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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zwingen, endlich einzusehen, dass wir es ernst miteinander meinen, dass wir fest entschlossen sind, und dass nicht zuletzt mittlerweile auch die Möglichkeit besteht, dass ich bereits … ach, du weißt schon, was ich meine.«
    Luc sah noch immer starr nach vorn, und von seinem Profil konnte Amelia nicht viel ablesen, das war so undurchschaubar wie immer. »Was deine Abstammung, deinen Titel und deine Ländereien angeht, bist du genau die Sorte von Gentlemen, die sie sich für mich und Amanda immer als Ehemänner gewünscht haben. Und dass es um dein Barvermögen im Augenblick nicht so gut bestellt ist, ist vollkommen nebensächlich, wenn man den Umfang der Mitgift bedenkt, die mir zusteht.«
    Amelia brachte wirklich alles zur Sprache, was sie sich nur irgend zu sagen traute. Alles, von dem sie das Gefühl hatte, dass sie es sagen müsste. Dann kaute sie verlegen auf ihrer Unterlippe, musterte weiterhin sein wie versteinert wirkendes Profil und schloss schließlich mit der Bemerkung: »Vielleicht werden sie zuerst ein wenig mürrisch reagieren, aber solange wir unseren Entschluss zu heiraten von Anfang an hartnäckig vertreten, werden sie schließlich auch ihre Zustimmung dazu geben.«
    Luc tat einen tiefen Atemzug; sein Brustkorb hob sich. »Wir haben uns auf Mittwoch geeinigt. Das ist schon sehr bald...« Mit zusammengekniffenen Augen schaute er sie ernst an. »Aber ich möchte trotzdem, dass du mir jetzt bei allem, was dir heilig ist, versprichst, dass du niemandem von unserer Verlobung erzählst, ehe ich dir die Erlaubnis dazu gebe.«
    Amelia sah ihn erstaunt an. »Aber warum denn? Ich dachte, wir wären uns einig -«
    »Wir sind uns auch einig. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln.« Luc wandte den Blick wieder nach vorn auf die Straße. Dann blickte er abermals Amelia an. »Aber es gibt da ein paar Dinge, die ich vorher gerne noch erledigt hätte.«
    Amelia zwinkerte mit den Augen und verstand überhaupt nichts. Dann jedoch nickte sie. »Also schön. Aber nun, wo wir uns bereits auf nächsten Mittwoch geeinigt haben... Wie lange soll es denn dann noch dauern, bis wir endlich frei über unsere Heiratsabsichten sprechen können?«
    Luc schnalzte mit den Zügeln, und die beiden Grauschimmel legten an Tempo zu. Den Blick zum Himmel gerichtet, erwiderte er: »Heute Abend werde ich nichts mehr erledigen können, das ist unmöglich. Ich muss mich also morgen um alles kümmern.« Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu. »Und die Dinge müssen nun einmal erledigt werden, da führt kein Weg dran vorbei. Ich gebe dir morgen Nachmittag Bescheid.«
    »Um welche Uhrzeit?«
    Luc presste die Lippen zusammen, dann entgegnete er: »Ich weiß es nicht. Falls du aus dem Haus gehst, hinterlass einfach eine Nachricht für mich. Ich werde dich dann schon finden.«
    Amelia zögerte. »Nun gut.«
    Eine knappe Minute verstrich, dann schaute Luc sie fest an und versicherte: »Bitte glaub mir, es ist wirklich wichtig.«
    Doch da war so eine gewisse Spur von Verunsicherung in seinen Augen, ein Hauch von Verletzlichkeit, etwas, das... Spontan streckte Amelia die Hand aus, legte sie zärtlich an seine Wange, reckte sich zu ihm hinauf und berührte zart mit den Lippen seinen Mund.
    In dem Moment, in dem ihre Lippen sich voneinander lösten, musste Luc auch schon wieder nach vorn schauen und auf seine Pferde Acht geben. Dann aber nahm er Amelias Hand, hob sie - nachdem er die Grauschimmel wieder sicher auf ihre Bahn gelenkt hatte - an seine Lippen und küsste sie. Seine Finger um die ihren geschlossen, hielt er sie noch einen Moment fest und ließ sie dann nur widerstrebend wieder los.
    »Morgen Nachmittag. Wo immer du auch sein magst, ich werde dich schon finden.«

    Er hätte es ihr sagen sollen. Denn die Regeln des Anstands und des Respekts verlangten es ganz einfach, dass er den Mund hätte aufmachen und ihr erklären müssen, dass er nicht der arme Schlucker war, für den sie ihn hielt.
    Am nächsten Morgen ging er die Haupttreppe vor seinem Londoner Haus hinab und machte sich auf den Weg zur Upper Brooke Street. Im Stillen bemühte er sich bereits, sich mit der nur schwer verdaulichen Wahrheit zu arrangieren, dass Amelia mit Sicherheit einen ausgewachsenen Wutanfall bekommen würde, wenn sie erfuhr, dass er sie angelogen hatte. Und es würde ihren Zorn wohl auch keineswegs besänftigen, wenn man ihr sagte, dass so ein erboster Ausbruch vor ihrem Verlobten wiederum auch nicht so ganz den Regeln von gegenseitigem Anstand und Respekt

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