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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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über den Kreis der männlichen Schultern hinwegblicken zu können. »Wer auch immer sie sein mag, heute Abend braucht wohl sonst keiner mehr sein Glück versuchen, sich ihr als Tanzpartner anzubieten.«
    »So könnte man es auch ausdrücken.« Martin bemerkte den entschlossenen, geradezu stählernen Unterton in seiner Stimme. Dann wandte er sich wieder seiner Gastgeberin zu. »Sie soll meine Partnerin für den ersten Walzer sein, aber ich vermute mal, sie selbst weiß das noch nicht. Darum denke ich, wir sollten ihr diese Neuigkeit langsam besser mal mitteilen, meint Ihr nicht auch?«
    Es war nicht zu übersehen, dass Lady Matcham gerade ganz fasziniert darüber nachdachte, ob sie Martin nicht befehlen sollte, ihr endlich die ganze Geschichte zu erzählen. Dann aber erkannte Ihre Gnaden, dass sie damit wohl nur wenig Erfolg haben würde. »Sehr gerne.« Sie legte die Hand auf seinen Arm und erlaubte ihm, sie zu jener besagten Gruppe hinüberzugeleiten. »Bislang ist die Ballsaison auch wirklich noch recht langweilig gewesen.«
    Als sie sich den Gästen näherten, traten die Gentlemen beiseite, um ihrer Gastgeberin Platz zu machen. Damit wurde auch klar, welche Lady der Mittelpunkt ihrer aller Interesse gewesen war. Die Augen von Lady Matcham weiteten sich kurz, dann lächelte sie. »Aha... Miss Cynster. Erlaubt mir, Euch Seine Gnaden, den Grafen von Dexter, vorzustellen.«
    »Miss Cynster.«
    Martin verbeugte sich ungezwungen, doch elegant. Ganz so, als ob die Ballsäle sein tägliches Terrain wären und seine zehnjährige Abstinenz von derlei Vergnügungen bloß ein böses Gerücht sei. Amanda starrte ihn an, dann, mit ein wenig Verspätung, erinnerte sie sich wieder an die Martins Gruß gebührende Erwiderung und sank in einen angemessen tiefen Knicks hinab.
    Martin ergriff ihre Hand und bedeutete ihr damit, wieder aufzustehen. Dann, als Amanda noch immer schwieg, zog er leicht eine Braue hoch. Sie hob mit einem Ruck den Kopf. »Mylord. Ich bin sehr überrascht, Euch hier zu sehen. Man hatte mir erzählt, dass Ihr nur wenig Gefallen an den Unterhaltungen der Gesellschaft fändet.«
    Martins Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln, während seine achatgrünen Augen Amandas Blick festhielten. »Die Zeiten ändern sich.«
    Lady Matcham musterte sie beide noch eine Spur schärfer und kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Dann wandte sie sich zu dem Gentleman an Amandas linker Seite um. »Lord Ventris, es gibt da eine junge Dame, die ich Euch gerne einmal vorstellen möchte. Ihr dürft mir Euren Arm reichen.« Ohne darauf zu warten, dass Seine Lordschaft ihr diesen auch tatsächlich anbot, legte sie ihre Hand in seine Ellenbeuge und nahm ihn einer Galeone gleich ins Schlepptau.
    Damit hatte sie Martin geschickt den Weg bereitet. Und der nutzte seine Chance, glitt sogleich mit entspannter Eleganz in die neben Amanda entstandene Lücke.
    »Ja, das möchte ich wohl wetten, dass man Euch Derartiges zugetragen hat«, murmelte er mit gesenkter, jedoch nicht allzu intimer Stimme. »Ich war... wie soll ich es sagen? Ich war eine Weile nicht verfügbar gewesen... einige Jahre lang sogar. Sagt mir doch bitte - ist das hier ein ganz normaler Ball, oder erscheint es nicht nur mir ein wenig ruhiger als sonst üblich?«
    Es war ein ganz normaler Ball gewesen - zumindest bis er dort erschienen war. Amandas Gedanken rasten und würden sich, wenn Martin weiterhin an ihrer Seite weilte, so schnell wohl auch nicht wieder beruhigen. Dennoch bemühte sie sich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Schließlich schaffte sie es sogar, ein heiteres Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. »Doch, doch, das hier ist ein ganz normaler Ballabend. Meint Ihr nicht auch, Lord Foster?«
    »Oh, äh - aber sicher.« Lord Foster schaute sich um, als sähe er den Saal zum ersten Mal. »Ganz und gar durchschnittlich, seid versichert.«
    Ein ungemütliches Schweigen legte sich über die Gruppe. Amanda biss sich auf die Lippe. Zwar standen noch sechs weitere Gentlemen um sie herum versammelt, doch sie alle schienen zur Sprachlosigkeit verdammt, seit Dexter, quasi der Löwe im Reich der besseren Gesellschaft von London, in ihre Mitte getreten war. Sie alle betrachteten ihn wie eine Art exotisches Tier, das womöglich zuschnappen könnte, sobald man es provozierte. Innerlich seufzend öffnete Amanda gerade den Mund, um irgendeine belanglose Bemerkung über das Wetter von sich zu geben -
    Da wandte Lord Elmhurst sich zu Martin um. »Ich würde doch zu gerne mal

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