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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Kragen wollten, vernichten können. Doch nichtsdestotrotz ist sie in unsere Kultur verstrickt, da sie seit über einem halben Jahrhundert als Gefährtin eines Vampirs unter uns gelebt hat. In dieser Zeit hat sie tausend Dinge gesehen und gehört, die ein Mensch niemals sehen sollte und deren Verbreitung uns, mit den Augen wenig Wohlmeinender betrachtet, ziemlich negativ dastehen lassen würde.«
    »Zeuge von etwas zu werden ist etwas ganz anderes, als es zu sein , Mr. Quinn«, wandte De Santos ein.
    »Das ist mir sehr wohl bewusst, aber diese Sekte interessiert sich nicht bloß dafür, was Ysabel Mirenow gesehen hat, sondern vor allem dafür, was aus ihr geworden ist. Sie ist seit dem Ende des Zweiten Menschenkrieges mit Kasminikov zusammen, und sie war erst fünfundzwanzig Jahre alt, als die beiden sich begegnet sind. Jetzt aber, mit achtundfünfzig, scheint sie immer noch frisch von der Universität zu kommen. Das ist nur durch ihr Blut möglich, das sich mit dem ihres Geliebten vermischt hat. Dieses Blut hat die Chemie in ihrem Körper verändert, die Vermehrung und Teilung ihrer Zellen beeinflusst und sie vom Absterben bewahrt. Dies offenbart sich auf jedem Zentimeter ihrer Haut, aber unter einem Labormikroskop würde es noch deutlicher zu Tage treten.«
    Es setzte wieder ein Gemurmel und Gebrummel ein, das den Raum mit einer unzweifelhaft feindseligen Atmosphäre erfüllte. Wiederum musste De Santos mit einem strengen Rundumblick für Ruhe sorgen.
    »Selbst Menschen ist bewusst, dass sehr profane Dinge die Zellstruktur verändern können. Krankheiten zum Beispiel. Toxine.«
    »Aber außer in Comics um Superhelden ermöglichen es diese Dinge einem Menschen nicht, wie eine Katze im Dunkeln zu sehen oder den Schritt in Strümpfen steckender Füße schon aus mehreren Metern Entfernung zu hören. Sie machen eine kleine, zarte Frau nicht so stark, dass diese es mit einem Mann von ihrer zweifachen Größe aufnehmen und ihn sogar noch fast niederringen könnte. Selbst, wenn sie keinen Löwen auf die Matte legen könnte, muss sie, um diesen Test zu bestehen, doch wohl über deutlich mehr Kraft verfügen als eine durchschnittliche Menschenfrau von ihrer Größe.«
    »Reine Spekulation«, sagte Leonard.
    »Du nimmst die Sorgen unserer Gäste doch hoffentlich nicht auf die leichte Schulter, Francis?«, ermahnte De Santos ihn.
    »Selbstverständlich tue ich das. Das ist doch alles Blödsinn. Wenn diese Leute diese Frau haben, dann haben sie sie eben. Und wenn sie sich entschließen, ihr Blut zu untersuchen oder sonst was, dann sollen sie das meinetwegen tun. Deren Ergebnisse würden von einer von wissenschaftlicher Genauigkeit besessenen Öffentlichkeit nie im Leben ernst genommen. Und selbst dann, falls man in dem Chaos, das ja nach wie vor in Russland herrscht, irgendwie Zugang zu einem Labor findet und dort die notwendigen Tests durchführt und das Ergebnis meinetwegen auch über Satellitenfernsehen ausstrahlt, ist es immer noch zweifelhaft, ob irgendwer dem Interesse schenken würde – ganz zu schweigen davon, einen Krieg loszutreten, um uns zu vernichten. Es wäre vollkommen lächerlich, sich jetzt zu entschleiern.«
    »Und falls Sie sich nun irren?«, verlangte Quinn zu wissen.
    »Wäre es nicht besser, wenn wir uns den Menschen auf unsere Weise offenbarten und mit ihnen zu leben lernten, als von einem in Panik geratenen Mob, der auf nichts als auf unsere Zerstörung aus ist, ans Tageslicht gezerrt zu werden?«
    »Ein derartiger Schritt wäre in höchstem Maße töricht«, spuckte Leonard ihm beinahe vor die Füße.
    Vor lauter Zorn war sein Gesicht ganz schmal geworden, und seine Augen hatten sich zu engen Schlitzen zusammengezogen. »Wenn wir uns jetzt vor den Menschen enttarnen, wäre es doch glatt, als würden wir uns Zielscheiben auf die Brust pinseln und angespitzte Holzpflöcke verteilen, damit sie sie uns in die Herzen rammen können.«
    »Nicht jeder dreht gleich durch, wenn er jemanden einen Bleistift verkehrt herum halten sieht, Francis«, bemerkte Emma Higgenbottham mit warmer, besänftigender Stimme, einer weiblichen Stimme der Vernunft, die in der von Groll beherrschten Atmosphäre des Raumes beinahe deplatziert wirkte.
    Falls sie wie die meisten farbigen Frauen war, dann hatte diese zierliche, emsige Person bestimmt fast die ganze Zeit ein Lächeln auf ihrem Gesicht und verfügte gewiss auch über eine prächtige Portion Mutterwitz. Im Augenblick aber sah es eher so aus, als schösse sie aus ihren

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