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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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das weiß ich genau, würdest und könntest niemals irgendjemandem so rigoros den Rücken kehren, wie sie es getan haben. Du würdest jedes Opfer bringen, um deine Familie zu beschützen und alle, die dazugehören. Habe ich Recht?«
    Martin runzelte die Stirn, trat unruhig vom einen Bein aufs andere.
    »Wie auch immer«, fuhr Amanda sogleich fort, »in jedem Fall besteht das oberste Ziel, das du jetzt verfolgen musst, darin, die Zukunft des Hauses Fulbridge zu sichern. Und da gibt es auch keinen Vorwand und keine Ausrede, mit denen du dich vor dieser Pflicht drücken kannst. Du bist dazu erzogen und darauf gedrillt worden, diesem Ziel alles andere unterzuordnen«, Amanda holte einmal tief Luft, »und genau diese Zukunft deines Hauses liegt nun bei dir«, damit stupste sie ihn fest in die Brust, »bei mir und bei unseren Kindern.«
    Bei diesem Stichwort verengte Martin die Augen sofort misstrauisch zu schmalen Schlitzen; Amanda errötete kurz, machte dann aber hastig eine wegwerfende Handbewegung. »Nein, das, woran du gerade denkst, ist jetzt nicht das Thema.«
    Die Tatsache, dass Martins Gesichtsausdruck immer strenger wurde, deutete jedoch darauf hin, dass die Kinder, die sie womöglich noch miteinander haben würden, für ihn durchaus ein Thema waren; Amanda erkannte seine Gedankengänge und wechselte rasch die Taktik. Ein wenig unschlüssig fuhr sie mit den Händen durch die Luft. »Denk doch mal nach. Dieser Mörder hat doch nun schon, wenn auch aufgrund einer Verwechslung, Reggie angeschossen. Was, wenn er zu dem Schluss kommt, dass er auch wirklich ganz sichergehen muss, dass du tot bist, und noch einmal versucht, dich zu erschießen - und dabei mich oder eines unserer Kinder trifft oder sogar uns alle zusammen! Was dann?«
    Martins spöttische Miene verriet ihr, dass sie mit diesem Szenario wohl ein wenig übertrieben hatte, und dass er sehr genau wusste, an welchen seiner Instinkte sie gerade appellieren wollte. Die Augen noch immer betont weit aufgerissen, die Handflächen nach oben gekehrt, hielt sie seinem Blick stand. Denn selbst wenn das Bild, das sie da gerade gezeichnet hatte, doch etwas arg dramatisch war, so war Martins Beschützerinstinkt doch nichtsdestotrotz sehr leicht wachzukitzeln.
    Gepresst stieß er den Atem aus. Und wandte den Blick ab.
    Sie ergriff seine Hände, verflocht ihre Finger mit den seinen, spürte, wie sich seine Finger anspannten, die ihren festhielten. Schließlich hob er den Blick wieder in ihre Augen; sie schaute ihn an, offen und ohne jegliche Hintergedanken. »Die Zukunft deines Hauses liegt bei dir, bei mir und bei unseren Kindern. Und wenn du nun deine eigene Zukunft opferst, um irgendwelche anderen Mitglieder aus deiner Familie zu schützen, dann mag das ja noch angehen. Aber wenn du uns alle zusammen opferst...
    Das wäre nun wirklich zu viel verlangt, niemand würde so etwas von dir erwarten. Das kann keiner von dir verlangen. Sicherlich, einige werden wohl unter dem, was nun ans Tageslicht kommen könnte, leiden müssen. Aber wir sind doch auch noch da und werden ihnen helfen - du und ich und auch all die anderen, die uns zur Seite stehen werden. Wir können ihnen helfen, das, was auf sie zukommen mag, durchzustehen. Aber du darfst den Mörder jetzt nicht mehr länger decken.« Amanda blickte ihm fest in die Augen und fügte dann ruhig hinzu: »Und, mal abgesehen von allem anderen, ist er deine Fürsorge, deine Rücksichtnahme doch auch gar nicht wert.«
    Da standen sie nun, ihre Hände fest miteinander verschlungen, den Blick tief in die Augen des anderen gesenkt. Hell ergoss sich das Sonnenlicht über sie, wärmend und tröstend und erfüllt von der Verheißung von Heilung und Fülle und Glück, das in der Zukunft nur auf sie zu warten schien. Um sie herum schien das Haus sich mit einem Mal zu dehnen und zu recken, ganz so, als ob es aus einem langen Schlaf erwachte. Von irgendwo aus dem Untergeschoss drang Allies Stimme zu ihnen herauf, und man hörte das Geklapper von Besteck.
    Martin atmete einmal tief durch, drückte abermals kurz Amandas Finger. Dann ließ er seinen Blick durch das Fenster nach draußen schweifen.
    Amanda wartete, betete. Sie hatte ihm doch nun wirklich alles gesagt, was es zu sagen gab - oder etwa nicht?
    »Er muss eines der Familienmitglieder sein, die über Weihnachten und Silvester jenes Jahres bei uns zu Besuch waren. Und zum Ostertreffen ist er dann noch einmal zu uns zurückgekehrt.« Martin schaute zu Amanda hinab.
    Hoffnungsfroh und

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