Kuess mich - kuess mich ueberall
sehr, das wird auch nie geschehen.”
Sie sah Tyler mitfühlend an. „Was kann ich für dich tun?”
Er lächelte. „Küss mich.”
Langsam schüttelte Jill den Kopf. „Das werde ich nicht tun. Wir sehen uns dann später. Ich hoffe, du kannst dich ein wenig ausruhen.”
„He, Jill!” rief Tyler ihr nach.
Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. „Was ist?”
„Was hast du mit den Blumen gemacht?”
Entschlossen, ihm keine Genugtuung zu verschaffen, antwortete sie: „Das geht dich nichts an.”
6. KAPITEL
Es war vier Uhr morgens, als es an ihrer Tür klingelte.
Jill fiel fast aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenmantel und ging zur Tür. Sie blickte durch den Spion, und ihr blieb beinahe das Herz stehen, als sie Tyler erkannte.
Sie riss sofort die Tür auf. Mit seinem unrasierten, übernächtigten Gesic ht, den zerknitterten Sachen und den geröteten Augen sah er bemitleidenswert aus.
„Oh, Tyler, was ist geschehen?”
„Lilly ist gestorben.”
Ihr erster Gedanke war, Tyler in die Arme zu nehmen. Schnell zog sie ihn in die Wohnung und legte die Arme um ihn. „Es tut mir so Leid, Tyler.”
„Ihr Herz setzte drei Mal aus, und der diensthabende Arzt brachte sie zwei Mal ins Leben zurück. Bis sie mich gefunden hatten, war sie schon tot.” Tyler fluchte leise, löste sich aus Jills Armen und drehte ihr den Rücken zu. „Es war so seltsam. Bis Mitternacht bin ich in der Nähe gewesen. Und knapp eine Stunde später passierte es. Es war fast so, als ob sie darauf wartete, dass ich fortging, und dann starb sie. Ich hätte bei ihr sein sollen.”
Jill tat es weh, ihn so verzweifelt zu sehen. „Du kannst nicht immer da sein, Tyler.”
„Es ist mein Job, dort zu sein und auf Patienten zu achten, die sich in einem kritischen Zustand befinden”, erwiderte er mit barscher Stimme.
„Und du bist ja auch bis Mitternacht geblieben.”
„Das war nicht ge nug.”
„Du hast mir selbst gesagt, dass es im Grunde ein Wunder ist, wie lange sie durchgehalten hat.”
„Sie hätte nicht in einem verdammten Krankenhaus sterben dürfen! Himmel, sie war erst elf! Sie hätte überhaupt nicht sterben dürfen.”
Behutsam berührte Jill ihn an der Schulter. „Glaubst du nicht, dass es vielleicht einfach ihre Zeit war, zu gehen?”
„Es ist nie die Zeit meiner Patienten, zu gehen!” sagte er unbeherrscht.
Jill holte tief Luft. „Und ich dachte, du seist ein Arzt, der sich nicht für Gott hält.”
Tyler stieß einen rauen Seufzer aus. „Ich wollte nicht, dass sie stirbt.”
Jill stellte sich vor ihn und nahm sein Gesicht zwischen die Hände. „Natürlich nicht. Sie hatte Glück, dass du ihr Arzt warst, der nicht nur fähig, sondern auch mitfühlend und menschlich ist. Sie hatte großes Glück.”
„Es war nicht groß genug.”
„Mir kommt es eher so vor, als ob du ihr Leben eine Weile verlängert hast.”
„Das haben ihre Eltern auch gesagt.”
Ihre Blicke trafen sich, und Jill erkannte, dass Tyler kaum ruhiger geworden war. Wenn sie doch nur wüsste, wie sie das tun könnte.
Spontan zog sie ihn zum Sofa. „Setz dich. Ich komme gleich wieder.” Sie ging zu ihrer kleinen Bar, schenkte Tyler einen doppelten Whisky ein und kam damit zum Sofa zurück.
„Trink das aus.”
„Bist du immer so herrisch?”
„Nur um vier Uhr morgens”, sagte sie mit einem schwachen Lächeln.
Gehorsam folgte er ihrer Aufforderung, verzog das Gesicht, während er das Glas in einem Zug leerte, und stellte es dann auf den Tisch.
„Noch einen?” fragte sie, er nickte, sie schenkte nach, und dankbar trank er auch das aus.
„Und jetzt, Jill?”
„Jetzt ziehen wir dir die Jacke aus”, antwortete sie und befreite ihn von seiner Lederjacke.
„Und nun deine Schuhe.” Sie kniete sich neben ihn hin und zog ihm die Stiefel von den Füßen.
Tyler sah sie durchdringend an, als Jill wieder aufstand. „Hör nicht auf.”
Sie lächelte und schüttelte den Kopf. „Komm.” Und sie führte ihn zu ihrem Schlafzimmer.
„Ich möchte nicht, dass du mich missverstehst. Wir werden nicht miteinander schlafen”, stellte sie klar, während sie ihm das Hemd aufknöpfte und es von seinen breiten Schultern streifte.
„Warum nicht?” fragte er mit leicht heiserer Stimme.
„Es ist nicht der richtige Zeitpunkt.” Aber Jill spürte, dass ihr Puls sich beschleunigte, als sie Tyle r nun den Gürtel öffnete. Deshalb zögerte sie, bevor sie dann langsam den Reißverschluss herunterzog. Dabei kam sie automatisch
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