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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihr, rutschte von ihrem seidenverhüllten Schoß herunter und landete mit einem lauten Klatschen auf dem Boden.
    Beide griffen gleichzeitig danach.
    Martin rutschte ein Stückchen vor - und glitt damit auch ein wenig näher zu Amanda hinüber.
    Sein Gewicht ließ das Diwanpolster einsinken, sodass Amanda wiederum auf ihn zurutschte.
    In einem Gewirr von glatten, schlüpfrigen Seidenröcken drehte Amanda sich mühsam herum, legte ihm die Hände auf die Brust und ließ ihn somit innehalten. »Nein - lass es einfach liegen.« Sie rang nach Atem, krampfhaft darum bemüht, wieder einen klaren Gedanken zu fassen und ihren Blick auf seine Augen zu richten statt auf seine Lippen. »Denn die Radierungen haben meinen Standpunkt ja bereits bewiesen.«
    Unter ihren Händen konnte sie spüren, wie hart und angespannt seine Muskeln waren; sie fühlte, wie seine Selbstbeherrschung langsam ins Wanken geriet. Und doch blieb Martin Herr seiner selbst - wenngleich auch nur knapp. Die Hitze, die von seinem Körper auszuströmen schien, hüllte sie sein, umschloss sie. Etwas fast schon Animalisches lauerte hinter seiner Maske unbeteiligter Gelassenheit. Amanda ließ den Blick zu seinen Lippen hinabwandern. Sah, wie er sich rasch mit der Zunge über die Unterlippe leckte - nur mühsam brachte er die Worte hervor: »Wie das? Wieso haben diese Radierungen deinen Standpunkt bewiesen?«
    Sie blickte ihm fragend in die Augen, sodass Martin hinzufügte: »Die Bilder haben dich doch erregt.«
    »Nein.« Das wärmende Gefühl des Triumphes durchströmte sie, und doch fiel es ihr von Sekunde zu Sekunde schwerer, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. »Denn es lag nicht an den Bildern. Die waren... interessant. Ja, und aufschlussreich. Aber mehr auch nicht.« Kühn glitt sie mit einer Fingerspitze über seine schmale Wange hinab, folgte mit ihrem Blick der Spur, die ihr Finger zog, bis sie zart Martins Mundwinkel berührte. Langsam entglitt ihr die Kontrolle über ihren Verstand, ganz so, als ob Sprache und Gedanken nicht mehr länger von Bedeutung wären.
    Dann sah sie ihm wieder in die Augen; sie waren dunkel und von einem faszinierenden Dunkelgrün. »Du warst es - dein Anblick, als du dir diese Bilder angesehen hast. Dich dabei zu beobachten, wie du dir vorgestellt hast, was ich mir wohl gerade vorstellen mochte...« Damit ließ sie ihre Hand noch ein Stückchen tiefer gleiten, schlang sie ihm um den Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab, bis seine Lippen knapp über den ihren schwebten. »Dich dabei zu beobachten, wie du dir vorgestellt hast, wie wir beide... genau so wie auf den Bildern.«
    Ihre Lippen berührten sich - und sowohl Amanda als auch Martin waren verloren.
    Sie war sich dessen zwar nicht wirklich bewusst, und doch hatten in diesem Augenblick ihre Instinkte die Regie übernommen, angestachelt von dem sicheren Wissen, dass sie ihren Löwen nun endlich in ihre Falle gelockt hatte, dass sie nun endlich seine Mauer durchbrochen und das sinnliche Wesen in Martins Innerem gepackt hatte. Amanda schwelgte geradezu in dem Gedanken, dass er nun endlich der ihre war, jetzt und hier und ohne Vorbehalte.
    Und sie war sein.
    Diese Erkenntnis durchzuckte sie plötzlich wie ein Blitz. Er war kein Gedanke, sondern mehr eine Art Gefühl, etwas, das sie tief unter ihrer Haut spürte, das durch ihr Blut zu pulsieren schien, ein Wissen, wie es tiefer nicht hätte sein können.
    Von dem Augenblick an, da ihr Kuss ihrer beider Leidenschaft entzündete, da eine wahre Feuersbrunst ausbrach und sich aus der ersten, zarten Liebkosung ein Austausch äußerst freizügiger Zärtlichkeiten entwickelte, von diesem Augenblick an war Amanda von Martins sinnlichem Wesen wie gefangen. Er lehnte sich in die Kissen zurück, Amanda folgte ihm, sank gegen ihn und genoss das Gefühl seines harten Körpers unter dem ihren. Die Arme um seinen Hals geschlungen, drückte sie ihn fest an sich, während sie ihren Kuss immer länger und länger ausdehnten.
    Dabei versanken sie immer tiefer in dem sinnlichen Zauber, den das Schicksal um sie beide gesponnen hatte.
    Später erkannte Amanda, dass es dieser Zauber gewesen war, der sie beide erregt und schließlich überwältigt hatte; in jenem Augenblick aber hatte sie nur ein aus ihrem tiefsten Innersten aufsteigendes Bedürfnis verspürt, ihm zu gehören, die Seine zu sein - Frau, Weib, Geliebte. Es war ein Bedürfnis gewesen, so elementar und doch zugleich so klar, so vollkommen im Einklang mit ihren Wünschen und

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