Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
der Zeit, in der ich mich zu Tode langweile, weil ohnehin nichts passiert, schaust du in deine Kristallkugel, legst die Karten und tust alles, was du kannst, um herauszufinden, was Schmitt plant.“
„ Ist das nicht gefährlich für dich? Jeder weiß, was es bedeutet, wenn jemand stundenlang in einem Auto am Straßenrand sitzt.“
„Deshalb bin ich in einem Kleinbus mit abgedunkelten Scheiben.“
„Woher bekommst du den, wenn du nicht mehr an dem Fall arbeitest?“
„Ich werde mir einen leihen. Mein Schwager hat mir versprochen, dass ich seinen benutzen kann. Ich werde Schmitt nicht nur observieren, sondern versuchen von meinem Laptop aus in sein Netzwerk zu kommen. Das geht am besten, wenn ich vor seinem Haus versuche, das WLAN anzuzapfen.“
„Mir gefällt der Vorschlag nicht. Ich habe ein schlechtes Gefühl.“
„Frauen und ihre Gefühle.“ Lex fuhr sich mit der Hand durch die Haare und zog eine Grimasse. „Ihr seid noch einmal mein Untergang.“
„Vielen Dank. Ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, mit der du dich herumschlagen musst.“ Ich stand auf, schnappte meine Umhängetasche und stapfte nach draußen.
„Jana!“, hallte es hinter mir her, aber ich drehte mich nicht um. Wütend marschierte ich auf den Bad Sodener Hauptbahnhof zu, der nicht weit weg war.
Ohne es zugeben zu wollen, horchte ich auf seine Schritte. Hoffte, er würde mir nachgehen und mich zurückhalten.
Aber er kam nicht. Typisch.
Zurück in der Wohnung meiner Schwester schrieb ich eine wütende E-Mail an Vanessa in der ich ihr ausführlich erklärte, warum Lex ein Idiot war. Mein Handy, das etliche SMS Nachrichten und entgangene Anrufe anzeigte, ignorierte ich.
„Findest du seine Bemerkung wirklich so schlimm?“, kam eine wenig einfühlsame E-Mail von Vanessa zurück. Ein paar Zeilen weiter unten schlug sie vor, auf Facebook zu chatten.
„Er hat von Frauen im Plural gesprochen, so als wäre ich eine von Vielen“, beschwerte ich mich bei meiner Freundin im Chat.
„Das ist nur ein Spruch. Kein Grund gleich wütend das Café zu verlassen.“
„Er will ohne mich das Haus von Schmitt observieren. Ich soll zu Hause bleiben und in meine Karten schauen.“
„Was ist an der Idee so schlecht? Es nützt nichts, wenn ihr zu zweit dort rumhängt. Außerdem werdet ihr nicht zur Observation kommen, wenn ihr stundenlang nebeneinander in einem Auto sitzt.“
„Was soll das heißen?“
„Jana, was glaubst du, was in dem Kleinbus passiert?“
„ Meinst du?“
„Ja! “
Kaum hatten wir unseren Chat beendet, als es an der Tür klingelte. Für einen Moment erwog ich, nicht zu öffnen, dann aber siegte meine Neugierde.
„Hast du dich wieder abgeregt?“, fragte Lex, der auf der anderen Seite an der Wand lehnte.
„ Warum sollte ich? Ich war die Ruhe in Person.“
„Nein? Warum bist du dann aus dem Café gestürmt?“
„Weil …“
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Okay, ich war wütend“, gab ich zu. „Ich werde nicht gerne mit anderen Frauen in einem Atemzug genannt, vor allem, wenn ich nicht weiß, was zwischen uns läuft“, sagte ich, verschwieg dabei aber das Wesentliche: Ich zweifelte, ob ich Lex trauen konnte. Er hatte mich schon zu oft angelogen und ich war nicht sicher, ob die Geschichte vom Tod seines Bruders der Wahrheit entsprach.
Lex stieß sich von der Wand ab und ging an mir vorbei in die Wohnung. Als wäre er hier zu Hause, ließ er sich in einen der Sessel fallen. „Ich weiß nicht, was zwischen uns läuft, sag du es mir.“
„Du weißt es nicht?“
„Nein. Wir sind im Bett gelandet, wir küssen uns. Ich bin gerne mit dir zusammen.“
Ich setzte mich ihm gegenüber und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn es nach dir geht, kann es so weitergehen. Keine Beziehung, keine Verpflichtung, dafür aber Sex, wenn es dir passt.“
„So hab ich es nicht gemeint.“
„Wie dann?“
„Können wir nicht abwarten, was sich zwischen uns entwickelt?“
„Das letzte Mal, als ich das getan habe, warst du auf einmal verschwunden.“
„Ich habe dir erklärt, wie es dazu kam.“
„Das heißt nicht, dass es nicht wieder passieren kann.“
„Ich kann dir keine Garantien geben. In meinem Job werde ich oft von einem Tag zum anderen ans andere Ende von Europa geschickt. Ich packe meine Sachen und bin für mehrere Monate weg. Ohne Vorwarnung.“
„Und du kannst in einem solchen Fall nicht sagen: ‚ Hey, ich muss weg. Ich melde mich?‘“
„ Doch, aber eine
Weitere Kostenlose Bücher