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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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verdecken«, fuhr er fort, kniete sich auf die Decke und tastete den Boden nach versteckten Steinen ab. »Ich wette, dass man den See von hier aus sehen kann.« Er setzte sich auf eine Hälfte der Decke und streckte die Hand nach Winter aus.
    Es war der Anblick dieser Decke, der Winter richtig bewusst machte, wie unerhört ihre Idee war. Welcher Teufel hatte sie geritten, als sie mit diesem Vorschlag herausgerückt war? Sie konnte sich doch nicht mit einem Mann, der ihr den Verstand raubte, auf dieser Decke niederlassen. Es war eine zu intime Situation, die sie geschaffen hatte, und Winter stand nun vor dem Problem, diese heikle Lage zu bewältigen, ohne sich zu blamieren.
    »Kommen Sie«, sagte er und schlug mit der Hand leicht neben sich auf die Decke. »Ich verspreche, dass ich meine Finger hinter dem Kopf verschränken werde«, sagte er mit verlockender Sanftheit. »Sie haben mein Wort, Winter, zwischen uns wird nichts passieren, was Sie nicht wollen.«
    Und das war der Kern des Problems.
    Wieder wurde ein dichter Blätterwirbel vom Felsen heruntergeweht, verteilte sich wie Schneeflocken über der Decke und verfing sich in ihrem Haar. Matt streckte sich seufzend aus und faltete die Hände wie ein Kissen hinter dem Kopf. »Der Boden ist warm«, sagte er in die Dunkelheit. »Und ich hatte eine Hundekälte erwartet.«
    Er sah sonderbar aus, wie er in seinem teuren Anzug auf dem Waldboden lag. Aber es schien ihn ebenso wenig zu stören, dass sein Anzug ruiniert wurde, wie es ihn nicht gestört hatte, dass sein Wagen zerkratzt wurde. Tatsächlich stellte Matt einen Widerspruch von Kultiviertheit und ursprünglicher Kraft dar. Winter konnte sich ihn in einem Konferenzraum inmitten einer ganzen Armee von Anzugträgern vorstellen, ebenso aber als Befehlshaber auf dem Schlachtfeld. Matt Gregor stellte unleugbar eine reizvolle Mischung aus Muskeln und Geist dar.
    »Der Boden fühlt sich nicht kalt an, weil er Wärme speichert«, erklärte sie und trat näher, als er sich in eine bequemere Position zurechtrückte. »Der Nebel, der am Morgen aus den Wäldern aufsteigt, entsteht durch diesen Temperaturunterschied.«
    »Schade, dass der Mond sich versteckt. Es ist Vollmond.«
    Winter kam noch einen Schritt näher. »Eigentlich war gestern Vollmond«, sagte sie und ließ sich auf dem Boden neben der Decke nieder – nicht auf ihr. Sie fasste nach ihrem losen Haar und drehte es zu einem Pferdeschwanz zusammen, den sie über ihre rechte Schulter zog. »Außerdem war gestern Tag-und-Nacht-Gleiche. Dass beides auf denselben Tag fällt, ist selten.«
    »Vollmond und Tag-und-Nacht-Gleiche«, sagte er, just als die Wolken sich ein wenig lichteten und Winter sehen konnte, dass er die Augen geschlossen hielt und ein fast unmerkliches Lächeln um seine Mundwinkel lag. »Das muss die Waldfeen zum Tanz verlockt haben.«
    Winter fand selbst zu einem Lächeln, als sie zum See blickte, dessen große Fläche undeutlich auszumachen war. »Wäre es nicht zauberhaft, wenn es wirklich Feen gäbe?«
    »Es muss sie geben, wenn Sie eine auf Ihr Bild Moon Watchers bannten.«
    Erstaunt drehte sie sich um. »Sie haben sie entdeckt? Sie haben meine Fee gesehen?«
    Er schlug die Augen auf und sah sie an. »Mit Mühe. Sie haben sie in einem hohen Ast versteckt und fast unsichtbar gemacht.« Er rückte sich wieder zurecht, schloss die Augen und runzelte die Stirn. »Ich spüre gar nichts. Kein Summen. Kein Atmen.«
    »Ja, weil Sie nicht stillhalten«, belehrte sie ihn und legte sich hin, aber so, dass nur ihr Kopf auf der Decke lag.
    »Dann reden Sie nicht so viel«, murmelte er. »Ich muss mich konzentrieren.«
    Winter lächelte, schloss die Augen und horchte auf den Wind, der durch die Wipfel fegte. Ein Baum ächzte; trockenes Laub trieb raschelnd über den Boden. Eine Eichel prallte von einem Ast ab und traf schließlich mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf. Wieder Geraschel, dann das Trippeln winziger Füßchen und das verängstigte Schnarren eines nächtlichen Flughörnchens, das sie ausschalt, weil sie seinen bevorzugten Platz in Beschlag genommen hatten.
    Hätte zwei Tage zuvor jemand zu Winter gesagt, sie würde nachts mit einem attraktiven Mann im Bergwald auf dem Boden liegen, hätte sie geantwortet, er solle gefälligst jemand anderen auf den Arm nehmen. Aber aus unerfindlichen Gründen spürte Winter nun, dass alles so war, wie es sein sollte.
    »Wenn Sie nicht mehr summen würden, könnte ich Ihren Berg hören«, sagte Matt

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