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Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Titel: Kuess mich, lieb mich - heirate mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Little
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es, was ihr passiert war. Ihr fiel jedenfalls keine andere Bezeichnung dafür ein. Und sie sah nicht allzu unglücklich dabei aus, wie sie sich eingestehen musste.
    Ihr straff geflochtener Zopf hatte sich gelöst, das Haar hing ihr in wirren Strähnen auf dem Rücken. Ihre Wangen waren ge rötet, ihre Lippen geschwollen, ihre Augen glänzten wie im Fieber. Ihr T-Shirt war aus den Jeans gerutscht, und ihr Halstuch hatte sich verdreht, so dass der Knoten jetzt im Nacken saß.
    Und all das nach einem Kuss. Das sollte einen doch nachdenklich machen.
    Rasch richtete sie wieder Frisur und Kleidung her, obwohl sie wusste, dass sie vor Ophelia ohnehin nichts verheimlichen konnte. Männer waren da einfach besser. Luke jedenfalls setzte einfach sein grimmiges Gesicht auf und konnte seine Frustration an einem widerspenstigen Stier auslassen, der sich dagegen wehrte, das Brandzeichen verpasst zu bekommen.
    Sie musste heute unbedingt auch draußen arbeiten, ihren Muskeln etwas zu tun geben, so lange, bis ihr Kopf wie leer gefegt war und sie nicht mehr nachdachte. Es gab schließlich mehr als genug zu tun auf der Ranch, bevor sie sie verkaufen konnte. Hoffentlich hörte Roger jetzt damit auf, das Testament ihres Vaters anzufechten. Er hatte sich ja gnadenlos über ihre Ehe mit Luke lustig gemacht, aber eigentlich musste er jetzt doch endlich akzeptieren, dass das Spiel vorbei war - und dass sie gewonnen hatte.

    Die Erinnerung an Rogers Drohung dämpfte allerdings ihren Optimismus. Seine Stimme hallte ihr noch jetzt in den Ohren. „Glaub nicht, du wärst aus dem Schneider, Carey. Das bist du noch lange nicht.”
    Vielleicht hätte Luke ihn nicht schlagen sollen …
    Nachdenklich ging Carey wieder nach unten. Sie war wirklich nicht der Typ, der Gewalt billigte, aber der Ausdruck in Rogers aufgedunsenem Gesicht hatte ihr schon gut getan, das konnte sie nicht leugnen. Genauso wenig konnte sie leugnen, wie beschützt und geborgen sie sich gefühlt hatte, als „ihr Mann” sie mit so bedingungsloser Loyalität und solchem Eifer verteidigte.
    Aber das hatte nichts zu bedeuten, es gehörte ja zur Show. Es war Teil ihrer Abmachung, Teil seines Jobs. Auf jeden Fall ist der Mann gut in seinem Job, sagte sie sich belustigt.
    Und der Kuss? Schon die ganze Zeit war zwischen ihnen eine gewisse Spannung gewesen.
    Es war offensichtlich, dass sie einander attraktiv fanden. Aber was diesen Kuss betraf, war sie unsicher. Hatte Luke sich dabei nur total in seine Rolle als Be schützer und Liebhaber
    hineingesteigert oder hatte es mehr zu bedeuten?
    Und ich? fragte Carey sich selbst, als sie in der Vormittagssonne, die schon ziemlich heiß brannte, zur Scheune ging.
    Nein, was sie betraf, so waren sämtliche Gefühle, die sie dabei empfunden hatte, schonungslos echt. Ja, sie war sich ihrer Gefühle für Luke sicherer als je zuvor.
    Anfangs hatte sie ihn einfach nur attraktiv gefunden. Sehr attraktiv sogar, aber sie hatte genug Erfahrung mit Männern, um zu wissen, wann sie sich bloß körperlich von einem angezo gen fühlte. In dem Monat, der seit ihrer Trauung vergangen war, war ihr Verlangen nach Luke immer größer geworden. Jetzt, nach diesem Kuss, war ihr klar, dass da noch mehr gewachsen war. Sie hatte Luke näher kennen gelernt und begonnen, ihn in seiner ganzen Kompliziertheit zu mögen.
    Sie hatte ihn wegen seiner Einstellung zu Tylers Reitunterricht zwar kritisiert, aber sie verstand, dass Luke als liebevoller, geduldiger, verantwortungsbewusster Ersatzdad einfach nicht anders konnte. Es war bestimmt nicht leicht für ihn, aber offenbar hatte er diese Aufgabe sehr gern übernommen. Darüber hinaus arbeitete er hart und ohne sich über irgendetwas zu beklagen. Tag für Tag gab er sein Bestes und war damit ein leuchtendes Beispiel für die ungehobelte Bande von Cowboys, die ihn mittlerweile als ihren Boss akzeptierte.
    Er schien zum Rancher geboren zu sein. Oft kam er zu ihr mit neuen Ideen, wie man dieses oder jenes verbessern könnte. Seine Einfälle waren gut, und seine Methoden viel besser und effizienter als die ihres Vaters.
    Luke war sehr intelligent, manchmal konnte er sogar witzig sein, wenn er gerade in der Stimmung war. Und er konnte ebenso zartfühlend und behutsam sein, wie stark und zupackend.
    Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich noch ernsthaft in ihn verlieben. Und das wäre allerdings ein Problem. Sie hatte ihre Pläne für die Zukunft: die Ranch verkaufen, nach Kalifornien zurückkehren und dort ein neues Leben

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