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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wie unberechenbar sie ist?«, fuhr sie fort. »Von Anfang an hätten Sie keine Geschäfte mit ihr machen dürfen.« Nun trat sie näher zu ihm. Aus unheimlichen blauen Kratern starrten ihn blitzende Augen an. »Sie hätten sich nicht in sie verlieben dürfen.«
    In seinem Bauch schien sich ein Messer herumzudrehen. »Natürlich liebe ich sie nicht! Versuchen Sie bloß nicht, mir das einzureden!«
    Portia betrachtete die leere Scotchflasche. »Beinahe hätten Sie mich hinters Licht geführt.«
    Nein, das würde sie ihm nicht antun. »Was ist eigentlich los mit euch Frauen? Könnt ihr keine Ruhe geben? Annabelle und ich verstehen uns großartig, und wir haben viel Spaß miteinander. Aber das genügt ihr nicht, weil sie so verdammt unsicher ist.« Heath ging auf und ab. Entschlossen steigerte er sich in das Gefühl hinein, er wäre furchtbar schlecht behandelt worden, und er überlegte, wie er seinen Standpunkt untermauern sollte. »Zum Beispiel dieser Minderwertigkeitskomplex wegen ihrer Haare.«
    Da erinnerte sich Portia an ihre eigenen und berührte die verfilzte Matte. »Wenn eine Frau solches Haar hat, muss man ihr ein bisschen Eitelkeit verzeihen.«
    »Aber sie hasst es!«, rief er triumphierend. »Habe ich‘s nicht gesagt? Sie ist reif fürs Irrenhaus.«
    »Trotzdem wollen Sie diese Frau heiraten.«
    Abrupt erlosch sein Zorn. Er fühlte sich ausgelaugt, und er brauchte noch einen Drink. »Wie aus heiterem Himmel ist das alles über uns hereingebrochen. Sie ist süß und klug, richtig scharfsinnig, nicht nur belesen oder gebildet. Und amüsant. O Gott, dauernd bringt sie mich zum Lachen! Ihre Freundinnen lieben sie, und das hat was zu bedeuten, denn sie sind fabelhafte Frauen. Wie soll ich es ausdrücken? Wenn ich mit ihr zusammen bin, vergesse ich meine Arbeit und...« Plötzlich verstummte er, denn er hatte schon zu viel gesagt.
    Portia schlenderte zum Kamin. Dabei klaffte ihr Mantel auseinander und enthüllte eine rote Jogginghose. Was sie oben herum trug, sah wie eine Pyjamajacke aus. Normalerweise würde er eine Exzentrikerin mit blauem Schlumpf-Gesicht nicht ernst nehmen. Aber das war Portia Powers, und er blieb wachsam - zum Glück, denn sie attackierte ihn schon wieder. »Trotz allem scheinen Sie Annabelle zu lieben.«
    Nur mühsam bezwang er seinen inneren Aufruhr.
    »Kommen Sie schon, Portia, wir zwei sind vom selben Schrot und Korn, nämlich Realisten.«
    »Weil ich Realistin bin, muss ich nicht an der Existenz der Liebe zweifeln. Vielleicht ist sie nicht für jeden geschaffen, aber...« Mit einer ungeschickten kleinen Geste, die nicht zu ihr passte, fügte sie hinzu: »Ihr Heiratsantrag muss sie vom Hocker gerissen haben, Heath. Natürlich ist sie in Sie verknallt. Das habe ich bei unserer verhängnisvollen Besprechung gespürt. Es wundert mich, dass sie Ihre emotionale Verstopfung nicht einfach übersieht und Sie beim Wort nimmt.«
    »Jedenfalls habe ich ihr ein verdammt gutes Angebot gemacht. Okay, ich wollte nicht lügen. Aber das spielt keine Rolle. Ich hätte ihr alles gegeben, was sie braucht.«
    »Außer Ihrer Liebe. Das wollte sie hören, nicht wahr? Eine Liebeserklärung...«
    »Was heißt schon Liebe? Nur ein Wort. Auf Taten kommt es an.«
    Mit einer Schuhspitze stieß sie gegen die Scotchflasche, die am Boden lag. »Haben Sie sich schon mal gefragt - und das erwähne ich nur, weil es zu meinem Job gehört ob möglicherweise Annabelle vernünftig ist und Sie verrückt sind?«
    »Reiner Unsinn! Verschwinden Sie endlich!«
    »Der Herr, wie mich dünkt, gelobt zu viel«, wandelte sie ein Shakespeare-Zitat ab. »Im Lauf der Monate wurde Ihnen eine Traumfrau nach der anderen vorgestellt. Keine wollten Sie heiraten - nur Annabelle, was Ihnen zu denken geben müsste.«
    »Das alles betrachte ich aus einem logischen Blickwinkel.«
    »Ach, und in Sachen Logik sind Sie Weltmeister, nicht wahr?« Portia ging um die Glasscherben herum. »Kommen Sie schon, Heath! Wenn Sie mir die Wahrheit über den Panzer verschweigen, in dem Sie sich verstecken, kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Spielen Sie jetzt die Seelenklempnerin?«
    »Warum nicht? Weiß Gott, bei mir sind Ihre Geheimnisse sicher. Da draußen lauert keine Schar intimer Freundinnen, die mir irgendwas entlocken würde.«
    »Glauben Sie mir, vom Trauma meiner Kindheit wollen Sie nichts hören. Sagen wir einfach nur - mit fünfzehn fand ich heraus, dass ich niemandem mein Herz schenken durfte. Sonst würde ich nicht überleben. Einmal wurde ich

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