Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
mein Auto gerichtet, während Lula an den Tresen trat. »Ich möchte einen Chilidog, einen Krautdog, einen Barbecuedog und Spiralpommes mit Käse. Meine Freundin möchte nur einen Chilidog. Wer von Ihnen beiden ist Lionel Cracker?«
    Einer der Männer holte vier Hotdogs aus der Brühe und sah Lula an. »Und warum wollen Sie das wissen?«
    »Darum.«
    »Kennen wir uns?«
    »Ich kenne Ihren Schwager Merlin. Er hat mir gesagt, dass Sie hier arbeiten.«
    Cracker legte sich vier Brötchen auf dem Arbeitstisch zurecht und stopfte die Hotdogs hinein. »Was hat er noch gesagt?«
    »Nichts sonst. Merlin und ich waren früher gut befreundet, und weil ich ihn lange nicht gesehen habe, wollte ich mal wissen, wie es ihm so geht.«
    »Er schuldet Ihnen Geld, stimmt’s? Wer sind Sie? Inkassobüro, Sozialfürsorge?«
    »Wir wollten eigentlich nur einen Hotdog essen, und da fiel mir Merlin ein.«
    Cracker quetschte Senfstreifen aus einer Flasche auf die Hotdogs. »Ich sehe Ihnen an, dass Sie lügen. Ich kenne mich mit Körpersprache aus, und Sie sind eine fette Lügnerin.«
    »Erstens: Ich kann lügen wie gedruckt, ohne dass man mir auch nur das Geringste ansieht. Und zweitens: Sagen Sie lieber nicht noch mal, ich sei fett. Schon weil Sie selbst ein hässlicher Fettwanst sind.«
    »Das ist gemein«, sagte Cracker. »Und die Hotdogs können Sie vergessen. Fette Schlampen kriegen bei mir nichts.«
    Lula beugte sich über den Tresen, um ihm eine zu knallen. »Ist mir recht, ich will Ihre blöden Hotdogs sowieso nicht, aber ich lasse mich nicht dissen.«
    »Leck mich doch.«
    Cracker streckte ihr seinen bloßen Hintern entgegen.
    Lula schnappte sich den Senfspender und schoss Cracker zwei Spritzer zwischen die Arschbacken. Cracker griff mit seiner Pranke in den Chili und schleuderte eine Handvoll gegen Lula. Danach war nicht mehr zu erkennen, wer wen womit bewarf. Hotdogs, Brötchen, Krautsalat, Pickles, Ketchup, Salatsoße, Sauerkraut – alles Mögliche flog durch die Luft. Lula schlug die Geschosse mit ihrer Handtasche zurück, und ich versuchte, Lula durch die Tür zu bugsieren.
    »Lass mich los«, sagte sie. »Ich bin noch nicht fertig mit ihm.«
    Cracker tauchte hinter dem Tresen ab und mit einer Schrotflinte wieder hervor.
    »Okay, mir reicht’s«, sagte Lula.
    Wir flüchteten nach draußen, sprangen ins Auto, und ich trat das Gaspedal durch, dass die Reifen quietschten.
    An der nächsten Kreuzung bog ich ab. »Halt dich ein bisschen zurück«, bat ich Lula. »Du kannst nicht gleich auf jeden schießen, nur weil er dich eine fette Kuh nennt.«
    »Ich habe nur auf den einen geschossen. Beim anderen war es Senf.« Lula wischte ein Stück Paprika weg, das auf ihrem Shirt kleben geblieben war. »Wir haben unsere Hotdogs nicht bekommen. Wo willst du jetzt Mittag essen?«
    »Zu Hause, da kann ich in Ruhe duschen und mich umziehen. Ich fühle mich, als hätte ich in Giovichinni’s Abfallcontainer gebadet.«
    Lula kurbelte ihr Fenster herunter. »Einer von uns stinkt nach Sauerkraut. Ich glaube, du. Sieht so aus, als hätte dich eine ganze Schüssel getroffen. Es steckt sogar in deinen Haaren.«
    Jetzt denk bloß nicht, das sei Bellas Werk, redete ich mir ein. Der Pickel und das Sauerkraut sind Zufälle. Der böse Blick ist Humbug . Noch mal zum Mitschreiben: Der böse Blick ist Humbug!

14
    Als ich die Wohnung wieder verließ, war es bereits Nachmittag. Ich hatte mir das stinkende Sauerkraut aus den Haaren gewaschen und mich in mein gewohntes Outfit geworfen, Jeans und T-Shirt. Mein nächstes Ziel war Giovichinni’s, wo ich mir zum Lunch ein Sandwich und fürs Abendessen eine Portion Lasagne kaufen wollte.
    Unterwegs kam ich an Mooners Bus vorbei, alles schien normal, keine Anzeichen, dass sich ein Bär darin befand. Der Wagen der Gerichtsmedizin parkte nicht mehr am Straßenrand, doch Morelli und einige Polizisten standen immer noch auf dem Grundstück und schauten dem Bagger bei der Arbeit zu. Ich deutete es so, dass man die Leiche abtransportiert hatte und die Grube wieder eingeebnet wurde.
    Ich hielt an und ging zu Morelli.
    »Und? War es der Rechtsanwalt?«
    »Wahrscheinlich, aber wir haben ihn noch nicht eindeutig identifiziert.«
    »Kein Schmuck, an dem man ihn hätte erkennen können?«
    »Eine teure Armbanduhr, kein Ehering, kein Portemonnaie.« Morelli beugte sich zu mir. »Du riechst nach Sauerkraut.«
    »Bin ich deswegen nicht mehr begehrenswert?«
    »Doch. Ich kriege nur Hunger auf einen Hotdog.«
    »Glaubst du, dass

Weitere Kostenlose Bücher