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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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belästigen. Wahrscheinlich interessiert dich das auch alles gar nicht.“
    „Na, jetzt hör aber auf, Faith. Natürlich interessiert es mich.“
    Renzo hatte sich von seinen Frauen schon so viel unsinniges Geplapper anhören müssen, dass er Faiths Geschichten geradezu erfrischend fand.
    Er runzelte die Stirn, als ihm einfiel, wie sehr ihm Katies Gerede auf die Nerven gegangen war. Was hatte er eigentlich in ihr gesehen? Abgesehen von ihrem perfekten Körper natürlich. Sie war so furchtbar oberflächlich. So eingebildet und von sich eingenommen. Warum hatte er sich das angetan?
    „Interessiert es dich wirklich? Also meine Mutter würde jetzt wieder sagen, dass ich …“
    Sie brach ab, und er hörte, wie sie nach Luft rang.
    „Was würde deine Mutter sagen?“, hakte er nach, als sie nicht weitersprach.
    „Ach, ist schon gut. Vergiss es einfach.“
    Sie seufzte und verschränkte die Hände ineinander. Instinktiv spürte Renzo den Drang, ihre weichen Hände in seine zu nehmen und sie zu streicheln, so wie er es bereits vorhin im Auto getan hatte.
    „Du kannst es mir ruhig sagen“, entgegnete er.
    „Lieber nicht.“
    Sie klang so kühl, so kontrolliert. Wie kam es eigentlich, dass sie seit sechs Monaten für ihn arbeitete und er rein gar nichts über sie wusste? Sie schien nur ungern über ihre Vergangenheit zu reden. Und er konnte sie nicht zwingen, sich ihm zu offenbaren. Er sprach ebenso ungern über seine Kindheit und seine Familie.
    Seine Mutter war eine herzliche Frau, die ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet hatte. Dennoch war ihm seine Herkunft peinlich. Dabei hatte er eigentlich keinen Grund, sich zu schämen. Nicht für seine Mutter. Aber für den Conte de Lucano. Er war acht Jahre alt gewesen, als er erfahren hatte, wer sein Vater ist. Er hatte sich so hilflos gefühlt, als dieser fremde Mann zu ihnen nach Hause gekommen war und seine Mutter bedroht hatte. Sie durfte niemandem erzählen, wer der Vater ihres Kindes war. Und Renzo war sich vorgekommen wie der letzte Dreck. Ungewollt und abgelehnt.
    Offensichtlich hatte Faith auch keine schöne Kindheit gehabt.
    „Du sprichst nicht gern über deine Familie, oder?“, erkundigte er sich.
    Sie seufzte.
    „Nein, ich spreche nicht gern über sie. Ich habe sie vor Jahren verlassen und den Kontakt abgebrochen“, erklärte sie. „Und ich werde auch nie wieder zurückgehen!“
    Sie klang bitter. Doch er hatte sie noch nie so überzeugt reden hören. Mit einer solchen Leidenschaft …
    Maledizione , woran er schon wieder dachte. Sie war seine Assistentin. Und auch wenn er sich diese plötzliche Spannung zwischen ihnen nicht erklären konnte, war sie absolut tabu für ihn. Er musste sich auf die Viper konzentrieren. Und er brauchte seine engagierte Assistentin, die sich um den Papierkram kümmerte. Er würde zu viel aufs Spiel setzen, wenn er sich mit ihr einließ. Womöglich würde sie kündigen, sobald er das Interesse an ihr verlor. Und dann müsste er eine neue Assistentin anlernen, zu einem Zeitpunkt, wo er gar keine Zeit dafür hatte.
    Nein, Renzo durfte jetzt keinerlei Risiken eingehen, so verlockend diese Frau auch war. Niccolo Gavretti wartete nur darauf, dass er einen Fehler machte. Er würde keine Sekunde zögern, Renzo und D’Angeli Motors zu vernichten. Er hätte Nico eins auswischen sollen, damals, als er die Gelegenheit gehabt hatte. Aber er war zu gutmütig gewesen. Schließlich waren sie mal Freunde gewesen. Heute könnte Renzo sich darüber schwarzärgern.
    „Du möchtest mir den Grund dafür also nicht sagen?“, erkundigte er sich. Er hätte zu gern erfahren, warum sie von zu Hause weggelaufen war. Faith Black wirkte immer so ruhig und verträglich. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie mit jemandem Streit haben könnte.
    Als sie den Kopf schüttelte, spiegelte sich das Licht in ihrem goldenen Haar.
    „In manchen Familien gibt es eben einfach Probleme“, erklärte sie. „Mehr will ich dazu nicht sagen.“
    Fasziniert sah Renzo sie an. Für ihn war sie immer die süße Unschuld vom Lande gewesen. Nun sah er die Kämpferin in ihr. Faith hatte also keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Er selbst sprach mit seiner Mutter und seiner Schwester regelmäßig am Telefon. Er konnte sich keinen Grund vorstellen, warum er nicht mit ihnen sprechen wollen würde. Und hier saß diese schüchterne junge Frau und erzählte ihm mit einem solchen Nachdruck, dass sie all das hinter sich gelassen hatte.
    Irgendwie war er beeindruckt. Diese Frau

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