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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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der Tanzfläche standen. »Ich überlege gerade, wer von diesen Herren wohl bereit wäre, mich nach Richmond zu begleiten.«
    Mit wütendem Blick griff Martin nach Amandas Hand, wollte sie ruckartig wieder zu sich herzerren und ihr sagen, was er von dieser Idee hielt - und dass er es überhaupt nicht leiden konnte, gefoppt zu werden -, als plötzlich Agnes Korsinsky, Leopolds Schwester, wie aus dem Nichts vor ihnen stand.
    »Dexter, mon cher!«
    Agnes stürzte sich förmlich in seine Arme, sodass ihm keine andere Wahl blieb, als sie aufzufangen. Sie küsste ihn geräuschvoll, drückte ihm einen schmatzenden Kuss auf beide Wangen - dann fing sie sicherheitshalber noch einmal von vorn an und wiederholte die überschwängliche Begrüßung.
    Martin packte sie um die Taille und schob sie ein Stückchen von sich fort. »Agnes.« Er achtete sorgfältig darauf, ihr nur ins Gesicht zu sehen und seinen Blick nicht weiter hinunterwandern zu lassen. Ihr Kleidungsstil war nämlich beinahe schon anstößig, stellte ihre üppigen Reize nur allzu deutlich zur Schau. Und Martin war sich auch durchaus bewusst, dass sie es auf ihn abgesehen hatte - auf seinen Titel, sein Vermögen und natürlich auch auf ihn als Mann; sie war schließlich schon seit Jahren hinter ihm her. Und sie war mindestens ebenso gefährlich wie ihr Bruder. Amanda stand daneben und beobachtete die Szene, abwartend, taxierend. Martin sagte das Erstbeste, was ihm gerade in den Sinn kam: »Eure Soiree hat wirklich enormen Zuspruch gefunden - Ihr müsst hocherfreut sein, dass so viele Gäste gekommen sind.«
    »Ach, die!« Agnes tat die Menschenmenge, die eindeutig auch Amanda mit einschloss, mit einer verächtlichen Handbewegung ab. »Die sind doch nichts im Vergleich zu Euch, mon cher. Aber wie ungezogen von Euch, einfach so heimlich, still und leise hier hereinzuschleichen, ohne mich zu begrüßen! Ich wusste ja noch nicht einmal, dass Ihr überhaupt hier seid!«
    Genau das war auch meine Absicht. Er streckte die Hand nach Amanda aus und kam damit um den Bruchteil einer Sekunde Agnes zuvor, die gerade seinen Arm ergreifen wollte. »Darf ich vorstellen... Miss Wallace.«
    In Agnes schwarzen Augen blitzte der Zorn auf, der im Übrigen auch sonst niemals sonderlich tief unter der Oberfläche verborgen lag. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, straffte die Schultern und wandte sich hochmütig zu Amanda um. »Miss Wallace?«
    Martin schaute zu Amanda hinüber, sah, wie sie lächelte und Agnes die Hand entgegenstreckte. »Miss Korsinsky. Eure Soiree ist wirklich ganz wunderbar. Ich habe mich eine Weile mit Eurem Bruder unterhalten...«
    Es kostete Martin einige Anstrengung, ein süffisantes Grinsen zu unterdrücken. Er stand da und beobachtete voller Vergnügen, wie es Agnes die Sprache verschlug, als sie geradezu überrollt wurde von einer Woge gewandten, ungezwungenen Ballsaalgeplauders. Jemandem wie Amanda, die sich seit etlichen Jahren auf dem Parkett der großen Gesellschaft bewegte, war Agnes einfach nicht gewachsen, und am Ende fiel ihr plötzlich wieder ein, dass es da ja noch jemand anderen gab, den sie unbedingt sprechen musste. Mit nichts als einem kurzen, kühlen Nicken in Martins Richtung, aber einigen höflichen Worten an Amanda wandte sie sich ab und verschwand wieder in der Menge.
    Erst da durfte er sich endlich ein amüsiertes Lächeln erlauben. Er hob Amandas Hand an seinen Mund und streifte mit den Lippen zart über ihre Fingerspitzen - genau in dem Moment, als ihre Blicke sich trafen.
    Er spürte den heißen Schauer der Erregung, der sie bei seiner Berührung überlief, bis in seine eigenen Fußspitzen. Spürte, wie als Reaktion darauf eine Woge des Verlangens in seinem Inneren aufwallte, sah, wie ihre Augen sich urplötzlich weiteten.
    Sie atmete einmal tief durch, lächelte, dann entzog sie ihm ihre Hand wieder. »Gab es irgendeinen speziellen Grund dafür, meine Identität zu ändern?« Sie wandte sich ab, ließ ihren Blick wieder über die Menge schweifen.
    Wie gebannt starrte er auf die goldenen Locken, die er so dicht vor sich hatte, und murmelte: »Agnes ist kein Mensch, dem man vertrauen kann. Sie kann ziemlich... rachsüchtig sein.«
    Amanda schaute flüchtig in seine Richtung. »Besonders, wenn es um Dinge geht, die sie zwar gerne gehabt hätte, aber leider nicht bekommen hat?«
    »Besonders dann.«
    Sie begann, durch den Saal zu schlendern; Martin heftete sich an ihre Fersen und folgte ihr. Die Schar der Gäste, die sich in dem

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