Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
schmiedeeisernen Tor von der Straße abgesetzt, sah das Gebäude sehr respektabel aus.
Ich nahm einen tiefen Atemzug, straffte die Schultern und stieß das Tor auf.
Natürlich gab es kein Klingelschild mit „Lex Jeschke“, aber das hatte ich nicht erwartet. Stattdessen drückte ich den einzigen Summer, neben dem kein Name zu finden war. Es dauerte nicht lange und eine blecherne Stimme fragte: „Wer ist da?“
Mein Herz schlug plötzlich doppelt so schnell wie zuvor. Obwohl die Sprechanlage die Stimme verzerrte, klang sie ganz so, wie die von meinem Ex.
„Jana“, antwortete ich und wartete.
„Jana!“ Ein Seufzer wurde übertragen. „Komm rein.“
Mit einem Klicken öffnete er die Tür. Noch immer verwirrt von der Tatsache, dass Lex noch immer unter den Lebenden weilte, stieg ich die Stufen in den fünften Stock hinauf. Dort angekommen, erwartete mich ein gebräunter, gesund aussehender Mann.
„Du Mistkerl. Ich dachte, du seiest tot!“ Ich stürzte mich auf ihn und hieb mit meinen Fäusten auf seine Brust ein.
„Es tut mir leid, Jana.“
Obwohl ich ihn hörte, konnte ich nicht aufhören.
„Jana, hör auf. Bitte. Es. Tut. Mir. Leid.“
Lex hielt meine Arme fest und sah mir in die Augen. „Ich hätte mich in ein paar Tagen bei dir gemeldet, ehrlich.“
Die Energie, die mich vor wenigen Sekunden noch wie eine Furie auf ihn einschlagen ließ, war mit einem Mal verschwunden. Ich sackte an seine Brust.
„Ich dachte, du seiest tot! Ich war … es war schrecklich.“ Ein Schluchzen schüttelte meinen Körper.
„Ich weiß. Es tut mir leid. Wirklich“, flüsterte Lex in mein Ohr und strich mir über die Haare. Als könne ich ihn wieder verlieren, umarmte ich ihn und drückte ihn fest an mich. Er schlang seine Arme um mich und hielt mich.
„Okay.“ Ich löste mich aus seinen Armen und trat einen Schritt zurück.
„Bist du sicher, dass du …?“
„Ja.“ Ich hob abwehrend die Hände. „Mir geht’s gut. Es war nur der Schock. Bilde dir nichts darauf ein, ich habe nicht vor mir das zur Gewohnheit zu machen.“ Ich versuchte ein zittriges Lächeln. „Es ist nur, ich sehe nicht jeden Tag einen Toten.“
Lex zeigte auf eine Tür am Ende des Flurs. „Komm mit in die Küche. Dort erkläre ich dir alles.“
Gemeinsam gingen wir die paar Meter zur Küche. Dort setzte ich mich an einen kleinen Tisch, der in der Ecke neben der Tür stand, während Lex an einem glänzenden Ungetüm von Kaffeemaschine herumwerkelte.
„Wie hast du mich gefunden?“ Lex lehnte sich an die Theke, hinter ihm die Kaffeemaschine, die anfing, seltsame Laute von sich geben. Da er sich nicht umdrehte, nahm ich an, dass das normal war.
„Ich weiß auch nicht. Irgendwie war ich plötzlich auf dem Weg nach Frankfurt, obwohl ich eigentlich einen Termin im Studentensekretariat in München hatte. Per Zufall hatte ich auf deinem Kofferanhänger die Adresse gefunden, damals als du mich wegen Stalking verhaften ließest“, log ich, denn ich wollte nicht zugeben, ein zweites Mal in seinem Zimmer gewesen zu sein.
„So. So. Und dann bist du auf gut Glück hier vorbeigefahren?“
„Ja. Ich weiß selbst nicht warum.“
Lex drehte sich um und holte zwei Tassen aus einem Schrank. „Auf deine Intuition war schon immer Verlass“, sagte er.
„ Stimmt.“ Ich sah Lex zu, als er einen Milchkaffee für mich zubereitete. Kurz darauf stand der Kaffee vor mir.
Mit geschlossenen Augen blies ich in den Milchschaum, der sich vor mir auftürmte. „Dafür könnte ich dir glatt verzeihen.“
Lex setzte sich mir gegenüber. „Noch eine Tasse, und du vergisst, dass du jemals wütend auf mich warst.“
„Nur in deinen Träumen.“ Ich nahm einen vorsichtigen Schluck. „Also, warum bist du am Leben, wenn die Zeitung von Ibiza deinen Tod verkündet hat?“
„Das ist eine lange Geschichte.“
„Ich habe Zeit.“ Ich sah demonstrativ zu der großen, bunten Küchenuhr, die über der Spüle an der Wand hing. „Um genau zu sein. Zwei Monate, so lange reicht das Honorar, das ich bekommen habe, um dich zu finden.“
„Okay .“ Lex stützte die Ellbogen auf den Tisch und sah mich an. „Versprich mir nicht auszuflippen.“
„Ich bin die Ruhe in Person.“
„Die Schießerei war gestellt. Nachdem du meine Deckung bei deiner Schwester hast auffliegen lassen, musste ich möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden.“
„Und weiter?“
„Nichts. Das ist alles.“
„Das ist deine lange Geschichte?“
„Ja.“
„Was
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