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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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an. Sie hätte platzen können vor Freude.
    Er starrte sie noch immer verwundert an. »Ich sagte, wir können zumindest versuchen, Freunde zu sein. Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Gerade hast du noch so ausgesehen, als müsstest du dich übergeben und jetzt strahlst du, als hättest du im Lotto gewonnen .«
    »Ich …«, setzte sie an und schüttelte zugleich den Kopf. »Keine Ahnung. Oder eigentlich … vielleicht sollten wir versuchen, Freunde zu sein. Ich werd’s versuchen, aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Ich werde ganz bestimmt keine gute Freundin abgeben .« Sarah hätte vor Glück platzen können, während sie ihre Einkäufe auf das Förderband der Kasse legte. Sie konnte Ben berühren und nichts geschah. Nichts Schlimmes jedenfalls. Ben war der erste Mensch seit ihrer frühen Kindheit, den sie berühren konnte. Wenn es auf dieser Welt für sie einen Menschen gab, mit dem Freundschaft möglich war, dann mit Ben.
    In ihrer Euphorie hätte Sarah Ben am liebsten gleich noch einmal berührt. Doch wenn sie ehrlich war, gab es auch einen anderen, tief verborgenen Teil in ihr, der Ben aus völlig anderen Gründen anfassen wollte. Um ihn kennenzulernen, musste sie Zeit mit ihm verbringen, wie jede normale Frau. Sarah hätte kaum glücklicher sein können.
    »Ich weiß ja nicht, wieso du plötzlich so gute Laune hast, aber es gefällt mir«, sagte Ben. »Vielleicht hast du Lust, demnächst mal mit mir ins Museum zu gehen. Ich bekomme über meinen Studentenausweis günstige Tickets, und wenn ich mir den Buchladen so ansehe, scheinst du etwas für Kunst übrig zu haben .«
    Sarah lächelte. »Ich würde sehr gern mit dir ins Museum. Aber du musst kein Ticket für mich besorgen. Ich habe eine Jahreskarte. Am Wochenende könnten wir hin, wenn dir das passt .« Sie war verblüfft über sich, ihren Mumm, aber es war ihr ernst. Außerdem gefiel es ihr, dass Ben bemerkt hatte, dass sie an Kunst interessiert war. Er schien sich wirklich für sie zu interessieren.
    »Na, dann ist es abgemacht«, meinte er verschmitzt und verstaute seinen Einkauf in der Papiertüte, bevor sie zusammen den Supermarkt verließen.
     
    *
     
    Im Grunde sollte Ben sich schuldig fühlen. Er hatte Sarah eigentlich reingelegt, indem er sie in das Museum lockte und ihren Hang zur Kunst benutzte. Manipulation gehörte zu den Werkzeugen eines Assassin , die er nie ganz abstellen konnte, schließlich war er den Großteil seines Lebens nichts anderes als ein Lügner und Killer. Aber wenn er ehrlich zu sich war, konnte er nicht wirklich behaupten, es zu bereuen. Wenn dieser Schritt nötig war, um hinter ihr Geheimnis zu kommen, und dabei Zeit mit ihr zu verbringen, würde er ihn eben tun. Bei seinem nächsten Rapport würde er es so darstellen, als wäre jedes Treffen und der Kontakt mit Sarah arrangiert gewesen. Ben begab sich auf einen gefährlichen Weg, er tanzte auf des Messers Schneide. Einerseits musste er den Kontakt nutzen, um sie für die Familie auszuhorchen, herauszufinden, ob sie zu den Menschen gehörte, die abnormale Fähigkeiten besaßen, was zugleich bedeutete, ihr Vertrauen zu missbrauchen. War sie schuldig, war etwas an ihr abnormal, würde die Familie von ihm verlangen, sie zu beseitigen. Darüber machte er sich keine Illusion. Andererseits versuchte er, in ihrer Nähe zu bleiben, um sie verliebt in sich zu machen. Kindisch. Falsch. Und trotzdem machte Ben weiter. Er konnte sich nicht entscheiden, was davon falscher war. Sie auszuspionieren, ihr eine Zielscheibe zu verpassen oder sie verführen zu wollen. Da man ihm nie beigebracht hatte, was richtig oder falsch war, konnte er sich nur auf sein Gefühl verlassen. Und das sagte ihm: Bleib in Sarahs Nähe!
     
    »Das ist alles, was Sie zu berichten haben, Assassin ?« , dröhnte eine fremde Stimme aus dem Telefon. Wieder ein Unbekannter. Wieder jemand, der mehr wusste als er. Einer der gesichtslosen Handlanger der Familie.
    »Ja. Alles, was relevant ist«, bestätigte Ben.
    »Nichts Verdächtiges ?« , bohrte der Fremde weiter.
    Sofort schoss Ben der Gedanke an den Moment an der Supermarktkasse durch den Kopf. Sarahs Verhalten war eindeutig verdächtig. Irgendetwas hatte er beobachtet. Er konnte sich nur noch nicht zusammenreimen, ob er einfach nur eine merkwürdige Verhaltensweise wahrgenommen hatte oder einen Menschen, der sich nicht normal verhielt. Dennoch log er wie aus der Pistole geschossen, ohne mit der Wimper zu zucken. »Nein, bisher nicht.«
    »Das muss

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