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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Besonders für jemanden wie Euch.«
    Amanda ließ ihren Blick durch den Saal wandern. »Ein bisschen Gefahr verleiht dem Ganzen doch erst die rechte Würze.«
    Martin konnte kaum fassen, welche Flut von Emotionen sie so mühelos in ihm wachzurufen vermochte. »Und wenn die Gefahr nun größer als nur ›ein bisschen‹ ist?«
    Wieder schaute sie ihn an; und wieder konnte er die Härte und Unbeirrbarkeit spüren, die sich hinter ihrer liebreizenden Fassade verbarg. »Wenn das der Fall wäre, dann hätte ich kein Interesse«, erklärte sie. »Ich bin vor sechs Jahren in die Gesellschaft eingeführt worden - ich weiß also mittlerweile, wo die Grenzen verlaufen. Und ich habe kein Interesse daran, diese Grenzen zu übertreten oder gar zu weit zu gehen.«
    Damit wandte sie abermals den Blick ab.
    Mit Absicht zog Martin sie noch enger an sich, hielt sie fest an sich gedrückt, während seine Schenkel bei jedem Schritt, jeder Drehung die ihren streiften, ihrer beider Hüften sich berührten, auseinanderglitten, sich abermals berührten, sodass die dünne Seide ihres Kleides bei jeder Bewegung knisternd über sein Jackett rieb, bei jeder Bewegung für einen kurzen Moment an seinen Schenkeln haften blieb. Er spürte das plötzliche Stocken ihres Atems, spürte ganz deutlich, wie Amanda ein Schauer der Erregung über den Rücken lief. Sie sah ihn einen flüchtigen Moment lang an, blieb aber gelassen und fühlte sich so wundervoll leicht an in seinen Armen.
    Martin wartete, bis es an ihnen war, die lange Promenade durch den Saal zu tanzen. »Um noch einmal auf diese Vergnügungen zurückzukommen, die Ihr erleben möchtet. Ich nehme mal an, Ihr habt da eine ganz bestimmte Sache im Sinn.«
    »Mehrere Sachen.«
    Sie sagte nichts weiter, sodass er gezwungen war, nachzuhaken. »Und die wären?«
    Sein Ton veranlasste sie, ihn wieder anzuschauen. Dann, als ihre Entscheidung, ihm den Gefallen zu tun und seine Frage zu beantworten, klar war, begann sie aufzuzählen: »Bei Mondschein durch Richmond Park spazieren zu fahren - oder, genauer gesagt, spazieren gefahren zu werden. Eine nächtliche Bootsfahrt auf der Themse zu machen, um zu sehen, wie sich die Sterne im Fluss spiegeln. Ein Ausflug nach Vauxhall im privaten Kreis, organisiert von jemandem, den meine Eltern nicht kennen. Eine der Maskeraden in Covent Garden mitzumachen.«
    Sie verstummte, woraufhin Martin kurz angebunden fragte: »Sonst nichts?«
    Amanda ignorierte seinen spitzen Ton. »Für den Augenblick ist mein Ehrgeiz damit erst einmal erschöpft.«
    Er presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. »Wenn Ihr dabei ertappt werdet, wie Ihr eines dieser Dinge tut..., wenn bekannt wird, dass Ihr... dann wird man Euch -«
    »Dann wird es einen Aufschrei der Empörung geben, man wird mich über alle Maßen dumm und töricht schimpfen, mir Strafpredigten halten, bis mir die Ohren wehtun, und dann für die gesamte Dauer der Saison ein wachsames Auge auf mich haben.« Sie ließ ihren Blick auf seinem Gesicht ruhen, nahm die harten, entschiedenen Züge wahr. »Diese Aussicht ist allerdings nur schwerlich dazu angetan, mich umzustimmen. In meinem Alter kann ich mir solch kleine Unbedachtheiten nämlich durchaus noch leisten. Da braucht es schon eine handfeste, erwiesene Indiskretion, um meinem Ansehen ernstlich zu schaden.«
    Martin schnaubte spöttisch. Amanda lächelte und ließ ihren Blick abermals durch den Raum wandern. »Und wenn Ihr es wissen wollt - gerade wegen meiner zahlreichen Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft ist meine Liste so kurz.« Der Walzer endete; mit einer letzten schwungvollen Drehung kamen sie zum Stehen. »Mir bleiben allerdings nur noch eine begrenzte Anzahl von Wochen, bis die Ballsaison in vollem Gange ist. Wenn es erst einmal so weit ist, wird sich mein Terminkalender derart mit obligatorischen Veranstaltungen füllen, dass ich dann garantiert keine Zeit mehr haben werde, mich noch großartig ins Vergnügen zu stürzen.«
    Sie trat einen Schritt zurück, löste sich aus seinen Armen, zog schließlich auch ihre Finger aus den seinen - nur widerwillig gestattete er ihr diese kleine Flucht. Ganz so, als ob er es sich jeden Augenblick wieder anders überlegen könnte, so als ob er sie am liebsten sofort erneut packen und wieder zurück in seine Arme ziehen würde. Derart befreit, drehte Amanda sich um, spürte dabei, wie Martins Hand von ihrem Rücken glitt - und vermisste prompt ihre Wärme. Sie musterte die Gentlemen, die um sie herum auf

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