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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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beunruhigen.«
    Doch sie hatte schon aufgelegt.
    Eine halbe Stunde später rannte er mit Delaney zu Annabelles Vorderveranda. »Diese hysterische Reaktion sieht ihr gar nicht ähnlich«, bemerkte sie zum zweiten Mal. »Da muss wirklich was Schlimmes passiert sein.«
    Eigentlich war Annabelle eher wütend als hysterisch gewesen, was er bereits erklärt hatte. Aber der Begriff Wut schien in Delaneys Welt nicht zu existieren - ein schlechtes Omen für die Zeiten, in denen er beobachten musste, wie die Sox wieder einmal eine Chance vergaben.
    »Das klingt wie eine Party«, meinte sie und drückte auf den Klingelknopf. Über dem Lärm der Hip-Hop-Musik, die aus dem Haus drang, würde niemand die Glocke hören. Also griff Heath an Delaney vorbei und stieß die Tür auf.
    Als sie eintraten, sah er Sean Palmer und ein halbes Dutzend seiner Teamkameraden von den Bears im Empfangsraum herumlungern. Das allein wirkte schon beängstigend genug. Aber dann spähte er in die Küche und entdeckte mehrere Chicago Stars. Annabelles Büro war anscheinend neutrales Terrain mit fünf oder sechs Spielern, die keinen direkten Kontakt pflegten, sondern einander aus entgegengesetzten Ecken musterten, während Annabelle mitten im Torbogen stand. Nur zu gut verstand Heath ihre Nervosität.
    Keines der beiden Teams hatte die umstrittene Schiedsrichterentscheidung vergessen, die den Stars letztes Jahr einen knappen und vielfach angefochtenen Sieg über die Rivalen verschafft hatte. Verständlicherweise fragte sich Heath, welcher Teil von Annabelles Gehirn gerade auf Urlaub gewesen war, als sie all diese Jungs gleichzeitig in ihr Haus gelassen hatte.
    »He, Leute, da ist Jerry Maguire, der legendäre Agent! Nicht in Tom Cruises, sondern in Champions Gestalt!«
    Heath beantwortete Sean Palmers Gruß, indem er ihm zuwinkte, und Delaney zuckte zurück.
    »Wieso hast du kein Kabelfernsehen, Annabelle?«, beschwerte sich Eddie Skinner lauthals, um die Musik zu übertönen. »Gibt‘s das im oberen Stock?«
    »Nein«, erwiderte Annabelle und bahnte sich einen Weg in den Empfangsraum. »Nimm sofort deine riesigen Scheißschuhe von meinen Sofakissen!«, befahl sie, vollführte eine blitzschnelle halbe Schraube und richtete ihren Zeigefinger wie eine Pistole auf Tremaine Russell, einen der besten Angriffsspieler, den die Bears seit Jahrzehnten gesehen hatten. »Und leg gefälligst einen verdammten Untersatz unter dein Glas!«
    Grinsend trat Heath etwas näher. Die Hände in die Hüften gestemmt, mit zerzaustem rotem Haar und wild funkelnden Augen erinnerte sie ihn an eine gestresste Herbergsmutter in einem Feriencamp.
    »Tut mir Leid, Annabelle.« Kleinlaut hob Tremaine sein Glas hoch und wischte den Couchtisch mit dem Ärmel seines Designerpullovers ab.
    Jetzt entdeckte sie Heaths grinsendes Gesicht und stürmte auf ihn zu. »Das alles ist deine Schuld!«, schimpfte sie, um ihren ganzen Zorn an ihm auszulassen. »Mindestens vier von deinen Klienten lümmeln hier rum, die ich vor einem Jahr noch nicht persönlich kannte. Hättest du meinen Weg nicht gekreuzt, wäre ich immer noch ein einfacher Fan, der aus sicherer Entfernung zuschaut, wie sie einander die Knochen brechen.«
    Mit ihrer schrillen Stimme erregte sie plötzlich ungeteilte Aufmerksamkeit, und jemand stellte die Musik leiser, damit sie alle zuhören konnten.
    Erbost zeigte sie zur Küche. »Alles in diesem Haus trinken sie - einschließlich meines Düngers für die Usambaraveilchen, den ich vorhin mit Wasser vermischt habe. In meinem sträflichen Leichtsinn ließ ich die Kanne auf der Küchentheke stehen.«
    Tremaine kniff in Eddies Schulter. »Hab ich nicht gesagt, das schmeckt komisch?«
    Gleichmütig zuckte Eddie die Achseln. »Für mich war‘s okay.«
    »Außerdem haben sie für ein paar hundert Dollar chinesisches Essen bestellt. Das will ich nicht auf diesem Teppich sehen. Also werden sie alle - in der Küche futtern!«
    »Und Pizzas!«, rief Jason Kent, ein Ersatzspieler von den Stars, aus der Nähe des Kühlschranks herüber. »Vergiss das nicht, wir haben auch Pizzas bestellt.«
    »Wann ist mein Haus ein Tummelplatz für sämtliche pervers überbezahlten, rettungslos verhätschelten Footballprofis im nördlichen Illinois geworden?«
    »Hier gefällt‘s uns«, verkündete Jason, »das ist wie zu Hause.«
    »Und da hängen keine Weiber rum.« Leandro Collins, der Tight End aus dem ersten Kader der Bears, schlenderte mit einem Beutel Chips in der Hand aus dem Büro. Mit vollem Mund

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