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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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glaubte fast zu sehen, wie sein Nackenhaar sich sträubte.
    »Was genau soll das bedeuten?«
    »Dass wir sie erledigen.«
    Ein paar der Anwesenden ließen zustimmendes Gemurmel vernehmen, doch die meisten im Raum schienen sich mit dem Gedanken nicht recht anfreunden zu können, und Quinns Lippen verzogen sich zu einem unbeschreiblich wölfischen Zähnefletschen.
    »Das ist auch nicht schlimmer als das, was sie uns angetan haben«, beharrte Leonard kühl auf seinem Standpunkt.
    »Oder haben Sie Ihre eigene Geschichte verdrängt, Herr Wolf?«
    »Mein Volk erinnert sich noch sehr wohl an Hexenverfolgungen und Werwolftribunale. Wir erinnern uns an die Verbrennungen und die Begräbnisse, bei denen Pflöcke durch die Herzen der unseren gestoßen wurden, damit sie immer an ihr Grab gefesselt bleiben. Sie können ganz beruhigt sein – das Erinnerungsvermögen der Anderen reicht weit zurück und ist sehr lebhaft.«
    »Sehr lebhaft«, wiederholte Richard grummelnd.
    »Meinen Urgroßvater haben die Fischer aus dem Nachbardorf bei lebendigem Leibe gehäutet. Sie hatten irgendwelche alten Geschichten gehört und wollten die Kraft in der Haut eines Seelöwen dazu benutzen, das Wetter zu beeinflussen. Erzählen Sie uns bitte nicht, wir hätten etwas vergessen, Herr Vampir. Wir haben uns einfach nur dafür entschieden, nicht mehr länger in der Vergangenheit zu leben. Und wir haben auch nicht vor, uns auf das Niveau von Mördern herabzubegeben.«
    »Bevor wir anfangen, uns in Beschimpfungen zu ergehen«, knurrte De Santos nachdrücklich und bleckte dabei eine Zahnreihe, »wollen wir uns bitte an ein paar Dinge erinnern. Erstens sind wir alles zivilisierte Erwachsene; zweitens wollen wir diplomatisch vorgehen und nicht chaotisch, und drittens würde ich nur zu gerne all denen gründlich den Kopf waschen, die ihre Zunge nicht hüten können. Haben wir uns verstanden?«
    Auf beiden Seiten des Tisches wurde eifrig genickt, aber nur die mutigsten unter den Versammelten brachten ihr Einverständnis auch verbal zum Ausdruck. Widerworte wurden nicht erhoben.
    »Gut.«
    De Santos nahm wieder auf seinem Stuhl Platz, aber das täuschte niemanden darüber hinweg, dass es in ihm noch brodelte.
    »Ich versuche mal, dich zu verstehen, Leonard. Du schlägst vor, dass wir eine Jagd auf die Leute, die für Ms. Mirenows Entführung verantwortlich sind, veranstalten und sie allesamt einfach töten?«
    »Auf eine andere Art und Weise werden wir sie nicht zum Schweigen bringen.«
    »Sind Sie verrückt, Mann?«
    Quinn schoss von seinem Platz hoch und rammte beide Fäuste auf die Tischplatte.
    »Man kann sie nicht zum Schweigen bringen. Unter keinen Umständen. Wir werden enttarnt werden. Unsere einzige Chance besteht darin, dass wir selber bestimmen, wie das geschieht. Selbst, wenn wir jeden einzelnen Fanatiker in Moskau abschlachten würden, selbst, wenn wir den Befehl für die Entführung bis nach Amerika zurückverfolgen und hier ein Blutbad anrichteten, wird bald eine neue Zelle an den Platz der alten treten. Uns bleibt keine Wahl. Wir werden entschleiert .«
    »Was gibt’s da noch zu bestimmen ?«, verlangte Cassidy zu wissen, nachdem sie die Zunge, die sie ab jetzt eigentlich hatte hüten wollen, doch wieder nicht im Zaum halten konnte.
    »Die Konsequenzen werden über uns bestimmen, und nicht andersherum. Davon, dass wir uns entschleiern, verschwinden diese Fanatiker nicht. Im Gegenteil – es wird ihnen noch neuen Zulauf verschaffen. Es wird sein, als würde man das Musical Salem gleich hier am Broadway wiederaufleben lassen!«
    »Genug davon«, knurrte De Santos.
    »Das geht mir langsam auf die Nerven. Meine Kopfschmerzen wachsen sich zu einer voll entwickelten Migräne aus. Für heute Abend reicht es.«
    Wieder machte sich Unruhe im Raum breit, aber Cassidys Großmutter war die Einzige, die es unternahm, noch einmal das Wort gegen den Vorsitzenden zu erheben, nachdem sie mit einem kräftigen Klopfen ihres Stockes auf sich aufmerksam gemacht hatte.
    »Ich glaube kaum, dass wir uns einfach vertagen und eine derart ernste Angelegenheit unerledigt liegen lassen können, Rafael.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir etwas unerledigt liegen lassen wollen.«
    »Gut.«, sagte Leonard.
    Er hatte ein selbstgefälliges Lächeln aufgesetzt, bei dem Cassidy nicht bloß eine Gänsehaut über den Rücken lief, sondern ihre Haut zu kribbeln anfing, als würde eine Tarantel darauf eine Tarantella tanzen.
    »Dann brauchen wir ja nur dafür zu sorgen, dass die

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