„Ihr Mann war ein Frauenheld”, bemerkte er ruhig und legte eine Hand an ihre Wange.
Sie senkte die Lider.
„Er war ein Idiot.”
„Woher wissen Sie
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