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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vor Wut; eisern bemühte sie sich, ihr Temperament zu zügeln. Die Gäste kamen immer zügiger in den Ballsaal geströmt.
    »Aber sicher doch. Wenngleich, unschuldig, wie Ihr nun einmal seid, Eure Eltern Euch bestimmt noch unbehelligt gelassen haben von den ein wenig geschäftlicher anmutenden Aspekten der Ehe. Und diese Last soll Euch natürlich auch in Zukunft nicht auferlegt werden, denn Euer Vater und ich werden selbstverständlich Sorge dafür tragen, dass es Euch auch weiterhin an nichts fehlen soll. Das schwöre ich Euch hiermit.«
    Seine letzten Worte wurden begleitet von einem geradezu väterlichen Grinsen. Noch ehe Amanda ihn unterbrechen konnte, ließ Percival ihre Hand wieder los und fuhr fort: »Sicherlich, es herrscht zurzeit zweifellos diese nur allzu bedauernswerte Mode, die Institution der Ehe gerne mit überhitzten Empfindungen zu belasten. Dergleichen sollte man aber besser getrost übergehen. Schließlich darf eine ernsthafte Verbindung auf nichts anderem gründen als den wohl bedachten Erwägungen, wie der Reichtum und die Zukunft beider zu vermählender Geschlechter zu sichern ist. Denn allein der Fortbestand, die Förderung dieser uralten Ideale ist doch der wahre Sinn und Zweck der Ehe.«
    »Könntet Ihr das vielleicht noch etwas genauer definieren, ich meine, welchen ›uralten Idealen‹ genau sollte eine Verbindung zwischen uns beiden nützen?« Allein die Überzeugung, dass sie Percivals Ausführungen auf der Stelle unterbrechen müsste, konnte Amanda dazu bewegen, auf dessen Monolog überhaupt einzugehen.
    »Nun ja, es dürfte doch für alle offensichtlich sein, dass eine Ehe mit mir Eurer beklagenswerten Neigung zur Leichtlebigkeit einen Riegel vorschieben würde. Und ich spreche hiermit von genau jener Leichtfertigkeit, die Euch nun schon seit einer geraumen Anzahl von Jahren davon abhält, endlich eine Ehe einzugehen. Es ist doch offensichtlich, dass Ihr eine feste Hand braucht, die Eure Zügel quasi in die richtige Richtung lenkt. Und ich bin genau der Mann, der so eine Hand besitzt, um es mal so zu formulieren.«
    Mit strahlendem Lächeln ließ Percival den Blick einmal über die versammelte Menge schweifen. »Und natürlich, denn auch das steht außer Frage, würde die Zusammenführung Eurer Mitgift mit meinem Geld zu einem recht ansehnlichen Vermögen führen, das ich durchaus zu unser beider Vorteil zu verwalten wüsste. Die Verbindung mit dem Geschlecht der St. Ives würde zudem nicht nur meinem persönlichen Ansehen dienen, sondern auch allen geschäftlichen Unternehmungen, die ich noch anstrebe. Ja, eine Verbindung zwischen uns beiden wäre ganz zweifellos von geradezu unschätzbarem Wert - und dem, da bin ich mir sicher, müsst trotz all Eurer Unschuld und Unwissenheit in derlei Angelegenheiten doch auch Ihr uneingeschränkt zustimmen.«
    Percival schenkte Amanda ein selbstgefälliges, triumphierendes Lächeln.
    Sie dagegen erwiderte seinen Blick mit zu schmalen Schlitzen zusammengekniffenen Augen. »Was für ein Abschaum Ihr doch seid.« Percivals Lächeln verblasste abrupt. Er öffnete den Mund, doch Amandas erhobene Hand verdammte ihn zum Schweigen. »Und was Eure Ausführungen betrifft, so irrt Ihr Euch ganz gewaltig. Denn zum einen seid Ihr so richtig schön auf dem Holzweg gelandet, wenn Ihr meint, auch ich würde diese angeblichen ›uralten Ideale‹ vertreten, die Ihr ja offenbar so herrlich vergöttert - denn ich verfüge bereits jetzt über Reichtum und Status, und zwar ganz unabhängig davon, wen ich heirate. Und zum anderen beleidigt Ihr meine gesamte Familie mit Eurer Annahme, dass diese bei der Erwägung, wen ich eines Tages einmal heirate, auch nur irgendetwas anderes als allein mein persönliches Glück im Sinn hätte.«
    In diesem Moment entdeckte Amanda die Silhouette eines gewissen großen und geradezu gebieterisch auftretenden Gentlemans, der entschlossenen Schrittes auf sie zumarschiert kam. »Außerdem würden sämtliche möglichen Verbindungen, von denen meine Familie meint, dass sie nicht zu meinem uneingeschränkten Vorteil wären, sofort von ihr unterminiert werden. Genauso, wie jeder Möchtegernehemann, der keine Gnade in meinen Augen findet, sofort von ihr in seine Schranken verwiesen würde.«
    »Papperlapapp.«
    Auf Percivals geringschätzigen Kommentar hin wandte Amanda den Kopf wieder zu ihrem lästigen Verehrer um. Hochmütig hob sie die Brauen. »So, ich denke, unsere Unterhaltung ist hiermit beendet. Ich wünsche Euch noch einen angenehmen

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