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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wurde ihr zu Mute. Aber der Gedanke an das Cynster-Collier und die Aussicht, dem Kerl auf diese Weise vielleicht sogar bis in seine Höhle hinein folgen zu können, ließen Amelia trotz ihrer Furcht unermüdlich einen Fuß vor den anderen setzen. Zumal sie sich in der sicheren Gewissheit wähnte, dass die anderen ihr bestimmt schon dicht auf den Fersen waren, und sie im Stillen bereits davon träumte, wie sie ihnen stolz den Weg zu ihrer Beute zeigen könnte.
    Der bisher ebene Waldboden begann nun leicht anzusteigen. Noch immer stapfte die dunkle Gestalt vor ihr her und befand sich sogar bereits ein kleines Stückchen oberhalb von ihr. Amelia reckte den Hals, versuchte zu erkennen, in welche Richtung der Mann ging. Bis ihr Fuß plötzlich an einer alten, aus dem Erdreich herausragenden Wurzel hängen blieb. Sie stolperte, unterdrückte einen Fluch, konnte sich dann aber an einem Baumstamm abstützen - und knickte dabei einen dürren Ast ab.
    Laut wie ein Pistolenschuss hallte das trockene Knacken durch die schwere Luft.
    Amelia erstarrte.
    Plötzlich schien der ganze Wald zu beben, schien drohend einmal tief einzuatmen. Sie wartete. Dann fiel ihr ein, dass das Kleid, in das sie nach dem Ball geschlüpft war, auch noch ausgerechnet schlüsselblumengelb war! Sollte der Schurke sie von seiner Position aus also sehen können...
    Dann waren abermals seine schweren Schritte zu hören. Es war das gleiche, regelmäßige Stampfen wie bisher, und er marschierte noch immer in dieselbe Richtung.
    Amelia atmete einmal tief durch und wartete, bis ihr Puls wieder etwas langsamer ging. Dann schlich sie weiter - noch vorsichtiger als ohnehin schon.
    Der Weg, dem der Mann folgte, war ein ziemlich schwieriger Pfad, mit mancherlei Steinen, Wurzeln und Geröll übersät, der zuerst über eine kleine Hügelkuppe führte und sich dann in eine dicht bewaldete Bodensenke hinabneigte. Amelia war bereits tief in das Wäldchen eingedrungen, ehe ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass sie nichts mehr von den gleichmäßig stapfenden Schritten des Schurken wahrnahm. Abrupt blieb sie stehen, horchte angestrengt in die Dunkelheit, hörte jedoch nichts außer den üblichen nächtlichen Geräuschen, wie sie eben in einem Wald herrschten. Irgendwo in der Ferne ertönte der Schrei einer Eule, dann wieder war dicht bei ihren Füßen ein verstohlenes Rascheln zu hören und hoch über ihr in den Baumwipfeln das leise Knarren eines Astes. Nichts, das darauf hindeutete, dass hier irgendwo ein Mensch durch das Unterholz schlich.
    Und dennoch... Amelia verstand einfach nicht, wie sie seine Fährte hatte verlieren können.
    Ein Stückchen vor ihr wurde der Pfad etwas breiter. Mit noch vorsichtigeren Schritten als ohnehin schon marschierte sie weiter und gelangte schließlich auf eine kleine Lichtung, um die sich ein dichter Ring aus Bäumen schloss.
    Dort hielt sie abermals inne, horchte angestrengt in die Dunkelheit - und hörte doch nichts. Tapfer schritt sie immer weiter, während ihre Slipper wie mit einem leisen Flüstern über die weiche Blätterschicht des Waldbodens glitten.
    Sie hatte die Lichtung schon fast durchquert, als ihr ganz unvermittelt ein eisiger Schauer über den Rücken jagte.
    Sie sah über ihre Schulter...
    Und schnappte entsetzt nach Luft.
    Abrupt wirbelte sie herum, stand nun Auge in Auge genau jenem Mann gegenüber, den sie doch eigentlich hatte verfolgen wollen.
    Mit seiner massigen Gestalt hatte er sich mitten zwischen sie und das in einiger Entfernung liegende Calverton Chase gestellt. Er verstellte ihr den Weg. Der Schurke war groß, breitschultrig und trug sein dunkles Haar kurz und dicht am Kopf anliegend. Amelia stand vor Erstaunen der Mund offen, als sie in dem Kerl jenen Mann erkannte, dem sie und Portia bereits bei den Hundezwingern begegnet waren.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem wahrhaft teuflischen Grinsen. »Also, ich muss schon sagen - das ist aber wirklich ein hilfreicher Zufall.«
    Ihr Herz hämmerte wie verrückt, doch sie presste die Lippen aufeinander und hob entschlossen das Kinn. »Macht Euch nicht lächerlich! Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich Euch jetzt auch nur in irgendeiner Weise behilflich sein werde.«
    Ihre einzige Hoffnung war, ihn irgendwie hier an Ort und Stelle festhalten zu können, indem sie ihn in ein Gespräch verwickelte. So laut wie nur irgend möglich. Und so lange wie nur irgend möglich.
    Unsicher trat er einen Schritt auf sie zu. Dann aber, als Amelia daraufhin ihr Kinn lediglich noch

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