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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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zögerte er kurz, dann griff er nach seinem Handy.
    Während er die Nummer eintippte, trat Amber näher an Royce heran, wobei sie Barry den Rücken zukehrte.
    „Ist das wirklich nötig?“, zischte sie.
    „Ich dachte, du willst den Kontostand wissen.“
    „Ja.“
    „Dann ist es nötig.“
    „Du weißt genau, dass ich das nicht meine.“
    „Überlass das mir.“
    Royce wirkte fest entschlossen. Im Hintergrund hörte sie undeutlich Barrys Stimme.
    „Bleibt mir etwas anderes übrig?“
    „Nein.“
    „Du kannst wirklich stur sein, weißt du das?“
    „Er hat dich beleidigt.“
    „Ich bin schon ein großes Mädchen. Es macht mir nichts aus.“
    „Darum geht es nicht.“
    Fast musste sie schmunzeln, weil er unbedingt das letzte Wort behalten wollte. „Gibst du eigentlich jemals auf?“
    „Nein.“
    Barry räusperte sich. Amber drehte sich gelassen zu ihm um, fixierte ihn eindringlich.
    „Sally überprüft die Kreditlinie, um zu sehen, wo …“
    „Den Kontostand“, fuhr Royce ihn an.
    Jetzt nahm Barrys Gesicht eine rötliche Färbung an, und er zupfte am weißen Kragen seines Hemds. „Es ist … äh … kompliziert.“
    „Ich bin ein intelligenter Mensch, und Amber hat ein Prädikatsexamen.“
    Barry ließ seinen Blick zu Amber wandern, und sie sah Panik in seinen Augen aufflackern.
    „Ich würde lieber über …“
    „Den Kontostand“, wiederholte Royce lauter.
    Hörbar atmete Barry ein. „Im Augenblick ist das Konto überzogen.“
    Sekundenlang herrschte eisiges Schweigen.
    In diesem Moment kam Stephanie aus der Küche herein. Abrupt blieb sie stehen, als sie das Trio erblickte.
    „Wie bitte?“ Grimmig baute Royce sich vor Barry auf.
    „Es gab … also … da war …“ Barry schoss einen flehenden Blick in Ambers Richtung.
    Doch sie konnte nichts für ihn tun. Sie hatte ja keine Ahnung, was vor sich ging.
    Mit bedrohlich leiser Stimme verlangte Royce zu wissen: „Warum haben Sie nichts vom Firmenkonto überwiesen?“
    Wieder zupfte Barry nervös an seinem Kragen. „Der Deal mit China.“
    „Was ist damit?“, fragte Royce langsam. „Hat sich die Zahlung verzögert?“
    Barry schluckte, und sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. Seine Stimme überschlug sich fast, als er stammelte: „Der verdammte Papierkram. Für Cheng Li. Wir haben es nicht vor der Deadline geschafft.“
    Stephanie riss die Augen weit auf, während Royce mit hochgezogenen Brauen den Kopf neigte. „Sie haben mir versprochen, dass das Fax ankommen würde.“
    „Das ist es auch. Aber … na ja …“
    Royce verschränkte die Arme über der Brust.
    „Unsere Empfangsbestätigung“, sagte Barry. „Die verschiedenen Zeitzonen.“
    „Sie haben den Termin verpasst?“, fragte Royce ungläubig.
    „Ich versuche seit sechsunddreißig Stunden, die Sache zu regeln.“
    Royce machte einen Schritt auf ihn zu. „Sie haben den Termin für einen Fünfzig-Millionen-Dollar-Deal verpasst?“
    Barry öffnete den Mund, aber er brachte kein Wort heraus.
    „Und Sie haben mich nicht angerufen?“ Nun klang Royce fassungslos.
    „Ich habe versucht, es selbst …“
    „Gestern.“ Royce stach mit dem Zeigefinger in Barrys Richtung. „Gestern hätte ich Jared im Hotel anrufen können. Heute befindet er sich auf einem Segelboot irgendwo in der Südsee. Sie haben …“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich weiß nicht, wie viel Geld wir verloren haben.“
    „Ich …“
    „Verdammt, was ist passiert?“
    „Es lag an den Zeitzonen, technisches Versagen. Die Sprachbarriere.“
    „Sie sind gefeuert.“
    Amber blickte Stephanie an. Am liebsten wäre sie weggelaufen, um diese unangenehme Szene weit hinter sich zu lassen.
    „Sie sind erledigt, Barry“, sagte Royce zu dem Mann, dessen Schweigen einem Schuldeingeständnis gleichkam.
    Eine Sekunde lang stand Barry steif da. Dann ließ er die Schultern hängen und drehte sich zur Tür.
    Lastende Stille erfüllte den Raum, als Barrys Schritte sich entfernten und er vor dem Haus den Motor des Wagens anließ.
    Zögernd machte Stephanie einige Schritte auf ihren Bruder zu. „Royce?“
    „Lass seine Kreditkarten sperren“, befahl Royce. „Und weck jemanden aus der IT-Abteilung. Sie sollen sämtliche Passwörter ändern.“
    „Was machen wir jetzt bloß?“, flüsterte Stephanie.
    Die Hände zu Fäusten geballt, sah er Amber an. „Ich muss in Peking anrufen. Wenn wir das nicht in Ordnung bringen, gibt es einen katastrophalen Dominoeffekt.“
    Amber nickte. „Sag mir einfach, was ich tun

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