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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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junge Mann schien nicht so erbaut, den engen Raum mit einem mürrischen Wolf teilen zu müssen, denn er ließ die Zahlen der Stockwerksanzeige bis hinauf in die sechste Etage nicht aus den Augen, als wären sie seine letzte Verbindung zur normalen Welt.
    Als der Gong ertönte und die Türen aufglitten, war die Testosteronwolke bereits hochgiftig geworden.
    »Danke, dass Sie sich einverstanden erklärt haben, uns zu helfen«, sagte Cassidy, verließ die Kabine und folgte dem jungen Mann den antiseptisch weißen Korridor hinunter.
    De Santos hatte gesagt, sein Name wäre Ryan, und auf dem Namensschildchen, das er an einem Band um den Hals trug, stand denn auch R. MARKS .
    »Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren.«
    »Ich konnte ja wohl auch schlecht nein sagen, wo doch das Ratskonzil von New York und der gesamte White Paw-Clan mir im Nacken sitzen«, sagte er und legte, nachdem sie um eine Ecke gekommen waren, einen Schritt zu.
    »Hier geht’s zum früheren Pausenraum. Seit die Mikrowelle kaputt ist, benutzt ihn niemand mehr.«
    Möglicherweise hatte Rafael recht damit gehabt, dass es sich bei diesem Informanten wohl eher nicht um einen Werwolf handeln dürfte. Seine Bemerkung wegen der White Paws gab ihr zu denken. Neugierig sog Cassidy die Luft um den jungen Mann herum in ihre Nase und entdeckte … nichts, was ihr genauen Aufschluss gab. Kein Wolf. Kein Vampir. Kein Felide. Nicht einmal ein Elf. Im Geiste ging sie den ganzen Katalog eines jeden Anderen durch, der ihr im Leben mal begegnet war, kam aber trotzdem beim besten Willen auf nichts, was so einen Geruch an sich hatte wie dieser Knabe – allerdings konnte sie auch schwören, dass er kein Mensch war, wie sie mit einem letzten, beherzten Zug durch die Nase feststellte.
    »Ich weiß, dass der Rat die Verwaltungshoheit über Teile von Connecticut und New Jersey für sich beansprucht«, warf sie ins Blaue hinein in den Raum.
    »Aber ich habe nicht gewusst, dass es gang und gäbe ist, dass der White Paw-Clan Nicht-Wölfen sagt, was sie zu tun haben.«
    Ryan sah sie ein wenig entgeistert an, verlangsamte aber nicht seinen Schritt.
    »Die White Paws repräsentieren den Rat im gesamten Staat New York«, sagte er.
    »Und seit sie ein neues Alphatier haben, sind die Bindungen zur City noch enger.«
    »Aber –«
    »Hier durch geht’s zum Pausenraum«, sagte er und blieb kurz stehen, um ihr eine breite Schwingtür aufzuhalten.
    »Wie ich schon sagte, benutzen die meisten Angestellten den neuen Raum in der Mitte des Flügels, also haben wir hier hinten unsere Ruhe.«
    Er blieb vor einer Holztür mit einem kleinen Fenster darin stehen. Dahinter sah es dunkel aus. Im Flur herrschte vollkommene Stille bis auf das Klappern von Schlüsseln, während der junge Mann nach dem passenden suchte.
    »Das ist nämlich nicht gerade die Art von Gespräch, bei dem ich jemand Unberufenes mithören lassen möchte. Die Leute reagieren manchmal etwas nervös auf Dinge, die ihnen nicht ganz geheuer sind. Von der Sorte haben wir auf der Station für psychisch Kranke mehr als genug.«
    Er sprach immer leiser, als er den Raum betrat und an der Wand herumtastete, als suche er nach dem Lichtschalter. Cassidy folgte ihm, war aber gerade erst höchstens zwei Schritte weit gekommen, als Quinn sie von hinten bei der Schulter packte und zurückzog.
    »Cassie! Bleib stehen!«
    Erstaunt drehte sie sich nach ihm um, um zu schauen, was für ein Problem er hatte, aber sie brauchte ihn gar nicht erst zu fragen. Sie sah nur den Ausdruck des Entsetzens und der Wut in seinem Gesicht, ehe sich in der nächsten Sekunde seine Züge schon verzerrten und auf dem Linoleumfußboden ein riesiger, zorniger Wolf zum Vorschein kam. Sie hörte sein Grollen aus tiefster Kehle und sah dann nur noch einen Streifen rußfarbenen Fells an sich vorbeihuschen, als Quinn sich in seiner Wolfsgestalt auf die vermeintliche Gefahr stürzte, die er entdeckt zu haben glaubte.
    Cassidy blieb wie angewurzelt stehen und lugte in den unbeleuchteten Raum hinein. Doch bevor sich ihre Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, bekam sie plötzlich einen heftigen Stoß in den Rücken und stürzte fast kopfüber in das Dunkel. Es fühlte sich an, als wäre sie von einem Sattelschlepper gerammt worden.
    Ihre Hände schossen vor, um den Sturz abzufangen; trotzdem landete sie unsanft auf dem Boden. Von ihren Handballen schoss ein Schmerz durch ihre Arme bis in ihre Ellbogen hinein. Die Wucht des Stoßes, der sie aus dem Gleichgewicht gebracht

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