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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Stille im Wageninneren ließ Winters Herz rasen. Hatte sie alles vermasselt? Hatte sie es schließlich geschafft, was Robbie und Vater Daar nicht vermocht hatten? Hatte sie Matt verschreckt, indem sie ihm zu verstehen gab, dass sie ihn anziehend fand?
    Sie wusste es besser. Männer wollten nicht von schmachtenden, romantisch veranlagten Frauen verfolgt werden. Sie wollten selbst Verfolger sein. Männer waren wie Bären. Lief man vor ihnen davon, verfolgten sie ihre Beute, ohne zu fragen, warum, blieb man aber stehen und machte Krach, nahmen sie Reißaus.
    Matt hatte es Spaß gemacht, ihr nachzustellen. Er hatte die Jagd eröffnet, indem er ihre Bilder kaufte, ihre Zeit beanspruchte, sie sogar küsste, wenn ihm danach zumute war. Doch als sie ihm eben gestanden hatte, dass er ihr beängstigend gut gefiel, hatte er seine Absichten mit ihr sofort neu überdacht.
    Ja, sie hatte es gewiss vermasselt.
    Das Geräusch der Zweige, die an die Karosserie schlugen, kratzten über Winters Nerven wie Nägel auf einer Schreibtafel. Sie hatte Matt erst am Tag zuvor kennen gelernt, doch hatte sie in dieser kurzen Zeit eine Berg-und-Tal-Fahrt der Gefühle erlebt. Sie war wütend auf ihn und auf sich gewesen, neugierig, hingerissen, bezaubert, und sie war wundervoll geküsst worden. Vielleicht sollte sie wirklich ins Kloster gehen. Das war sicher einfacher, als sich durch das unsichere Terrain weiblicher Bewusstseinszustände zu manövrieren.
    Aber verdammt nochmal, davonlaufen war auch keine Lösung. Hatten ihre Eltern sie nicht immer ermutigt, ihrem Herzen zu folgen? Ihr Verstand erhob zwar heftigen Einspruch, doch sagte ihr Herz, dass Matheson Gregor es wert war, wenn sie seinetwegen ausnahmsweise die Vernunft ausschaltete.
    Verdammt, entschied sie plötzlich mit entschlossen gerecktem Kinn, sie wollte den Anfang machen, da sie auch fortzufahren gedachte. Sollte Matt Gregor ihren Absichten nicht entgegenkommen, wäre es entschieden sein Pech!
    »Wenn Sie den Berg wirklich spüren wollen«, sagte sie in die Stille hinein, »ist die beste Gelegenheit die Zeit vor einem aufziehenden Gewitter.«
    Er hielt an, schaltete in den Leerlauf und sah sie an.
    »Ein Stück weiter gibt es einen geschützten Felsvorsprung, wo man den Atem des Berges fühlen kann.«
    Er schaltete erst den Motor aus, dann die Scheinwerfer und tauchte sie in absolute Dunkelheit. Winter verschränkte die Finger, sowohl vor Furcht als auch in der Hoffnung, er würde etwas – irgendetwas – sagen und sie aus ihrem Dilemma reißen.
    Sie zuckte zurück, als seine große Hand sich auf ihre legte und sie festhielt. »Endlich verstehe ich deine Familie«, sagte er in der Dunkelheit. »Man muss tatsächlich auf dich aufpassen. Du begibst dich mit jemandem, den du kaum kennst, in die Einsamkeit eines Berges, und jetzt schlägst du einen Waldspaziergang mit einem völlig Fremden vor, der dir mindestens hundert Pfund voraushat.«
    Sie entzog ihm ihre Hände und verschränkte die Arme. Na schön, die Idee war vielleicht doch nicht so gut. Ob Matt von ihrem Angebot verärgert oder amüsiert war – erstaunt war er auf jeden Fall. Sie spürte, dass er sich auf seiner Seite des Wagens zurücklehnte, und als ihre Augen sich allmählich an die Finsternis gewöhnten, konnte sie undeutlich ausmachen, dass er die Arme vor der Brust verschränkte.
    »Und was ist mit dem Raubtier, das ich gesehen habe?«, fragte er nach langem Schweigen.
    »Es würde uns wittern, bevor wir es sehen, und Abstand halten«, sagte sie fast flüsternd, zutiefst dankbar, dass die Dunkelheit ihre glühend roten Wangen verbarg. »Luchse sind neugierig, aber nicht aggressiv.«
    Plötzlich bewegte Matt sich, so dass Winter wieder zurückzuckte, als er seine Tür öffnete und das Wageninnere mit Licht überflutete. Er stieg aus, drehte sich um und kramte unter seinem Sitz, bis seine Hand schließlich mit einer Taschenlampe und einem kleinen Etui auftauchte.
    »Was ist denn das?«, fragte Winter, die schon befürchtete, die Situation würde eine Wendung nehmen, die ganz und gar nicht in ihrem Sinn war.
    Er legte die Taschenlampe auf den Sitz und öffnete das Etui. »Eine Pistole.« Er nahm die Automatic heraus und steckte sie in seine Jackentasche.
    »Nein«, stieß Winter hart hervor. »Eine Schusswaffe ist nicht nötig.«
    Er wollte nach der Taschenlampe greifen und blickte zu ihr hoch. »Nur zur Vorsicht«, beruhigte er sie. »Wir sind im Wald, es ist Nacht, und ich mag keine Überraschungen.«
    Sie

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