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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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instinktiv gewusst –, sondern auch einen Weg in ihre mystische Welt finden wollte.
    Winter MacKeages äußere Schönheit war ein zusätzlicher Anreiz.
    Matt dachte an ihr Gespräch im Hotel. Auf Gù Brath hatte er fast alles vermasselt, als er sich von seinem Zorn über Megans Schicksal hatte hinreißen lasen. Er war knapp daran gewesen, Winter zu vergraulen, und das war das Allerletzte, was er wollte.
    Matt strich sich die Krümel von der Brust und lauschte dem leisen Gespräch von Megan und Winter, während er über den Pine Lake blickte. Die Sonne stand tief am Himmel. Er schätzte, dass ihnen noch etwa zwei Stunden blieben, ehe sie hinter der Bergkette verschwand, die am Westufer des großen Sees aufragte. Es war eine ausgedehnte Wasserfläche, die sich im Nordwesten bis nahe an die kanadische Grenze erstreckte, zur Gänze von schroffen Bergen umgeben, deren Unberührtheit nur da und dort von kleinen Ortschaften unterbrochen wurde.
    Seine Erkundigungen hatten auch ergeben, dass die Gegend um den See bei stressgeplagten, des Großstadtlebens überdrüssigen Managern als Alterswohnsitz zunehmend beliebter wurde. Ihn allerdings hatte nicht der Gedanke an den Ruhestand gelockt, sondern die Landschaft mit ihren Bergen, den klaren, fischreichen Gewässern und die Luft, die mit Energie aufgeladen schien. Dies und die unerledigte Angelegenheit mit seinem Bruder.
    »Wie kommt es, dass Sie einen leichten Akzent haben, Megan aber nicht?«, fragte Matt und streifte die letzten Krümel von den Händen.
    Beide Frauen blickten auf, Megan lächelnd, Winter mit kritisch gerunzelter Stirn.
    »Die letzten neun Jahre habe ich die meiste Zeit nicht mehr im Elternhaus verbracht«, antwortete Megan, ehe Winter etwas sagen konnte. »Das College hat die letzten Reste meines schottischen Akzents getilgt.«
    »Das College konnte Ihrem Akzent offenbar nichts anhaben?«, fragte er nun Winter.
    Ihr Stirnrunzeln verfinsterte sich, und Matt zügelte sein Lächeln. Winter MacKeage war ein kratzbürstiges kleines Ding, stets bemüht, sich gegen ihn zu wehren.
    »Ich hatte mit dem College nichts am Hut«, sagte sie und stand auf. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, sammelte sie ein, was von ihrem Lunch geblieben war.
    »Sie haben auch keine Kunstakademie besucht?«
    Nun erst schaute sie auf und gab ihm mit ihrer Miene zu verstehen, dass es ihn keinen Deut anginge. Wieder war es Megan, die für sie antwortete und ebenfalls aufstand. »Das College ist nicht jedermanns Sache«, sagte sie. »Zumal wenn der Weg in eine andere Richtung führt.«
    Matt sprang vom Felsblock herunter und hielt seine Hände in einer flehenden Geste in die Höhe. »Ich habe nichts gegen ungebildete Frauen«, sagte er und beobachtete amüsiert, wie Winter sich ärgerte.
    »Ich bin gebildet«, fuhr sie ihn an.
    Wieder hob Matt die Hände und ließ seinem Lachen freien Lauf. »Winter, ich wollte Sie nur aufziehen. Ihre Bilder sind das Spiegelbild einer Intelligenz, die jene der meisten anderen Menschen weit überragt. Sie sehen und spüren und verstehen vom Leben mehr, als man an einer Universität lernen kann. Ich wollte Sie wirklich nur necken«, wiederholte er.
    Die Ärmste schien nicht zu wissen, wie sie reagieren sollte. Ihre Überlegenheit, in die sie sich langsam hineingesteigert hatte, verpuffte langsam, als sie ihn anstarrte.
    »Wir müssen hinunter zu Talking Tom«, mahnte Megan und packte den Rest des Picknicks ein. »Nach Sonnenuntergang wird es kalt. Winter, du wirst deine Jacke brauchen.«
    »Talking Tom?«, wiederholte Matt, ging zu Megan und half ihr, alles in den Satteltaschen zu verstauen.
    »Er lebt in der Hütte auf dem Landvorsprung«, erklärte Megan. »Und Winter hat heute Morgen ihre Jacke bei ihm vergessen.«
    »In meiner Hütte?«
    Megan richtete sich auf und hob abwehrend das Kinn. »Tom lebt dort seit zweieinhalb Jahren und stört niemanden. Es ist eine alte baufällige Hütte, und sie ist nur per Boot oder zu Fuß zu erreichen. Er stört wirklich niemanden«, wiederholte sie.
    Und wieder hob Matt die Hände. »Ich war nur erstaunt, dass dort jemand wohnt. Warum nennen Sie ihn Talking Tom?«
    »Alle nennen ihn so, weil er im Wald mit sich selbst redet«, sagte Winter, die ihren Ärger über seinen Spott offenbar überwunden hatte. »Er führt laute Selbstgespräche, damit die Bären ihn hören. Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Bären zu überraschen. Deshalb tragen unsere Pferde Glöckchen.«
    »Ach, darum! Sie machen mich damit fast

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