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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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auszuhorchen, sondern für sich und vielleicht sogar um ihretwillen, schließlich hatte er die feurigen Blicke bemerkt, die sie ihm zugeworfen hatte, egal, wie unschuldig sie auch sein mochte. Ben versprach sich selbst etwas. Sarah war, da war er sich ziemlich sicher, mit Männern sehr unerfahren. Also würde er der erste Mann sein, der sie zum ersten Mal wirklich berühren würde, der einzige, in den sie sich je wirklich verlieben würde.
    Freundschaft war sein Zugang zu ihr und ihrem Herzen. Ein Teil von ihm kam sich auf eine völlig neue Art sehr schäbig vor, aber Ben war fest entschlossen. Er würde alles dafür tun. Auch wenn er sich eigentlich keine Gefühle leisten dürfte. Schon gar nicht solche intensiven Gefühle.
     
    Ben stand vor den Eingangstüren des Museums in der Kälte und blickte Sarah entgegen, die mit vorsichtigen Schritten die verschneiten Treppen hochkam. »Du bist pünktlich, dabei hab ich gedacht, du würdest dich drücken«, begrüßte Ben eine schüchtern dreinblickende Sarah, die sich fest in den Stoff ihres grauen Wintermantels schmiegte. Ganz deutlich spürte er die Wärme ihres Körpers, als sie mit ihm zusammen durch die Tür trat.
    »Natürlich bin ich gekommen, ich hab doch zugesagt .« Sie lächelte etwas zurückhaltend. Aber es genügte, um Bens Kreislauf auf Touren zu bringen.
    »Wie findest du es, wenn wir bei der Renaissance anfangen und nicht die übliche Reihenfolge befolgen ?« , fragte Ben, wohl wissend, dass Sarah für den manipulativen Vorschlag empfänglich war.
    »Ist ja merkwürdig. Das ist meine absolute Lieblingsabteilung .« Sarah strahlte. »Also bin ich sehr dafür .«
    Mit einer lächelnden Sarah an seiner Seite betrat Ben den rechten Flügel des Museums. Er konnte es kaum mit Worten beschreiben. Es war unglaublich. Ausgerechnet er und Sarah schienen eine seltene Gemeinsamkeit zu haben.
    Wenn sie ihn schüchtern anlächelte, fühlte er, wie er mit jedem kleinen Blick und jedem erkämpften Lächeln mehr und mehr zum Mann wurde, mehr zu dem Ben, den es nicht gab, der er aber gern für Sarah sein wollte.
     
    *
     
    Als sie beim letzten Saal angekommen waren, dem blauen Saal, in dem nur ein einziges Bild hing, das den Raum mit seiner Größe dominierte, fand Sarah nicht länger den Mut, Ben zu berühren. Die Aktdarstellung einer nackten, schlafenden Venus aus Florenz machte sie befangen und auch die Art, wie Ben sie von der Seite beobachtete. Die Temperatur im Raum stieg für sie merklich an, aber noch etwas anderes bereitete ihr Unbehagen. Sarah hatte begriffen, dass es ihr nicht mehr nur darum ging, sich etwas zu beweisen. Es war viel simpler. Es ging einfach um Ben, darum, Ben zu berühren, diesen Mann, der ständig überall zu sein schien und der in Sarah Gefühle weckte, die so neu und unerforscht waren, dass eine unbekannte Angst sie lähmte und ihr den Mut nahm. Nur ihre Angst, zurückgewiesen zu werden oder noch schlimmer, ihr Geheimnis preisgeben zu müssen, war schlimmer.
    Immer wieder verkrampfte sie, obwohl sie es nicht wollte. Und die Nervosität, die dieser attraktive Mann bei ihr auslöste, steigerte ihre Befürchtungen zusätzlich. Musste er denn auch so gut aussehen?
    »Wollen wir noch einen Kaffee beim Markt gegenüber holen ?« , schlug er vor, als sie den blauen Saal verließen. »Hier im Museum ist alles zu teuer für mich .«
    Sarah wollte natürlich nicht, dass Ben sein sicher knappes Studentenbudget für den überteuerten Kaffee hier rausschmiss. »Ja, gern«, nahm sie seinen Vorschlag an, zog sich den Mantel über und verließ mit Ben das Museum. Sie streifte sich die Handschuhe über, um ihre Hände vor der Kälte zu schützen, und konnte nicht verhindern, erneut zu verkrampfen. »Das war wirklich schön«, sagte sie. »Auch wenn du nicht viel geredet hast.«
    »Na ja, du warst eine hervorragende Museumsführerin, da hab ich lieber brav zugehört, wie sich das für einen Besucher gehört .« Er zog sie wieder auf. Sarah war es nur recht. »Außerdem hast du eine schöne Stimme. Ich hör dir gern zu .«
    Da war er wieder, dieser besondere Klang in seiner Stimme, den Sarah als Bens aufrichtigen Tonfall bezeichnen würde. Sie errötete etwas, was Ben sehr zu gefallen schien. Immerhin erwiderte er ihr Lächeln eindeutig.
     
    *
     
    Ben sah die Röte auf ihren Wangen und fragte sich, ob auch ihr Dekolleté von einer leichten Röte überzogen sein würde, wenn sie je zuließe, von ihm richtig berührt zu werden. Leicht erregt wandte er sich von

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