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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Sarah wollte gerade zur Kasse hetzen, weil die Schlange immer länger wurde, als ein Wagen mit ihrem zusammenkrachte.
    Bens Einkaufswagen.
    »Hi«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns. Als sie ihm in die grauen Augen sah, spürte sie ein warmes Prickeln im Magen. »Sorry, ich habe dir die Vorfahrt genommen, aber du siehst ja, was an der Kasse los ist .«
    »Das sehe ich«, antwortete sie, verwundert, ihm gerade hier zu begegnen, und zugleich erfreut, dass es so war. War das wirklich ein Zufall? Sie deutete in seinen Einkaufswagen, in dem eine Packung Kaffee lag. »Du warst gestern nicht da .« Das hatte sie eigentlich nicht laut sagen wollen. »Also besorgst du dir den Stoff ab jetzt selbst ?«
    Nun lächelte er ganz offen. »Sozusagen. Ich hatte heute an der Uni zu tun und habe es nicht geschafft, auf eine Tasse bei dir vorbeizusehen. Vielleicht versuche ich auch, den Kaffeekonsum und vor allem das Belästigen von hübschen Damen einzuschränken«, erklärte er und blickte Sarah dabei an, was sie noch mehr aufwühlte als seine sanfte Stimme.
    »Das hältst du nicht durch«, ging sie auf sein Necken ein und hielt seinem Blick tatsächlich stand.
    Ben lachte. »Vielen Dank auch. Oder ist das ein Versuch, mich in den Laden zu locken ?«
    »Flirtest du etwa mit mir ?«
    »Vielleicht ein bisschen ?« , kam prompt die Antwort.
    Himmel, warum hatte sie ihn das gefragt? Das führte doch zu nichts. Nur zu einer Enttäuschung. Gerade sie sollte es besser wissen.
    »Okay, Ben, ich sollte ehrlich zu dir sein. Eigentlich sollte ich nicht … wir sollten nicht …« Sie atmete hörbar ein, um sich zu sortieren. »Ich kann das nicht. Ein Flirt ist für mich nicht drin. Ich gehe auch nicht aus. Ganz grundsätzlich. Es tut mir leid. Das hat nichts mit dir zu tun .«
    »Fällt mir ziemlich schwer, zu glauben, dass eine junge hübsche Frau nicht ab und zu mit einem Mann flirten oder mit ihm ausgehen möchte, wenn es nichts mit dem Kerl zu tun hat«, erwiderte Ben trocken. Mit einem harten Zug um den Mund wandte er sich von ihr ab.
    Na toll, nun hatte sie ihn beleidigt. »Es geht einfach nicht. Nicht jetzt und auch in Zukunft nicht.«
    Inzwischen bereute Sarah, überhaupt etwas zu diesem Thema preisgegeben zu haben. In Bens Gegenwart tat und sagte sie ständig Dinge, die sie normalerweise nie tun würde oder für sich behielt. Doch jetzt war es zu spät. Die Sache war raus und konnte nicht mehr zurückgenommen werden.
    »Und was ist mit Freundschaft ?« , fragte Ben. »Würdest du einem Mann als Freund eine Chance geben ?« Abwartend blickte er sie an.
    Fast hätte sie instinktiv die Wahrheit gesagt. Sie besaß keine Freunde. Sie wusste nicht mal, was Freundschaft wirklich bedeutete. Doch sie riss sich gerade noch rechtzeitig zusammen. »Ich weiß es nicht. Ich habe nie versucht, mit einem Mann befreundet zu sein .« Konnte sie es wagen? Einfach ja sagen und es versuchen? Es darauf ankommen lassen? Einmal mutig sein und sich nicht um die Konsequenzen scheren?
    Plötzlich kam ihr ein verwegener Gedanke. Sie könnte es herausfinden. Wenn sie es wollte, könnte sie herausfinden, wer dieser Ben wirklich war und was er für Absichten hegte. Eine einzige Berührung würde genügen. Aber es könnte sie auch viel kosten. Das Geräusch des Scanners, der unaufhörlich piepte, schien sie anzufeuern: Tue es, tue es!
    Ben hatte Sarah gerade etwas gefragt, aber sie war zu abgelenkt von dem Gedanken, der sie nicht losließ. Sie nahm es als Chance, schluckte schwer, bevor sie die Hand auf seinen Unterarm legte. »Entschuldige, was hast du gerade gesagt ?« , fragte sie mit ausdruckslos gespannter Stimme.
    Ihre Hand berührte sein bloßes Handgelenk. Seine Haut war warm und die Erinnerung ihrer letzten bewussten Berührung so schwach, dass ihr der Vergleich fehlte. Er starrte sie mit in Falten gelegter Stirn an, schien sie zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Aber sie war viel zu geschockt, um sofort darauf zu reagieren. Da war nichts! Sie konnte nicht sagen, wer dieser Ben war, was er wollte, was er dachte, noch nicht einmal im Ansatz, was er fühlte. Da waren nur das Gefühl seiner warmen Männerhaut unter ihren Fingern und sein leicht besorgtes Gesicht.
    Sarah begann unwillkürlich zu lächeln. »Ich hab’s wieder nicht verstanden. Was hast du gerade gesagt ?« Sie wollte ihn nicht loslassen. Es war die erste bewusste Berührung seit einer Ewigkeit und diese richtete sie nicht seelisch zugrunde. Diese hier fühlte sich einfach nur herrlich

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