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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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natürlich nicht bedeutete, dass sie ihm dann tatsächlich erlaubt hätte, ihr auch nur noch ein einziges Mal seine mehr erotischen als rationalen Argumente näherzubringen. Denn nachdem er ihr aus Versehen seine Meinung über die Pflichten eines Vaters ja schon einmal verdeutlicht hatte, war Amanda nicht bereit, in dieser Hinsicht noch mehr Risiken einzugehen. Dennoch plante sie, ihm die Aussicht auf weitere intime Momente mit ihr nicht ganz zu nehmen. Vielmehr wollte sie seine Hoffnung auf derartige Augenblicke dazu ausnutzen, um ihn dazu anzuspornen, noch ein wenig eingehender darüber nachzudenken, was genau er eigentlich für sie empfand.
    Aber das Allerletzte, was sie von ihm erwartet hatte, war, dass er einfach mitten ins Rampenlicht treten und geradewegs auf sie zumarschiert kommen würde.
    Darum hatte sie sich auch ganz gezielt, kaum dass sie den Ballsaal betreten hatte, sogleich von ihrer Mutter, von Amelia und Reggie forttreiben lassen, war bis ganz ans andere Ende des Saales vorgedrungen und hatte bewusst einen großen Bogen um all jene geschlagen, die ihr an diesem Abend womöglich den Hof hätten machen wollen. Dann aber hatte sie gehört, wie Martin plötzlich offiziell angekündigt wurde - sie hatte den Kopf gehoben und gerade noch gesehen, wie er ganz lässig hereingeschlendert kam. Und von da an hatte sie keine Ahnung mehr gehabt, wie sie sich noch verhalten sollte. Hastig Deckung suchend, hatte sie wahllos irgendwelche Gentlemen um sich herumgeschart. Eines nämlich war ihr in dem Moment, als sie den Namen »Dexter« vernommen hatte, sofort klar geworden: Sie brauchte Schutz.
    Jeden nur irgend erdenklichen Schutz. Denn sobald die kleinen Leckerbissen von Informationen, die er ganz zweifellos über ihr Verhältnis zueinander verbreiten würde, einmal die Runde durch die Clubs der Stadt gemacht hätten, hätte er, der Löwe Londons, seine Stellung abermals gefestigt. Und niemand würde es mehr wagen, sich ihm dann noch in den Weg zu stellen. Bei seinem nächsten Auftreten in einem Ballsaal würde Amanda also wohl keine sonderlich effektive Deckung mehr um sich versammeln können. Besser gesagt: Bei seinem nächsten Erscheinen würde sie überhaupt keinen Schutz mehr vor ihm finden.
    Und es würde mit Sicherheit ein nächstes Mal geben. Daran zweifelte Amanda nicht im Geringsten.
    Was seine genauen Absichten ihr gegenüber anbetraf, war sie sich allerdings weniger sicher …
    Sie hob den Blick wieder zu seinen achatgrünen Augen empor und lächelte betont unbekümmert. Schließlich kannte sie diese Arena wesentlich besser als er.
    Forschend sah er ihr in die Augen, versuchte zu erraten, was gerade in ihrem Kopf vor sich ging - während sich Amanda wiederum sehnlichst wünschte, sie wüsste, was er dachte. Doch sie wurde aus ihm nicht schlau und fügte sich schließlich darein, einfach den Walzer zu genießen.
    Was sich allerdings noch als Fehler herausstellen sollte, als eine Falle, die sie völlig übersehen hatte, bis er sie am Ende des Ballsaales in einer schwungvollen Drehung noch ein wenig näher an sich heranzog. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte seine Nähe ihre Wachsamkeit bereits eingelullt, waren ihre Sinne schon dem beschwörenden, primitiven Lockruf seines Körpers, der dem ihren so nahe war, erlegen. Denn die Erinnerung an ebendiesen Körper war in ihr noch sehr lebendig, und die so ganz unangestrengte Kraft, mit der er sie durch die Drehungen und Schrittfolgen des Walzers dirigierte, tat dazu noch ihr Übriges. Voller Erwartung und Vorfreude auf das, was sie bereits so gut kannte, hatten ihre Nerven sich bereits angespannt, während seine Oberschenkel die ihren berührten, während das Verlangen, qualvoll süß, immer intensiver wurde.
    Dann aber, in jenem Augenblick, als er sie noch enger an sich zog, stockte ihr plötzlich der Atem, und sie spürte, wie ihr Lächeln verblasste. Sie kämpfte gegen den Drang an, noch näher an ihn heranzutreten, sich noch dichter in seine Arme zu schmiegen, seinen Körper unmittelbar an dem ihren zu spüren. Sie senkte die Lider, wollte nicht, dass er erkannte, was sie gerade empfand. Dann aber begriff sie, dass er dies längst wusste, dass er genau das Gleiche fühlte.
    Er umfasste ihre Hand noch etwas fester; die Finger, die auf ihrer Taille lagen, wurden härter, er spannte die Muskeln an und widerstand dem Impuls, sie einfach gewaltsam an sich zu reißen.
    Und Amanda bemühte sich ihrerseits, seine Selbstbeherrschung durch nichts auf die Probe zu

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