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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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kurzen weißen Bart. »Ja«, sagte er, die Augen nachdenklich zusammenkneifend. »Das fragte ich mich auch.«
    Ein großer, schwarzer viertüriger Geländewagen fuhr unter der Markise vor und blieb neben Winter und Daar stehen. Matt stieg aus, ging vorne um das Fahrzeug herum und öffnete die Tür zum Rücksitz. »Wir bringen Sie nach Hause, Vater«, sagte er, im Begriff, Daar zu helfen.
    Wieder stieß Daar mit seinem Stock auf. »Ich sitze vorne.«
    »Vorne gibt es nur Notsitze«, erklärte Matt geduldig. »Da Winter mir den Weg zeigen muss, müssen Sie den Hintersitz oder die Ladefläche nehmen.«
    »Früher brachte man Geistlichen Achtung entgegen«, nörgelte Daar, als er sich von Matt schließlich auf den Hintersitz helfen ließ.
    Matt reichte Daar den Sicherheitsgurt. »Früher waren Geistliche fromme Diener des Herrn«, konterte er lachend.
    Daar, der sichtlich Anstoß an dieser Antwort nahm, sah Matt schief an. »Sie sind ein gottloser Mensch, Mr. …« Er sah zu Winter hinüber. »Du hast uns nicht mal richtig vorgestellt, Mädchen.«
    »Vater«, sagte Winter lächelnd, »das ist Matt Gregor. Ihm gehört Bear Mountain. Er will dort ein Haus bauen. Matt, das ist Vater Daar, ein alter Freund der Familie. Er lebt auf TarStone.«
    »Gregor …«, wiederholte Daar leise und studierte Matt. »Sie kommen mir bekannt vor, jetzt, da ich mich einigermaßen beruhigt habe und Sie genauer ansehen kann. Wo leben Sie?«
    Matt zog die Schultern hoch. »Da und dort. Neuerdings viel in New York.«
    Die Tür, die Matt aufhielt, bewegte sich, als starke Windstöße unter die offene Markise fuhren und ihnen und dem Wagen trockenes Laub entgegenschleuderten. Winter warf einen Blick zum Gipfel hinauf und sah den Mond hinter einer dunklen, wogenden Wolkenbank hervorlugen. Sie sah Matt an. »Ein Unwetter zieht auf.«
    »Ja«, warf Daar ein. »Ein verdammt starkes Unwetter.« Er streckte die Hand aus und fasste nach der Tür, die Matt noch immer festhielt. »Ich möchte nach Hause.« Damit schlug er die Tür zu.
    Matt wandte sich mit schiefem Lächeln an Winter. »Ihre Freunde sind bunt gemischt«, sagte er. »Erst Talking Tom, dann Vater Daar.«
    »Tja, seine Nachbarn kann man sich nicht aussuchen.«
    Matt öffnete die vordere Beifahrertür, und ehe Winter ihren Fuß auf das Trittbrett setzen konnte, hatte er sie auch schon auf den Vordersitz gehoben. Diesmal gab sie keinen Mucks von sich und sah ihn nur lächelnd an, als er die Tür leise schloss.
    Matt ging um die Vorderseite des Geländewagens herum und setzte sich ans Steuer.
    »Wohin?«, fragte Matt, als er über sie hinweggriff und Winters Sicherheitsgurt festmachte. »Richtung Stadt oder den Skihang hinauf?«
    »Wir fahren an Gù Brath vorbei, auf der Straße, die wir heute schon mal genommen haben«, erklärte sie, während er seinen eigenen Gurt befestigte. »Dann biegen wir nach zwei Meilen auf eine andere Forststraße ab. Von da an wird es holprig und steil. Ein Glück, dass Sie sich ein Fahrzeug mit Allradantrieb zugelegt haben.«
    Er legte den Gang ein, lächelte ihr zu und startete in Richtung Gù Brath. »Ich bin Eigentümer eines Berges«, rief er ihr in Erinnerung, und sagte dann über die Schulter: »Vater, habe ich das richtig verstanden, dass eine Kiefer gefällt wurde? Der Baum muss Ihnen viel bedeutet haben, wenn Sie sich so aufregen. Sollte ein Weihnachtsbaum daraus werden?« Er bog von der Asphaltstraße auf den Forstweg ab. »Ist es nicht ein wenig früh für Christbaumdiebe?«
    »Es ist kein Weihnachtsbaum«, entgegnete Daar. »Es ist … ach … nun … Ich studiere die Genetik hiesiger Kiefern und wollte die Zapfen zur Samengewinnung sammeln. Aber gestern hat jemand den Wipfel abgeschnitten.«
    Winter war beeindruckt. Eine bessere Ausrede wäre ihr auch nicht eingefallen, wenngleich Daars Erklärung sie in Anbetracht der Zeit, die der Alte bei Robbies Holzarbeiten verbrachte, nicht sonderlich erstaunte. Immer wollte Daar mitfahren und stellte Fragen über Fälltechniken und Aufforstung. Es handelte sich also um einen Schwindel, bei dem Daar sich auf sicherem Terrain bewegte.
    »Warum sollte es jemand auf Kiefernzapfen abgesehen haben?«, fragte Matt. »Ist der Baum eine Hybridform, die Sie gezüchtet haben?«
    »Es ist … es war …«
    Winter ging auf, dass Daar diese modernen Ausdrücke fremd waren, und sagte rasch: »Er wurde nicht genetisch verändert oder dergleichen. Es ist ein natürlich vorkommender Baum, der Samen liefert. Holzfäller

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