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Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Titel: Kuess mich, lieb mich - heirate mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Little
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sehen” hinzu, da sie beide wussten, es wäre eine Lüge gewesen. „Darf ich dir meinen Mann, Luke Redstone, vorstellen?”
    „Guten Tag”, erwiderte Roger und nickte kurz. Unter Lukes eisigem Blick nahm er schließlich mit einer ungeschickten Gebärde den Hut ab. „Wenn das Ihr richtiger Name ist”, brummte er. „Wo hat sie Sie denn aufgegabelt, Mann? Auf einem Barho cker, könnt ich wetten, hatten wohl gerade Zahltag. Was hat Sie Ihnen gegeben, ‘ne schöne Stange Bargeld?
    Oder ‘n Augenaufschlag?”
    Lukes Ausdruck wechselte von eisig zu steinern. Seine dunk len Augen schienen noch dunkler geworden zu sein. Carey fühlte sich beklommen. Sie hatte Luke schon erlebt, wenn er unge halten war, oder auch wütend. Aber niemals so wie jetzt. Er sah aus, als wollte er Roger den Kopf abreißen.
    „Wer immer Sie sein mögen, Mister. Niemand spricht in meiner Anwesenheit so von meiner Frau …” Langsam ging Luke mit geballten Fäusten auf ihn zu.
    Carey packte ihn am Arm und zog ihn zurück. Etwas in ihrem Innern gefiel es sehr, dass Luke von ihr als von „seiner Frau” sprach. Aber jetzt war keine Zeit für solche Gefühle.
    „Ist schon gut”, flüsterte sie ihm zu. „Er versucht nur, dich zu provozieren. Gönn ihm nicht den Triumph.”
    Luke schluckte seinen Zorn herunter und trat einen Schritt zurück.
    Rogers hartes, kaltes Lachen hallte durch den Raum. „He, für einen Moment hab ich doch fast geglaubt, Sie würden auf mich losgehen, Sie Muskelprotz.”
    „Das wollte ich auch. Und vielleicht tue ich es noch, bevor dieses kleine Familientreffen vorüber ist”, entgegnete Luke grimmig.
    Wieder antwortete Roger mit Gelächter. „Familientreffen. Das ist gut. He, ein Muskelprotz, der auch noch witzig sein kann. Da hast du ja wirklich einen guten Griff getan, Carey. Vielleicht stell ich dich nächstes Frühjahr als Einkäuferin für die Viehauktionen ein.”
    Wieder machte Luke Anstalten, auf ihn loszugehen, und wieder hielt Carey ihn fest.
    Carey hatte ihren Vetter jahrelang nicht gesehen. Offenkundig hatte er sich nicht zu seinem Vorteil verändert. Seine kleinen blauen Knopfaugen wirkten noch kälter. Die Glatze, die er mittlerweile wo hl hatte, versuchte er, unter einem rotbraunen Toupet zu verbergen, was ihm auch nicht gerade schmeichelte. Sein Gesicht, das schon immer rund und kindlich gewirkt hatte, war jetzt vor allem schwabbelig. Seine Körpermitte hatte sich noch weiter ausgedehnt, so dass ein beträchtlicher Teil seines Bauches unter seiner braunen Wildlederweste hervorquoll und über dem Hosenbund hing.
    Seine teure Kleidung, alles im Westernstil, und die schwarze Limousine, die vor dem Haus geparkt war, sagten Carey genug. Roger war kein Rancher, der selbst mit anpackte. Seine Hände hatten sicherlich nur eine einzige Schwiele, und zwar vom vielen Zahlenaddieren.
    Oder vielleicht machte er nicht einmal das selbst. Es fiel ihr schwer, zu verstehen, weshalb ihr Vetter bei all seinem Reichtum immer noch mehr Besitz an sich reißen wollte. Warum war er so auf ihre Ranch aus? Es musste schlichtweg Gier sein. Ja, das war es wohl, was Leute wie Roger überhaupt reich werden ließ.
    „Tut mir Leid, dass wir dich nicht zur Hochzeit einladen konnten, Roger”, sagte Carey honigsüß. „Aber wir haben viele schöne Bilder gemacht. Möchtest du dir unser Album ansehen?” Sie gab sich ganz als die frisch gebackene, von ihrem jungen Eheglück hingerissene Braut.
    Luke machte eine abwehrende Bewegung, und Carey fragte sich, ob sie zu dick aufgetragen hatte. Da bemerkte sie, dass sie unbewusst seine Finger zusammengepresst hatte.
    Rasch lockerte sie ihren Griff ein wenig, nahm mit der anderen Hand das silbern beschlagene Fotoalbum aus dem Regal und reichte es ihrem Vetter.
    „Glaubst du wirklich, ich würde auch nur eine Minute damit verschwenden, mir diese unechten Bilder von deiner unechten Hochzeit anzuschauen?”
    Roger sah aus, als wollte er auf das Album spucken. Doch Carey hatte keine Angst vor ihm, im Gegenteil. Fast hätte sie über ihn gelacht.
    „Jetzt hast du dich also doch noch verheiratet, sozusagen kurz vor Zwölf. Denkst wohl, du bist unglaublich schlau, was? Okay, pass auf, was ich dir zu sagen habe, kleine Hollywoodqueen. Ich werde einen Weg finden, dieses Testament anzufechten, und wenn es das Letzte ist, was ich im Leben tue. Und ich kann mir eine Armee von Anwälten leisten, falls das nötig sein sollte. Du weißt, dein Vater wollte, dass ich die Ranch bekomme. Er hat diese

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