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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abend, Sir.«
    Sie drehte sich um, wollte gerade in die Menge entschwinden und noch eilig einen Kreis beschützender Bewunderer um sich sammeln, ehe Martin bei ihr angelangt wäre -
    Da packte Percival sie am Handgelenk. »Unsinn! Es ist wahrlich mehr also überfällig, dass Ihr dieses unstete, emotionale Auftreten endlich einmal ablegt. Für eine Schülerin mag das alles ja vielleicht noch angehen -«
    »Lasst mich sofort los!«
    Ihr wütender und zugleich eisiger Tonfall traf Percival wie ein Peitschenhieb.
    Mit einem Ruck straffte er den Rücken, versuchte, Amanda streng von oben herab zu mustern - da bemerkte er das kleine Orchideensträußchen, das sie in genau der Hand hielt, die er mit seinen Fingern umschloss. Amanda versuchte, ihren Arm aus seinem harten Griff zu befreien. Percival aber hielt sie ungerührt weiterhin fest. Sein Gesichtsausdruck war die Verkörperung der ungläubigen Verwunderung, während er das exotische kleine Gebinde betrachtete.
    »Was ist das?«, fragte er daraufhin im Ton eines Schulmeisters, der einen seiner Schützlinge gerade bei einem eklatanten Verstoß gegen die Schulregeln ertappte.
    »Das ist sozusagen der Inbegriff von Sinnlichkeit und Schönheit«, ertönte sogleich die gleichmütig und mit tiefer Stimme vorgebrachte Antwort.
    Percival fuhr herum, blickte um sich.
    Martin stand nun unmittelbar neben Percival. Sein Blick ruhte noch einen kurzen Moment lang auf den Orchideen, dann schaute er Amanda an. »Da stimmt Ihr mir doch sicherlich zu, nicht wahr?«
    Und obwohl er Amanda ansah, war die Frage ganz eindeutig an Percival gerichtet, genauso wie der Gegenstand seiner Erkundigung nicht die Orchideen waren, sondern Amanda.
    Schockiert lockerte Percival seinen Griff. Durch eine geschickte Drehung des Handgelenks schaffte Amanda es, sich zu befreien.
    Mit geradezu blendendem Lächeln schaute sie zu Martin empor. »Dexter - was für ein überaus glücklicher Zufall. Ich muss Euch unbedingt Mr. Lytton-Smythe vorstellen.«
    »Sir.« Martin verbeugte sich lässig.
    Percival riss die Augen auf; nach einem kurzen Moment des Zögerns vollführte auch er eine - ziemlich steife - Verbeugung. »Mylord.«
    »Glücklicher Zufall? Warum?« Martin erwiderte Amandas Blick.
    »Weil ich mich gerade von Mr. Lytton-Smythe verabschiedet habe und nun gerne wieder ein wenig durch den Ballsaal schlendern würde. Schön also, dass ich diesen Spaziergang jetzt nicht mehr allein unternehmen muss.«
    Damit bot sie Martin ihre Hand an.
    Sofort streckte Percival seinen Arm zwischen Martin und Amanda und drängte ihr, wenngleich schon ziemlich beleidigt, sein Geleit auf: »Aber, meine Liebe, ich wäre doch überglücklich, Euch begleiten zu dürfen.«
    Martin lächelte. »Tja, nur leider war ich, wie Ihr seht, in dieser Hinsicht bereits ein wenig schneller.« Mit einem seiner langen Finger deutete er auf die Orchideen. Es entstand ein winziger Moment des Schweigens, als sein Blick auf den von Percival traf. Dann reichte Martin Amanda mit der ihm eigenen Eleganz den Arm.
    Amanda ignorierte bewusst die unterschwellig angespannte Stimmung - ignorierte sämtliche Zwischentöne in der knappen Unterhaltung, die soeben zwischen ihnen dreien stattgefunden hatte - und legte ihre Hand in Martins Ellenbeuge. Mit kühlem Tonfall und einem hoheitsvollen Nicken in Percivals Richtung entgegnete sie lediglich noch knapp: »Auf Wiedersehen, Sir«, und dann ließ sie sich auch schon von Martin davonführen.
    Es überraschte sie nicht sonderlich, als Martin nach weniger als drei Metern bereits leise zu wissen verlangte: »Wer genau ist dieser Mr. Lytton-Smythe eigentlich?«
    »Frag nicht, ›wer‹ er ist, sondern ›was‹ er ist. Denn er ist die Pest.«
    »Aha. In dem Fall, denke ich, dürfen wir wohl getrost darauf vertrauen, dass er den Hinweis sicherlich verstanden hat.«
    »Ganz bestimmt sogar.« Welchen Hinweis genau Martin mit dieser Bemerkung eigentlich gemeint hatte - ob nun seinen eigenen Hinweis oder den Amandas -, darüber dachte sie schon gar nicht mehr nach, hatten sie doch schließlich quasi beide das Gleiche gesagt. Wenngleich... Im Stillen ärgerte Amanda sich, dass sie Percival nicht noch ein wenig deutlicher den Laufpass gegeben hatte.
    Martin sah, wie die Verärgerung und der Ausdruck des Abscheus langsam wieder aus ihren Augen wichen. Und damit war für ihn unmissverständlich klar, welche Rolle Lytton-Smythe in ihrem Leben spielte. Doch ein leichtes Stirnrunzeln blieb dennoch auf ihren Zügen zurück, ein

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