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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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genau so lagen, wie Amanda sie soeben noch einmal wieder für sich herausgearbeitet hatte, konnte sie auch unmöglich wieder in seine, Martins, Welt zurückkehren. Wenn sie das täte, dann würde sie sich allein seiner Gnade unterwerfen, würde akzeptieren, dass fortan er die Regeln ihres Spiels bestimmte. Einen solchen Vorteil durfte sie ihm einfach nicht in die Hand geben, das stand vollkommen außer Frage - denn wer wusste, was er dann mit ihr anstellen würde? Sofort fiel Amanda eine ganze Reihe von Möglichkeiten ein, und alle diese Möglichkeiten endeten darin, dass sie unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Gebotenheit vor den Traualtar träten. Nein, das wollte sie nicht.
    Ihr Spiel würde genauso weiterlaufen müssen, wie Amanda es geplant hatte - und das hieß, dass ihre Arena fortan genau hier läge, mitten in den Kreisen der besseren Gesellschaft. Das Problem war nur, wie sie Martin aus seiner Höhle locken sollte.
    Vier Tage waren nun schon vergangen, seit sie aus seinem Haus marschiert war. Und abgesehen von diesem einen kurzen Briefchen hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Nachdem sie seine Lebensgeschichte kennen gelernt hatte, nachdem sie sie von seinen eigenen Lippen gehört hatte, konnte sie durchaus verstehen, dass seine Abneigung gegen die Londoner Gesellschaft sehr tief sitzen musste. Und sie hatte begriffen, dass er nicht freiwillig wieder jene Mauern überwinden würde, die er selbst errichtet hatte.
    Aber wenn sie nicht mehr auf ihn zuging, dann würde er auf sie zukommen müssen. Gab es denn nicht irgendetwas, was sie unternehmen könnte, um ihn in dieser Hinsicht ein bisschen zur Eile anzutreiben?
    Amanda stellte die wildesten Pläne auf, verwarf sie dann aber allesamt wieder. Sie versuchte, ihre beginnende Depression zu ignorieren. Denn einfach nur tatenlos dazusitzen, mit nichts als der Hoffnung, um sie zu wärmen, war einfach nicht Amandas Art.
    Lange, kühle Finger glitten um ihre Kehle, schlossen sich um jene empfindsame Stelle, an der Hals und Schulter aufeinander treffen.
    Amanda reagierte sofort und riss ihren Sonnenschirm herunter.
    »Nein. Bleib genau so sitzen.«
    Sanft drang seine Stimme zu ihr herab; warnend presste er die Finger in ihre Haut, dann verringerte er den Druck wieder etwas, ließ die Hand zart über ihre Haut gleiten und zog sie schließlich ganz fort. Amanda hielt ihren Sonnenschirm weiterhin auf genau der Höhe, auf der sie ihn auch zuvor gehalten hatte, und erkannte, dass er mit Leichtigkeit sie beide, Amanda und Martin, verbergen könnte. Dann wandte sie den Kopf um und sah Martin in die Augen. Begegnete seinem Blick.
    Sein Gesichtsausdruck - höflich unbeteiligt - verriet ihr nichts; seine moosgrün-achatfarbenen Augen dagegen sprachen Bände.
    Wo bist du gewesen? Warum meidest du mich?
    Amanda sah förmlich, wie ihm diese und noch viele andere Fragen durch den Kopf stoben - doch keine dieser Fragen sprach er laut aus, und Amanda wiederum machte auch keinerlei Anstalten, sie ihm von sich aus zu beantworten.
    Stattdessen sahen sie einander nur an, beobachteten einander, maßen sich gegenseitig mit Blicken... begehrten einander.
    Dann, als er sich schließlich langsam zu ihr hinabbeugte, dachte Amanda noch nicht einmal mehr daran, vor ihm zurückzuweichen - geschweige denn, dass sie es tatsächlich über sich gebracht hätte. Sie senkte den Blick zu seinen Lippen hinab, dann schloss sie die Augen.
    Der Kuss begann ganz sanft, doch schon bald wurden seine Lippen fester; die Liebkosung wurde intensiver, eindringlicher, verriet ihr seine Absichten. Sie öffnete die Lippen, und er raubte ihr den Atem, riss ihn förmlich an sich und noch so viel mehr von ihr.
    Als Martin den Kopf schließlich wieder hob, fühlte Amanda sich schwindelig und wie benommen. Schließlich blinzelte sie, richtete ihren Blick wieder fest auf ihn und zischte: »Du kannst mich doch nicht mitten im Park küssen!«
    »Aber das habe ich doch gerade eben getan.« Statt sich aufzurichten, neigte er sich noch tiefer zu ihr hinab. »Hat doch niemand gesehen.«
    Amanda blickte sich hastig um, überzeugte sich mit eigenen Augen davon, dass sie den Sonnenschirm tief genug gehalten hatte. Ihre plötzliche Panik ließ wieder nach.
    »Warum unterhältst du dich nicht mit deiner Schwester und Carmarthen?«
    Sofort drehte sie sich wieder zu ihm um. Sein Ton war ganz gelassen gewesen, und auch seine Augen verrieten keinerlei Regung.
    Amanda bewegte lediglich ablehnend die Hand und schaute wieder nach

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