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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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gesagt etwas eigenwillig. Aber interessant. Und beunruhigend.
    »Ich danke Ihnen für Ihr Angebot, aber wir MacKeages kommen allein sehr gut zurecht.« Plötzlich entdeckte Winter Gesader hoch oben in einer alten Eiche, auf einem Ast ausgestreckt, der den Forstweg überspannte. Der Blick seiner großen gelben Augen war unverwandt auf die Prozession gerichtet, die genau auf ihn zuhielt. »Also«, sagte sie munter und wandte sich Matt mit breitem Lächeln zu. »Schildern Sie mir doch, was Sie sich von einem Haus erwarten, damit ich mir darüber Gedanken machen kann.«
    Als Matt mit einem scharfen Blick reagierte, merkte Winter, dass sie das Thema allzu beflissen gewechselt hatte.
    »Es soll nicht zu groß sein«, sagte er. »Eher gemütlich als protzig. Ich dachte an ein Blockhaus. Ein Blockhaus, wie in nördlichen Gefilden üblich, innen und außen Holz, in der Mitte ein großer Raum mit einem großen gemauerten Kamin.«
    Winter nickte. »Das würde gut auf Ihren Berg passen.« Sie legte den Kopf in den Nacken und richtete ihren Blick nach oben, als würde sie sich Matts Haus vorstellen. »Mit vielen Fenstern nach Westen, um den Sonnenuntergang einzufangen«, fuhr sie fort, langsam unter ihrem stummen, reglosen Tier dahinreitend. Sie drehte sich um und winkte Megan. »Los, mach Butterball Beine!«, rief sie und richtete ihren finsteren Blick auf Gesader, der den Kopf gedreht hatte und nun beobachtete, wie sie und Matt sich entfernten.
    Gesader schenkte Winter einen Blick, dann machte er sich lässig daran, eine seiner Pfoten mit seiner breiten rosa Zunge zu säubern.
    »Ich denke daran, das Bauholz aus dem eigenen Wald zu schlagen«, fuhr Matt fort. Winter drehte sich wieder zu ihm um und lächelte. »Angeblich kann man direkt auf dem Bauplatz eine Säge aufstellen, um die Hölzer passend zuzuschneiden.«
    »Hier in der Gegend gibt es etliche transportable Sägen«, sagte sie. »Aber ich glaube, dass das Holz eine gewisse Zeit lagern muss, ehe man es verwendet. Sie müssen einen Bauunternehmer fragen.«
    Endlich holte Megan sie ein und sah Winter amüsiert an, während sie mit ihrer Mimik zeigte, dass sie Gesader gesehen hatte. Megan übernahm das Gespräch mit Matt und half ihm das Für und Wider, eigenes Holz zu schlagen, abzuwägen. Winter hörte nur mit halbem Ohr zu. Am liebsten hätte sie diesen schwarzen Kobold umgebracht, weil er so unvorsichtig war, als ihr plötzlich aufging, warum Matt ihr so bekannt vorkam.
    Matheson Gregors Augen waren das Spiegelbild von Gesaders Augen.
     
    Matt saß entspannt auf dem hohen flachen Felsblock und genoss den letzten Bissen seines Apfelkuchens. Megan hatte eine halbe Stunde zuvor ein komplettes Picknick aus ihren Satteltaschen gezogen, als sie auf einem steil abfallenden Felsplateau Halt machten. Matt war mit der großzügigen Portion, die Megan für ihn vorgesehen hatte, auf den großen Fels gestiegen, während die zwei Schwestern sich ein Stück weiter auf einem Baumstamm niederließen. Doch anstatt die hinreißende Aussicht aus über tausend Fuß auf den Pine Lake zu genießen, fand Matt es interessanter, Megan und Winter zu beobachten.
    Sie waren eindeutig Schwestern; beide hatten dichtes, blondes Haar, waren schlank, hatten einen makellosen Teint und ähnliche Züge. Winter trug ihr Haar zu einem Zopf geflochten, der ihr bis zur Taille reichte, während Megans Haar ihr offen über die Schultern fiel. Winter war etwa drei oder vier Zoll größer als Megan und an den richtigen Stellen vielleicht ein wenig kurvenreicher. Beide trugen knappe Jeans, abgetragene Stiefel und dicke Fleecejacken über Rollkragenpullis.
    Der einzige Unterschied waren die Augen. Megans Augen waren von klarem Grün, während Winters Augen in leuchtendem Kristallblau strahlten. Beide waren im Wald zu Hause, was nicht weiter verwunderlich war, da Megan Biologin war, wie er erfahren hatte, und Winters Bilder ihre Vorliebe verrieten.
    Winter MacKeage malte nicht nur die Tiere des Waldes, sie malte ihre Seelen. Irgendwie zog sie den Betrachter tief in ihre gemalte Welt hinein und hauchte den dargestellten Wesen auf fast mystische Weise Leben ein. Auch ihre in allen Einzelheiten naturgetreuen Bäume und moosigen Felsen schienen Energie auszustrahlen.
    In dem Moment, als er im Schaufenster ihrer Galerie das Bild einer Rehgeiß mit zwei Kitzen auf einer Frühlingswiese entdeckt hatte, wusste Matt, dass er nicht nur die Malerin kennen lernen musste – dass es sich um eine Frau handelte, hatte er

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