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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Getue nötig gehabt. Aber ihre Krallen hatte sie ganz schön ausgefahren. Und ihn tatsächlich dazu gebracht, über sein Liebesleben nachzudenken. Interessanterweise hatte es ihn eher amüsiert als geärgert.
    Sie hatte ihn ganz schön heruntergeputzt. Ihm war jedoch nicht entgangen, wie sie bei seiner Berührung gezittert hatte. Doch ihre Reaktion schien ihr peinlich gewesen zu sein.
    Als er sie gegen die Wand gedrängt und die Hand auf ihre Wange gelegt hatte, hatte er sie eigentlich küssen wollen. Aber ihm war bewusst gewesen, dass es absolut nicht angebracht war. Man küsste seine Assistentinnen nicht.
    Er konnte sich auch gar nicht erklären, woher dieser plötzliche Drang gekommen war. Faith Black war nun wirklich kein Supermodel. Und sie war ganz anders als seine üblichen Frauen. Aber sie hatte etwas Anziehendes an sich. Er konnte nicht genau sagen, was es eigentlich war. Sie wirkte stark und zugleich verletzlich. Sie hatte harte Zeiten in ihrem Leben durchgemacht, sich davon aber nicht unterkriegen lassen. Er hatte es in ihren Augen gesehen, als Lissa diese unmöglichen Kommentare von sich gegeben hatte. Er hatte Faith verteidigen wollen, aber sie war allein damit klargekommen.
    „Du hast mir noch nicht gesagt, ob du mich nach Italien begleiten wirst“, murmelte er in die Stille hinein.
    Im Inneren der Limousine, die sie zurück nach Brooklyn fuhr, war es dunkel, abgesehen vom Licht der Straßenlaternen, das zu ihnen hereinschien. Faiths Ohrringe funkelten, als sie sich zu ihm umwandte.
    „Ich habe darüber nachgedacht“, erklärte sie.
    „Und was hast du gedacht?“, fragte er gespannt.
    „Du hast mir noch nicht erklärt, wie das alles ablaufen würde, wenn wir da sind. Wo würde ich wohnen? Bräuchte ich ein Auto? Ich bin seit Jahren nicht gefahren, und ich weiß nicht, ob ich das auf Anhieb könnte in einem fremden Land. Es ist nicht so, dass ich nicht fahren könnte“, beeilte sie sich zu versichern. „Aber seit ich in New York lebe, habe ich einfach kein Auto mehr gebraucht.“
    Sie klang ziemlich atemlos. Als ob sie furchtbar nervös war und versuchte, es zu verbergen. Interessant. Renzo lächelte in sich hinein.
    „Ich habe ein sehr großes Haus in Italien, Cara . Du würdest bei mir wohnen. Und du musst auch nicht selber fahren. Mein Chauffeur fährt uns überall hin. Und du wirst mich begleiten.“
    Renzo überraschte sich selbst ein wenig mit dieser Aussage. Doch wie sollte sie sonst seine Termine organisieren, wenn sie nicht permanent bei ihm war?
    „Ich weiß nicht, ob das geht“, antwortete sie leise.
    „Warum denn nicht?“, fragte er erstaunt. Sie würde sich dieses einmalige Angebot doch wohl nicht entgehen lassen?
    „Weil es sich so anhört, als würde ich dann gar keine Zeit mehr für mich haben. Hier in New York habe ich zumindest am Wochenende frei. Ich hab mein eigenes Leben. Weißt du, was ich meine? Es dreht sich nicht vierundzwanzig Stunden alles nur um dich. In Italien wäre das wahrscheinlich so …“
    Plötzlich kam Renzo ein Gedanke. Er hätte viel eher daran denken sollen. Aber aus irgendeinem Grund hatte er diese Option gar nicht erst in Erwägung gezogen.
    „Hast du einen Freund, Faith? Ist das der Grund, warum du nicht weg willst?“
    Er hoffte insgeheim, sie würde die Frage verneinen. Ansonsten wäre es wahrscheinlich vorbei mit seiner guten Laune.
    „Nein, ich hab keinen Freund“, entgegnete sie knapp.
    Unmerklich stieß er die Luft aus. Natürlich wäre es kein Hindernis, wenn sie einen Freund hätte. Aber so würde es definitiv einfacher sein.
    „Haustiere?“
    „Nein, auch keine Haustiere. Ich hatte mal eine Katze, aber die ist letztes Jahr gestorben.“
    „Das tut mir leid“, entgegnete er mitfühlend.
    Sie zuckte die Schultern. Als ob es ihr nichts ausmachte. Renzo war die Traurigkeit in ihrer Stimme jedoch nicht entgangen.
    „Ist schon in Ordnung. Sie war alt und ihre Zeit war gekommen. Ich wollte mir danach eigentlich wieder eine Katze zulegen … Aber Katzen brauchen so viel Aufmerksamkeit. Und ich arbeite viel, also …“
    Ihre Stimme brach ab. Und Renzo verspürte fast so etwas wie Schuldgefühle. Als wäre er daran schuld, dass sie sich keine neue Katze angeschafft hatte, weil er sie so viel arbeiten ließ. Manchmal verließ sie das Büro erst abends um zehn.
    Nein, eine Katze konnte man nicht so lange allein lassen. Und auch einem Freund würde das nicht gefallen.
    Faith winkte ab.
    „Ach, mir tut es leid. Ich wollte dich nicht damit

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