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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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hatte, hätte bei einem Menschen wahrscheinlich zu einem Knochenbruch geführt, aber derjenige, der sich erdreistet hatte, sie dermaßen herumzuschubsen, hatte es eben nicht mit einem menschlichen Wesen zu tun.
    Instinktiv rollte sie sich zusammen und ließ sich über den glatten Boden bis zu einem Möbelstück aus Metall rutschen, stieß den Atem aus und schüttelte sich dann rasch, um nach dieser unliebsamen Überraschung schnell wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mit dem Rücken lehnte sie sich an etwas, was wohl eine Art Schrank sein musste, und suchte den Raum nach ihrem Angreifer ab.
    Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten; ihre Pupillen dehnten sich zu breiten Schlitzen aus, um auch ja jeden Streifen Licht in sich aufzunehmen. Der Lärm, den sie gemacht hatte, als sie gegen den Metallschrank geflogen war, hatte das übertönt, was sich gleichzeitig im hinteren Teil des Raumes tat, aber nun, da sie stillhielt, hörte sie deutlich das Rascheln und Fauchen und Grunzen, mit dem zwei Gegner nur wenige Schritte von ihr entfernt verbissen miteinander rangen; nur erkennen konnte sie kaum etwas, weil der Raum, in den der junge Mann sie geführt hatte, mit Möbeln und anderem Kram vollgestellt war.
    Sie reckte den Hals, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, aber vergeblich. Was es auch immer war, auf das Quinn sich gestürzt hatte, es blieb verborgen hinter einem langen, hohen Arbeitstresen mit Schubladen darin und allerhand Gegenständen auf der Arbeitsplatte, die aussahen, als stammten sie aus Dr. Frankensteins Labor. Es hätte schon eines Röntgenblicks bedurft, um das Durcheinander zu durchschauen.
    Das einzige Licht in dem Raum drang durch das kleine Dachfenster hoch über der Tür ein, und das reichte nicht sehr weit nach unten. Es war gut genug für Cassidy, um sich einigermaßen orientieren zu können, aber der Raum blieb dennoch ein Schattenkabinett mit verstörend vielen Ecken und Winkeln, in denen man sich verstecken konnte, und in einer davon verbarg sich der Angreifer, der sie von hinten angefallen hatte.
    Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wozu das alles noch führen mochte.
    Sie selber verkroch sich nun in den engsten Winkel, den sie finden konnte, holte tief Luft und begann mit ihrer Gestaltwandlung, mit der ihr Körper die fellbedeckte Daseinsform ihrer Vorfahren annahm. Rotbraunes Fell war weniger leicht zu erkennen als ihre helle Menschenhaut, und je kleiner sie sich machte, desto mehr Möglichkeiten boten sich ihr, sich rasch zu verbergen und ebenso rasch wieder aus ihrem Versteck hervorzukommen; der Schurke, der sie geschubst hatte, war hier nicht der Einzige, der sich behände zu bewegen wusste.
    Den Bauch flach auf den Boden gedrückt, begann sie sich vorzuarbeiten und hielt sich dabei in den Schatten unterhalb der sperrigen Objekte um sie herum. Mit ihren lederartigen Pfoten glitt sie ein paar Mal auf dem glatten Boden aus, aber sie ließ es langsam angehen, um vor weiteren unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein.
    Zentimeter für Zentimeter tastete sie sich quer durch das Kabuff, wobei sie sich von ihren empfindlichen Ohren in die Richtung führen ließ, aus der Quinns Fauchen kam. Dann erfasste ihre Nase den scharfen, metallischen Geruch von Blut, und aus Zentimetern wurden ganze Meter, während sie in panischer Angst vorpreschte.
    Kaum eine Sekunde, nachdem sie sich aus ihrem Versteck im Dunkel gelöst hatte, legte sich eine riesige Hand um ihren Schweif und hob sie glatt so weit in die Höhe, dass sie mehr als zwei Meter über dem Boden baumelte.
    Aus diesem ganz neuen Blickwinkel konnte sie nun auch Quinn erkennen, der ein wenig mitgenommen vom Kampf aussah, während er um ein ungeschlacht aussehendes Etwas am Boden herumschlich. Er schien angestrengt zu atmen, und sie glaubte auch, ein Humpeln in seinem Gang zu erkennen, doch dann traf ihr Blick seinen Widersacher, und selbst bei den schwachen Lichtverhältnissen konnte sie den lehmfarbenen Klumpen Fleisch mit dem in den Rücken einer seiner fleischigen Fäuste eingeritzten Siegel, dem Zeichen eines Zauberers, erkennen.
    Cassidy hasste Golems. Irgendwas war ihr unheimlich an diesen aus Lehm und Blut geformten Gebilden, sie sich nur bewegten und handelten, weil irgendein Hexenmeister mit überschüssigen Energien ihnen Leben eingehaucht hatte. Golems waren als Kanonenfutter erschaffen worden, stellten nichts als Lehmklumpen ohne Gefühle, ohne Persönlichkeit dar, denen

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