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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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nicht hierher. Cassidy … kannst du dich noch erinnern, was es war, das dir an dem Knaben verdächtig vorgekommen ist?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ehrlich gesagt, nein. Nein, ich könnte mich da nicht festlegen. Kurz bevor ich ohnmächtig geworden bin, habe ich geglaubt zu sehen, dass er einen Rosenkranz nach Art der Sektenangehörigen getragen hat, aber selbst, wenn ich mir das nicht bloß eingebildet habe, erklärt das noch lange nichts. Er roch … irgendwie anders. Nicht wie ein Mensch. Aber auch nicht wie kein Mensch, verstehst du?«
    »Durchaus.«
    Er machte wieder eine Pause, fast so, als würde das, was als Nächstes kam, ihn Überwindung kosten.
    »Cassidy, der Bengel war ein Mensch, und er könnte auch einer von den Funzelköpfen gewesen sein, weil er von Dämonen berührt war.«
    Er sprach in Rätseln .
    »Von Dämonen berührt?« Sie lachte.
    »Quinn, es gibt keine Dämonen. Seit Jahrhunderten, sogar seit Jahrtausenden nicht mehr. Die Feenwesen haben sie vor ewigen Zeitaltern vertrieben.«
    »Nein, das hatte nichts mit Vertreibung zu tun«, widersprach er und rückte sich ein wenig zurecht, um sie besser ansehen zu können.
    »Mein Rudel ist eines der wenigen, das sich noch einen richtigen Rudelsprecher im herkömmlichen Sinne hält. Bei den meisten anderen ist diese Position längst verwässert und damit auch die Tradition, die Legenden zu bewahren, was zur Folge hat, dass viele der alten Geschichten verfälscht weitergegeben werden.«
    Cassidy schüttelte den Kopf.
    »Wovon redest du eigentlich?«
    »Ich rede von der Tatsache, dass die Geschichte von den Feenwesen und den Dämonen, wie du sie gehört hast, nicht ganz dem entspricht, was wir als die ›Wahrheit‹ bezeichnen.«
    »Und wie geht dann die wahre Geschichte?«
    »In Kurzform?«
    Er seufzte.
    »Zunächst einmal musst du verstehen, dass die Vorstellungen, die wir uns von Dämonen machen, sehr den Vorstellungen ähneln, die die Menschen von uns haben.«
    »Dass sie Ungeheuer sind?«
    »Richtig. Man sollte doch meinen, dass wir nun wirklich und wahrhaftig wissen sollten, dass es so etwas wie Ungeheuer nicht gibt. In den modernen Kulturen sind die Begriffe ›Dämon‹ und ›Teufel‹ zu so etwas wie Synonymen geworden. Sie sind beides Begriffe für böse Wesen, die nur mit dem Ziel existieren, Unheil und Verwüstung auf der irdischen Welt anzurichten.«
    Cassidy verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Wenn es jemanden zu einem Saubengel wie diesem jungen Ryan werden lässt, von einem Dämon berührt zu werden, vermag ich darin keinen Trugschluss zu erkennen.«
    »Der Trugschluss besteht in der Annahme, dass sie alle gleich wären«, erklärte er.
    »Es ist so, als würde man sagen, alle Feen sind gutmütige, ätherische, spaßige Kobolde, die nur zu dem Zweck leben, den ganzen lieben Tag lang zu singen und zu tanzen. Aber vergessen wir nicht, dass es auch die Unseelie gibt, die bösen Feen, die den Menschen mit ihrem Schabernack nur Leid zufügen wollen. Das eine kann nicht ohne das andere existieren.«
    »Du willst sagen, dass es auch so etwas wie einen guten Dämon geben könnte?«
    »Es gibt alle möglichen Arten von Dämonen. Gute, böse, neutrale. Ebenso, wie es auch alle möglichen Arten von Anderen gibt und alle möglichen Arten von Feen und alle möglichen Arten von Menschen. Dämonen haben ursprünglich als Boten fungiert, denn sie waren diejenigen, die am leichtesten zwischen den verschiedenen Welten hin und her wechseln konnten. Sie dienten einem Zweck, und sie erfüllten eine Aufgabe, aber sie sind nie gut mit den Feenwesen zurechtgekommen. Den alten Überlieferungen zufolge haben die Menschen die Feen zu Anfang als Götter betrachtet, und die Dämonen sollen diejenigen gewesen sein, die den Menschen das auszureden versucht haben. Ich schätze, dass das zu einigem Unmut geführt hat. Als die Feenwesen dann beschlossen, der Welt der Menschen endgültig den Rücken zu kehren, verboten sie den Dämonen, deren Nachrichten in ihr Feenreich zu tragen. Die Dämonen jedoch weigerten sich, ihre althergebrachten Pflichten aufzugeben, und haben den Feenwesen den Krieg erklärt.«
    Cassidy sah ihn ungläubig an.
    »Du willst mir erzählen, dass ein Krieg, der das Leben der Anderen derart grundlegend verändert hat, ursprünglich aus verletztem Stolz vom Zaun gebrochen worden ist?«
    »Ist das wirklich so schwer zu glauben?«
    Okay, darin musste sie ihm vielleicht sogar recht geben.
    »Aber ich begreife immer noch nicht ganz, was das alles

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