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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nun zur Rückseite des Hauses. Amanda blickte einmal rasch in die Kutsche; Onslow nickte ihr zu. Dann folgte sie Martin.
    Er hämmerte gegen die Hintertür, als Amanda sich der überdachten Veranda näherte. Nirgends war auch nur ein einziges Licht zu entdecken. Sie ging ein paar Schritte am Haus entlang und spähte durch eines der Fenster. Endlich konnte sie im Inneren des Hauses einen schwachen Lichtschein ausmachen.
    »Es kommt jemand.« Rasch trat sie wieder zu Martin unter das Vordach.
    »Ja?« ertönte es von der anderen Seite der Tür. »Wer ist da?«
    Martin öffnete den Mund, zögerte dann aber einen Moment, ehe er antwortete: »Dexter.«
    »Dex...« Knarrende Geräusche drangen zu ihnen nach draußen; es klang, als würden schwere Riegel vor der Tür zurückgeschoben. Dann wurde die Tür weit aufgerissen. Ein alter Mann mit schütterem Haar stand vor ihnen. Er hielt die Kerze in der einen Hand hoch erhoben und starrte mit großen Augen zu Martin auf. »Herr im Himmel! Seid das wirklich Ihr, Master Martin?«
    »Ja, Colly, ich bin es.« Martin trat einen Schritt vor, ergriff Colly bei den Schultern und drängte ihn wieder zurück ins Innere. »Wir haben zwei verletzte Männer bei uns, die unbedingt Hilfe brauchen. Bist du der Einzige, der noch hier ist?«
    »Ja - ich bin der Einzige. Das ist schon so, seit... nun ja, seit Martha Miggs wieder zurück ist auf den Hof ihres Bruders. Aber ich bin hier geblieben, um im Herrenhaus nach dem Rechten zu sehen.«
    Mit wenigen Schritten waren sie durch eine kleine Diele in eine höhlenartige Küche getreten. Abrupt blieb Martin stehen; Amanda, die ihm dicht auf den Fersen gefolgt war, blickte sich entsetzt um. Überall in den Ecken hingen Spinnweben, nur der Bereich vor der Hauptfeuerstelle schien noch benutzt zu werden. Sie blinzelte, dann trat sie entschlossen vor und erklärte: »Als Erstes müssen wir jetzt mal das Feuer schüren. Dann kümmern wir uns um ein Bett.«
    Martin schaute zu ihr hinüber. »Das ist übrigens Miss Amanda Cynster, Colly - ich möchte, dass du alles tust, worum sie dich bittet.« Rasch ließ er den Blick durch den riesigen Raum schweifen.
    Colly beobachtete ihn und fummelte unterdessen mit sorgenvoller Miene an dem gestrickten Schultertuch herum, das er sich über sein Nachtgewand geworfen hatte. »Aber wir haben nich’ mehr viel hier, womit man noch groß was anfangen könnte, M’lord.«
    Martin nickte mit düsterem Gesichtsausdruck. »Dann müssen wir aus dem, was wir noch haben, eben das Beste machen.« Damit wandte er sich wieder zur Tür um. »Also, sieh du zu, dass du das Feuer in Gang bringst - und ich trag unterdessen unsere Verwundeten herein.«
    Während Martin nach draußen verschwand, ging Amanda schnurstracks zu dem riesigen gusseisernen Backofen hinüber. »Wie öffnet man den?«
    Colly eilte hinter ihr her. »Hier - ich zeig es Euch, Miss Cynster.«
    Gemeinsam schafften sie es, das Feuer in dem Ofen wieder zum Prasseln zu bringen. Auf Amandas Vorschlag hin entfachte Colly in dem offenen Teil der Feuerstelle noch ein zweites Feuer. Er war zwar noch etwas benommen vom Schlaf, folgte Amandas Anweisungen aber bereitwillig; sobald sie ihm jedoch einmal nicht genau sagte, was er zu tun hätte, begann Colly zu zaudern. Energisch schnappte sie sich ein Tuch und wischte den aus Tannenholz gefertigten Tisch ab - das war der einzige Platz, den sie entdecken konnte, um Reggie darauf zu betten. Sie arrangierte gerade eilig die Kissen auf der Tischplatte, die sie von einem alten Stuhl genommen hatte, als Martin auch schon mit geducktem Kopf durch die Tür trat, Reggie trug er in seinen Armen.
    »Gut.« Damit legte er den Verletzten ab und nickte in Richtung der kleinen Diele. Gegen den Türbogen gestützt stand Onslow. »Schließt die Hintertür - und schiebt die Riegel vor.«
    Als Amanda einen eisigen Luftzug spürte, eilte sie zu der schweren Tür hinüber, versetzte ihr einen kräftigen Stoß und verriegelte sie gewissenhaft. Dann kehrte sie in die Küche zurück und drängte Onslow, sich auf einem staubigen Stuhl niederzulassen. Colly setzte unterdessen zwei Kessel mit Wasser auf. »Wir brauchen noch mehr Verbandsmaterial.« Sie sah sich zu dem alten Diener um. »Irgendwelche alten Laken? Und am besten auch noch ein paar alte Handtücher.«
    Er nickte und huschte davon. Martin begutachtete Reggies provisorischen Verband, während Amanda Onslows Arm inspizierte. Schließlich begann der erste der Kessel zu pfeifen.
    Die nächste halbe

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