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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wäre sie eine Antilope und Martin ein Löwe, der sie allmählich immer weiter von ihrer Herde abdrängte. Doch das Ganze kam noch schlimmer, denn Martin war ein Löwe, den auch noch alle für sein Tun bewunderten. Was ihm wiederum eine wahre Unzahl an Trümpfen in die Hand spielte, die er dann auch grundsätzlich gegen Amanda auszuspielen pflegte.
    Amandas Reaktion sah so aus, dass sie, zumindest was die größeren der anstehenden Empfänge anging, ihre Mutter und ihre Schwester im Vorfeld neuerdings regelrecht zu beknien pflegte, doch bitte recht früh auf der jeweiligen Gesellschaft zu erscheinen. Denn mit Hilfe dieser beiden wollte Amanda dann einen möglichst großen Kreis an Gentlemen um sich scharen, die ihr als Schutz vor Martin dienen sollten. Denn dass sie sich mit Martin irgendwie würde arrangieren müssen, dass ihr nichts anderes übrig bliebe, als den längeren Atem zu beweisen - an diesen Gedanken hatte sie sich mittlerweile gewöhnt. Doch sie wollte verdammt sein, wenn sie von ihrem Ziel abwiche, von ihrer Forderung, dass Martin ihr schon noch ein klein wenig »mehr« würde bieten müssen als lediglich den Schwur seiner Liebe.
    Falls er ihr also unbedingt zeigen wollte, dass er wie ein Fels weder wanken noch weichen würde, war sie eben die Flutwelle, die diesen Felsen mit der Zeit schon noch schleifen würde.
    Und sofern Amanda Lady Osbaldestone richtig verstanden hatte, dann bestimmte sich die Art ihrer gemeinsamen Zukunft allein danach, dass Amanda in dieser einen, speziellen Sache die besseren Nerven zeigte.
    Für den heutigen Abend stand Lady Musslefords Ball an. Und alle von Rang und Namen würden dieser Einladung folgen. Denn die Mädchen der Musslefords waren wirklich atemberaubend, und beide würden auf diesem Ball ihr gesellschaftliches Debut geben. Amanda betete geradezu darum, dass die eine oder andere von ihnen doch bitte irgendetwas anstellen möge, wodurch sie die Aufmerksamkeit der anwesenden Herrschaften auf sich zöge - damit sie, Amanda, sowie ihr höchst entschlossener Möchtegerngemahl ausnahmsweise einmal ein bisschen weniger neugierig beäugt würden.
    Sie war es nämlich allmählich leid, dass man jede einzelne ihrer Bewegungen genauestens beobachtete.
    »Miss Cynster! Ich habe wirklich sehr darauf gehofft, Euch heute Abend hier erscheinen zu sehen.«
    Amanda fuhr zusammen und riss hektisch die Augen auf, als Percival Lytton-Smythe sich vor ihr verbeugte. »Ah… guten Abend, Sir.«
    »Ich möchte drum wetten«, strahlte Percival sie überglücklich an, »dass Ihr Euch bestimmt schon gefragt habt, wo ich in den vergangenen zwei Wochen wohl gesteckt haben mag.«
    Amanda hatte gar nicht bemerkt, dass sie Percival nun schon ganze vierzehn Tage lang nicht mehr gesehen hatte. »Habt Ihr Euch etwa auf dem Lande aufgehalten?«, fragte sie höflich und hielt unterdessen weiterhin Ausschau nach Martin.
    »Richtig, denn ich bin nach Shropshire gereist. Eine meiner Tanten mütterlicherseits kommt langsam in die Jahre. Und sie wollte gerne ihr Testament aufsetzen - in dem sie mich im Übrigen zu ihrem Erben bestimmt.«
    Amanda konnte einen raschen Blick auf einen schimmernden Lockenschopf erhaschen, der am anderen Ende des Ballsaales auftauchte. »Wie schön für Euch.«
    »Ja, das ist wahrhaftig schön, in der Tat! Miss Cynster, oder besser, meine liebe Amanda, falls ich so kühn sein darf -«
    Percival grabschte nach Amandas Hand und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit von der sich nähernden Gefahr wieder auf sich. »Mr. Lytton-Smythe!« Sie versuchte, sich von ihm zu befreien, doch er hielt sie hartnäckig weiterhin fest.
    »Nein, nein - ich bitte um Entschuldigung, meine liebe Dame. Die Heftigkeit meiner Gefühle hat Euch ganz gewiss überrumpelt, doch Ihr müsst mir meinen nur allzu natürlichen Enthusiasmus bitte verzeihen - angesichts der Aussichten, meine ich, die dank der Großzügigkeit meiner Tante sich nun vor uns auftun.«
    »Uns?« Vollkommen perplex starrte Amanda ihn an.
    Percival tätschelte beruhigend ihre Hand. »Meine liebste Amanda, allein unsere vormals voneinander differierenden Vermögen und natürlich die Vorstellung, dass mancher unsere Verbindung daraus folgernd womöglich als zu ungleich empfunden haben könnte, hat mich bislang davon abgehalten, mich Euch zu erklären. Obwohl es nichtsdestotrotz ganz bestimmt auch Euch nicht entgangen ist, dass eine Heirat dessen ungeachtet so oder so ganz zweifellos zu unser beider Vorteil wäre.«
    »Vorteil?« Amanda kochte

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