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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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starrte ihn sprachlos an, dann schaute sie fragend zu Martin hinüber. »Du meinst doch wohl nicht…« Sie sah wieder zu Luc hinüber. »Alle?«
    Doch er beantwortete ihre Frage lediglich mit einem hilflosen Achselzucken, das so viel zu sagen schien wie: Was denkst du denn?
    »Tz!« Amanda senkte den Blick wieder auf die Liste hinab. Ein Name davon schien ihr regelrecht entgegenzuspringen. »Was ist eigentlich mit Edward? Du willst mir jetzt doch wohl hoffentlich nicht erzählen, dass er ausnahmsweise einmal seine Pflichten vernachlässigt hätte und nicht deine Schwestern und deine Mutter zu irgendeinem Ball begleitet hat.«
    Der zynische Blick, den Luc Amanda daraufhin zuwarf, war Antwort genug. »Nach Aussage von Cottsloe, unserem Butler, ist Edward an dem Abend schon eher wieder nach Hause zurückgekehrt. Und er soll Cottsloe gesagt haben, dass der wiederum unserer Mutter ausrichten solle, dass Edward mit Migräne im Bett läge und nicht gestört werden wolle. Dann wäre Edward wieder aufgebrochen. Irgendwann in der Nacht soll er dann zwar wieder zurückgekehrt sein, aber es war offenbar niemand mehr wach, sodass auch keiner sagen kann, wann genau Edward nach Hause kam.«
    Amandas Gedanken rasten wie wild - und genau das musste sich wohl auch auf ihrem Gesicht widergespiegelt haben, denn Luc fügte sogleich hinzu: »Ich würde da an deiner Stelle aber nicht zu viel hineininterpretieren, auch wenn Edwards Aufbruch wohin auch immer zeitlich ungefähr mit eurer Abreise übereinstimmt. So etwas hat er schon öfter gemacht. Nur leider … schwimmt man in den Etablissements, die er besucht, meistens regelrecht im Gin. Ich würde also nicht sonderlich viel auf die Aussage von irgendjemandem dort geben. Und das Gleiche gilt auch für unsere anderen Verdächtigen. Das heißt, damit meine ich nicht den Gin, sondern vielmehr die Tatsache, dass die auch keine verlässlichen Alibis vorweisen können. Und das wiederum bedeutet, dass wir sie allesamt noch nicht von unserer Liste streichen können. Vor allem aber dürfen wir sie nur aufgrund ihrer Unternehmungen an diesem Abend nicht schon gleich als potenziell Schuldige betrachten.«
    Amanda zog die Nase kraus. Aufmerksam ließ sie noch einmal den Blick über die Liste schweifen, während Luc und Martin verabredeten, sich am nächsten Tage noch einmal in Martins Haus zu treffen.
    Mit nachdenklich gerunzelter Stirn starrte sie weiterhin auf einen ganz bestimmten Namen. Die fünf Männer, die noch auf der Liste standen, waren ihr allesamt bekannt. Obwohl sie sie - bis auf Edward - eigentlich alle nicht näher kannte. Lucs Aussage nach waren die anderen vier sehr ähnlich wie Martin und er, Luc; und es bereitete Amanda keine großen Schwierigkeiten, sich vorzustellen, dass die vier an jenem Abend wohl irgendeine Dame besucht hatten, deren Namen sie aber um nichts in der Welt preisgeben würden. Nun ja, ein solches Vergnügen mochte wohl auch noch nicht allzu verwerflich sein. Aber ein Etablissement zu besuchen, in dem man »regelrecht im Gin schwimmt«?
    Und Luc hatte mit dieser Beschreibung sicherlich nicht übertrieben. Dazu kannte Amanda ihn viel zu gut. Im Gegenteil - wahrscheinlich hatte er die weniger bewundernswerten Vorlieben seines Bruders eher noch ein wenig beschönigend umschrieben.
    Womit Amanda sich Edward gegenüber nun endgültig im Zwiespalt fühlte. Denn was war denn das für ein Mann, der nach außen hin der Gesellschaft den leidgeprüften, rechtschaffenen Puritaner vorspielt, während er heimlich irgendwelche Lasterhöhlen besuchte?
    »Komm.« Martin schloss seine Hand um Amandas Ellenbogen. »Besser, wir kehren jetzt wieder in den Ballsaal zurück, ehe die Fantasie der Leute noch Purzelbäume schlägt.«
    Amanda stopfte die Liste wieder in ihr Retikül zurück und ließ sich von Martin zur Tür führen.

22
    Auf Anordnung seiner zukünftigen Frau und der dazugehörigen Schwiegermutter erschien Martin am nächsten Morgen pflichtgemäß in der Upper Brook Street, um mit Amanda neben sich auf dem Kutschbock der Karriole zunächst durch die Park Lane und anschließend durch den Stadtpark zu fahren.
    Während sie durch die Avenue sausten, warf er Amanda einen verstohlenen Blick von der Seite zu. Ihre Augen strahlten geradezu, und sie schien erfüllt von einem Gefühl des puren Triumphes - Martin entschied, dass dieser Anblick das Opfer, das er gerade erbrachte, wert sei. Außerdem hatte sie ihm versprochen, dass er diese Fahrt mit ihr auch nur ein einziges Mal

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