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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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»Mach ich. Gute Nacht, Mike.« Sie öffnete die Tür, zog den Kopf ein und kletterte in den Wagen.
    Er blieb stehen, während sie den Motor anließ und losfuhr. Was für eine komplizierte Frau, dachte er, während er ihr nachsah.
    Cara Hartleys Charakter war ein ganzes Stück vielschichtiger, als er angenommen hatte. Und jede der einzelnen Facetten ihrer Persönlichkeit reizte ihn – die starke Polizistin, die verletzliche Tochter und alles, was dazwischen lag. Sie weckte in ihm den Drang, für sie da zu sein und sie zu beschützen, Regungen, die er nicht von sich kannte und bei denen er normalerweise die Beine in die Hand genommen hätte. Tiffany hatte er ja auch recht gern gemocht, aber sie hatte ihn mit ihren ständigen Anrufen und ihrer Bedürftigkeit beinahe erstickt. Wie oft hatte sie ihm gesagt, wie sehr sie ihn brauchte und auf ihn zählte! Leider hatte Mike das gar nicht hören wollen. Er hatte nicht gebraucht werden und für niemanden da sein wollen.
    Er kam eben ganz nach seinem alten Herrn. Und deshalb legte er sowohl beruflich als auch privat großen Wert darauf, von vornherein klarzustellen, dass mit ihm auf Dauer nicht zu rechnen war. Selbst sein Vorgesetzter in New York wusste, dass Mike nach einem abgeschlossenen Fall jederzeit den Hut nehmen würde, wenn ihm danach war. Zum Glück gestaltete sich seine Arbeit dort so abwechslungsreich, dass er bislang nicht das Bedürfnis verspürt hatte zu gehen. Was er von den Frauen allerdings nicht behaupten konnte. Bei Cara hatte sich dieser Fluchtimpuls seltsamerweise noch nicht eingestellt, obwohl ihm immer wieder der Gedanke daran kam.
    Sie übte nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn aus. Er konnte ihr nicht aus dem Weg gehen, solange er in der Stadt war.
    Was völlig in Ordnung war, denn sobald Simon wieder gesund war, konnte Mike den Job hier an den Nagel hängen und Serendipity wie geplant verlassen.
    Cara empfand stets eine Mischung aus Bewunderung, Dankbarkeit und Neid, wenn sie die Marsdens besuchte. Sie staunte jedes Mal wieder über das in dieser Familie herrschende Zusammengehörigkeitsgefühl, nach dem sie sich früher auch immer gesehnt hatte. Aber sie hatte längst aufgehört, sich Dinge zu wünschen, die sie nicht haben konnte. Stattdessen freute sie sich, wenn sie hier gelegentlich zu Gast sein durfte. Diesmal jedoch fühlte es sich anders an, weil nicht Sam, sondern Mike sie eingeladen hatte. Sie wusste nicht, was dahintersteckte und was es zu bedeuten hatte, aber sie nahm sich vor, nicht zu viel hineinzuinterpretieren. Es war ein Abendessen mit Menschen, denen sie sich stets nahe gefühlt hatte, nicht mehr und nicht weniger.
    Kaum hatte sie geklingelt, da öffnete Ella Marsden ihr auch schon die Tür. »Cara! Wie schön, dass du es einrichten konntest«, rief sie und ließ sie herein.
    »Ich freu mich, dass ich kommen durfte. Noch dazu so kurzfristig«, sagte Cara und trat in den Vorraum.
    »Red keinen Unsinn, du bist hier ein gern gesehener Gast. Ts, ts, was ist denn das?« Ella beäugte die mit Folie bedeckte Auflaufform, die Cara ihr hinhielt.
    »Eine Lasagne für Simon und dich. Die kannst du auf Vorrat einfrieren und essen, wenn du mal keine Lust oder Zeit zum Kochen hast.« Als Cara vorhin angerufen und gefragt hatte, ob sie ein Dessert oder eine Beilage mitbringen sollte, hatte Ella abgewehrt und gemeint, es sei bereits alles fix und fertig.
    Doch Cara konnte sich lebhaft vorstellen, wie anstrengend es war, wenn man sich um einen kranken Ehemann kümmern musste – von der ständigen Sorge mal ganz abgesehen. Blumen waren zwar eine nette, aber nicht sonderlich originelle Dankesgeste, also war Cara am Vormittag einkaufen gegangen und hatte die Lasagne gemacht.
    »Danke.« Ella nahm ihr die Auflaufform ab und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, mit in die Küche zu kommen. Unterwegs passierten sie das Wohnzimmer, wo Simon in seinem Lehnsessel döste. An der Wand hingen zahlreiche Fotos, und Cara blieb kurz stehen, um sie zu betrachten.
    Beim Anblick der Familienporträts, auf denen man verfolgen konnte, wie sich die einzelnen Mitglieder im Laufe der Jahre stetig verändert hatten, musste sie lächeln. Sam und Erin hatten viel helleres Haar als Mike, und die Ähnlichkeit mit Ella und Simon war unverkennbar. Zum ersten Mal fragte sich Cara, wie Mikes leiblicher Vater ausgesehen haben mochte und ob Mike seinen dunklen Haarschopf und die wunderschönen schokoladenbraunen Augen wohl von ihm geerbt

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