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Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Kuess mich, lieb mich - heirate mich

Titel: Kuess mich, lieb mich - heirate mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Little
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eine Runde drehen. Ich sollte das Halfter loslassen und nur die Leine halten. Ich dachte, er sei so weit. Ich wollte sein Selbstvertrauen nicht erschüttern”, beeilte sie sich zu erklären. „Das Pferd ist nur im Schritttempo gegangen, nicht einmal in Trab. Tyler wirkte ganz locker und ruhig, und dann … ich weiß nicht, wie es passiert ist. Er hat den Halt verloren, und plötzlich lag er auf dem Boden.”
    Erneut hatte Carey das schreckliche Bild vor sich, wie Tyler durch die Luft flog. Sie zwinkerte, um es zu verscheuchen. Stumm spähte sie zu Luke hinüber, um zu sehen, wie er reagierte. Aber sein Ausdruck war undurchdringlich.
    „Weißt du, es ist Tyler ja zum Glück nichts Schlimmes passiert”, fuhr sie nun fort. „Aber ich nehme die volle Verantwortung für das, was geschehen ist, auf mich. Du hältst ihn ja noch zu jung zum Reiten lernen, aber ich habe dich dazu gedrängt, deine Einwilligung zu geben.”

    Luke holte tief Luft und sah schweigend aus dem Fenster. Mehr als einmal hatte er in den letzten Stunden alle Selbstbeherrschung aufbieten müssen, um Carey nicht in die Arme zu nehmen, sie zu trösten und ihr zu zeigen, wie sehr ihre Sorge um Tyler ihn rührte.
    Doch wie konnte er es wagen, sie in ihren Gefühlen für den Jungen zu bestärken und sie damit in ihren Erwartungen ermutigen, es könnte eine Beziehung zwischen ihnen dreien geben. Schließlich hätte er noch heute Abend seinen Sohn genommen und sich heimlich für immer aus Careys Leben davongestohlen, wenn nicht dieser Reitunfall passiert wäre.
    Und jetzt nahm sie natürlich an, er sei böse auf sie, er würde ihr die Schuld geben, dabei war dieser Unfall die Schuld von niemandem. Wenn überhaupt jemand Schuld hatte, dann er selbst, weil er es zugelassen hatte, dass Tyler Reitstunden bekam. Aber Carey, die süße, freundliche, liebevolle Carey, dachte, er würde sie nicht verstehen.
    Zum Teufel, er fühlte sich wie ein gemeiner Schurke, aber vielleicht war es sogar das Beste, er ließ sie in dem Glauben, er sei wütend auf sie. Tyler brauchte jetzt noch ein paar Tage, bevor sie sich wieder auf die Reise machen konnten. Für ihn, Luke, würde es eine qualvolle Zeit sein, denn er würde immer in Careys Nähe sein, ohne sie berühren zu können.
    Aber wenn sie erst einmal fort waren und Carey seinen Abschiedsbrief gelesen hatte, dann wäre sie vielleicht sogar dankbar dafür, dass er sie abgewiesen hatte.
    „Ich verstehe, dass du wütend auf mich bist, Luke”, sagte Carey nun und hielt den Blick starr auf die Straße gerichtet. „Wirklich, das tue ich. Ich habe die Sache falsch eingeschätzt.
    Aber ich hoffe, du weißt, dass ich Tylers Sicherheit niemals bewusst aufs Spiel setzen würde, nicht um alles in der Welt.”
    Luke hatte auf einmal einen dicken Kloß in der Kehle. Er streckte die Hand nach Carey aus und berührte sie an der Schulter. Nur eine ganz kurze Berührung. Mehr würde er sich nicht gestatten.
    „Ich weiß …” Seine Stimme klang halb erstickt von der Anstrengung, sich unter Kontrolle zu halten. Er zog die Hand wie der zurück und sah wieder aus dem Fenster. „Hör zu, ich möchte im Moment nicht mehr darüber reden.” Er sprach völlig ruhig, aber sein Ton duldete keinen Widerspruch.
    Eine ganze Weile fuhren sie schweigend weiter. Schließlich warf Luke einen kurzen Blick zu Carey hinüber. Im Licht des Armaturenbretts sah er, dass sie sich auf die Unterlippe biss, und er sah auch die Tränen, die an ihren Wimpern hingen. Ohne den Blick von der Straße zu lösen, wischte sie sich mit dem Handrücken übers Gesicht.
    Wie sehr er sich danach sehnte, sie zu berühren! Seine Arme schmerzten geradezu vor Anspannung, sein Verlangen zu unterdrücken, Carey zu halten, ihren goldbraun gelockten Kopf an seine Schulter zu ziehen und ihr zu versprechen, dass alles gut werden würde.
    Aber es würde nicht alles gut werden. Und nur er wusste, warum.
    Luke verschränkte angespannt die Arme vor der Brust und zwang sich, kein Wort mehr zu sagen, bis sie endlich die Ranch erreichten.
    Die folgenden zwei Tage vernachlässigte Carey ihre Arbeit auf der Ranch und widmete ihre ganze Zeit dem kleinen Tyler. Sie fand ihn sehr tapfer und vernünftig. Er jammerte kaum wegen seiner Verletzungen. Andere Kinder, vermutete sie, hätten viel mehr Aufhebens darum gemacht. Er war so ein süßer kleiner Kerl, sehr intelligent und ganz schön hart im Nehmen.
    Natürlich war er begierig auf ihre Zuwendung, und er schien ihre Aufmerksamkeit sehr zu

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