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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unerkannt bliebest. Ein Blick auf dein Kleid, und die Kenner unter den Gästen hier werden dir erst dann wieder von den Fersen weichen, wenn sie herausbekommen haben, wer du bist.«
    Sie war ein Engel, der sich unter das gemeine Volk gemischt hatte. Ihre Hand fest auf seinem Arm verankert, führte Martin sie die Stufen hinab und ins Vestibül hinein. Als sie das Parkett erreicht hatten und der Lärm sie einhüllte, erinnerte Martin sich im Geiste daran, dass das Treiben hier tatsächlich schlimmer aussah, als es eigentlich war. Dies hier war schließlich nicht die Hölle - und wäre sie es gewesen, so hätte er Amanda wiederum nicht hierher gebracht.
    Trotzdem war dies ein Ort, an dem sie sich eigentlich nicht hätte aufhalten sollen, ein Ort, den sie normalerweise nicht hätte kennen lernen sollen - denn dies war eine Art Gesellschaft, unter die Amanda sich besser nicht mischen sollte. Zumindest war dies Martins Meinung.
    Doch er wusste es besser, als dass er darüber nun einen Streit mit ihr begonnen hätte. Mit steinerner Mine geleitete er Amanda mitten in das Treiben hinein. Dabei war er stets aufmerksam darauf bedacht, dass das, was sich ihrem Blick bot, wenngleich schon nicht schön zu nennen, so aber doch wenigstens auch nicht allzu sehr schockierend war. Und er baute darauf, dass die Tatsache, dass er eine Dame am Arm führte, ihn vor unsittlichen Annäherungsversuchen verschonen würde. Nichtsdestotrotz warf man ihm zahlreiche neckische Blicke zu, zog einladende Schnütchen und zwinkerte aufmunternd direkt in seine Richtung. Und dies entging auch seiner Partnerin nicht.
    Amanda verkrampfte sich, grub ihre Finger regelrecht in seinen Arm. Als sie dann jedoch noch tiefer in die Menge eintauchten, ließ ihre Anspannung allmählich wieder nach.
    Martin blickte zu ihr hinab, doch da sie die Maske trug und ihren Blick fest auf die Gästeschar gerichtet hatte, konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen, konnte nicht erahnen, welche Gedanken sie in diesem Moment wohl bewegen mochten.
    Daher konnte er auch nicht wissen, was Amanda als Nächstes vorhatte.
    Denn Amandas Aufgeschlossenheit den Frauen gegenüber, die hier über das Theaterparkett flanierten, endete in genau dem Augenblick, als sie begriff, dass ihr Begleiter bei den hier Anwesenden mindestens ebenso viel Anklang fand wie bei ihr, Amanda. Kaum aber hatten sie sich auch nur fünf Meter weiter durch das Gedränge geschoben, als wohl allen klar wurde, dass Martin kein Interesse an den hier versammelten weiblichen Wesen hatte - seine Aufmerksamkeit blieb auch weiterhin vornehmlich auf die Person konzentriert, auf die Amanda sie gern konzentriert wissen wollte.
    Nämlich auf sie.
    Wodurch Amanda wiederum die Freiheit hatte, alles gründlich in sich aufzunehmen und sich die verführerischen Hüftschwünge der Frauen zu merken, die neckischen Blicke, diesen gewissen koketten Trick, mit dem man selbst mit dem Auf- und Zuklappen eines Fächers noch diskret flirten konnte. Sie bemühte sich, sich so viel von den Expertinnen auf dem Gebiet der Verführung abzugucken, wie sie nur irgend konnte. Der Umstand allerdings, dass Martin gegen die hier demonstrierten Verführungskünste bereits immun zu sein schien, ließ darauf schließen, dass Amanda sich für seinen speziellen Fall wohl ohnehin noch ein paar subtilere Waffen würde einfallen lassen müssen.
    Amanda war gerade damit beschäftigt, einmal genau zu überdenken, welche dieser unauffälligeren Waffen sie eigentlich schon besaß, als sie von einem ausgelassen vorwärtsdrängelnden Pärchen derart unsanft angerempelt wurde, dass sie ins Stolpern geriet.
    Mit einem Ruck zog Dexter Amanda an sich - sie landete genau an seiner Brust, es raubte ihr geradezu den Atem, so fest presste er sie an sich. Wachsam und schützend schlang er die Arme um sie.
    Sie schaute zu ihm auf. Martins Züge waren zu der steinernen Maske eines Kriegers erstarrt, sein Blick fest auf einen imaginären Punkt hinter ihrem Rücken gerichtet. Sie hörte, wie irgendeiner der Gentlemen eine Entschuldigung brabbelte. Unter ihren Händen, in den Armen, die sie umfangen hielten, spürte Amanda die Anspannung wachsen, fühlte, wie Martin die Muskeln verkrampfte. Sie atmete einmal tief durch, versuchte, ihn in eine andere Richtung zu drängen, schaffte es aber trotz aller Anstrengung nur, den Kopf zu drehen. »Aber das macht doch nichts.« Wieder hob sie den Blick, während Dexter zu ihr hinabsah.
    In seinen Zügen las sie, dass er durchaus

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