Kuesse sich, wer kann
meine schrille Eifersuchtsstimme zu verfallen. »Terry!?«
»Terry Gilman. Lou Dugan war ihr Onkel, vor ein paar Jahren hat sie mal für ihn gearbeitet. Hauptsächlich Buchhaltung.«
»Logo.«
»Ja, schwer zu sagen, was Terry eigentlich sonst so macht. Nicht dass es mich was angeht. Jedenfalls zeigt sie sich bei den Ermittlungen kooperativ.«
»Logo.«
Morelli sah grinsend auf mich herab. »Eifersüchtig?«
»Ich traue ihr nicht.«
»Und mir? Traust du mir?«
Ich ließ mir die Frage durch den Kopf gehen.
»Was ist?«, hakte Morelli nach.
»Ich überlege noch.«
Morelli stöhnte.
»Passen Sie auf, wenn Sie die Schaufel ansetzen«, rief der Gerichtsmediziner einem der beiden Arbeiter zu. »Ich will den Kerl nicht in tausend Stücken abtransportieren.«
Brechreiz stieg in mir auf. »Ich bin dann mal weg«, sagte ich. »Sehen wir uns heute Abend?«
»Ja, aber es wird spät.« Er gab mir einen flüchtigen Kuss. »Warte nicht mit dem Abendessen auf mich.«
13
Lulas Auto war weg, Connies ebenfalls. Wahrscheinlich waren meine lieben Kolleginnen im Coffeeshop. Der Bus hatte aufgehört zu schaukeln, entweder hatte der Bär Vinnie gefressen, oder die beiden hielten ein Mittagsschläfchen. So oder so, ich wollte mich lieber nicht einmischen.
Ich fuhr zum Coffeeshop und parkte hinter Lulas Firebird. Das Café lag gegenüber vom Krankenhaus und hatte das klassische Starbucks-Design, war aber keine Filiale: In der einen Fensternische zwei Ledersofas und ein Couchtisch zu einer kleinen Sitzecke arrangiert, in der anderen Stühle und Bistrotische. Zwei Frauen in Kitteln bestellten Caffè Latte an der Theke, ein Mann mit Locken saß an einem der Tische und surfte im Internet, Lula und Connie hielten die Sitzecke besetzt.
»Wie war die Rückfahrt mit dem Bären?«, fragte ich Lula.
»Für einen Bären ist er ziemlich brav«, sagte sie. »Er hat mich nicht angeknurrt oder so, aber wenn er mal aufs Töpfchen muss, will ich lieber nicht dabei sein.«
»Es gibt was Neues über Merlin Brown«, sagte Connie. »Ich habe ihn durch unseren Computer gejagt, der mir seinen Schwager ausgespuckt hat, Lionel Cracker. Er wohnt in derselben Wohnsiedlung wie Merlin und arbeitet in einem Deli in der Stark Street, einen Häuserblock hinter dem Niemandsland, neben Greens Leichenhalle.«
»Ich weiß, wo das ist«, sagte Lula. »Früher als Nutte war ich ständig in der Gegend und bin immer in den Deliladen gegangen. Die haben die besten Chili-Hotdogs in der Stadt. Die könnte ich essen bis zum Abkotzen. Wenn wir den Kerl jetzt gleich überprüfen, könnte ich mir dort zum Lunch einen Hotdog kaufen.«
Ich fuhr erst noch einen kleinen Umweg und schaute nach, ob Browns Wagen vor seinem Haus parkte. Sicherheitshalber rief ich auch noch seine Festnetznummer an – beide Male Fehlanzeige.
»Der macht auch gerade Mittag«, sagte Lula. »Hat sich mit seinem Schwager zum Essen verabredet.«
Wer sein Auto in der Stark Street abstellt und es nicht ständig im Auge hat, muss damit rechnen, dass anschließend einige Teile fehlen, wenn nicht das ganze Auto. Klar, hätte ich einen schwarzen Cadillac Escalade, einen Mercedes SLS AMG oder einen Porsche 911 Turbo, würde sich niemand daran die Finger verbrennen aus Angst, ich könnte ganz oben auf der Gangsta-Gehaltsliste stehen. Solch ein Auto zu klauen käme einem Todesurteil gleich.
Ich fuhr nur einen ramponierten Ford Escort und parkte daher direkt vor dem Deli.
»Ich möchte einen Chilidog, einen Krautdog und einen Barbecuedog«, stellte Lula klar. »Um die Sache mit der nötigen Portion Gemüse und einem Milchprodukt abzurunden, kommen noch Pommes dazu, mit Käse überbacken. Ich habe mir nämlich überlegt, mich nur noch ausgewogen zu ernähren. Ich glaube, in dieser Mahlzeit sind alle Bestandteile der wichtigsten Lebensmittelgruppen enthalten.«
»Cracker wird uns nicht gerade mit offenen Armen empfangen, falls er weiß, dass du seinem Schwager den großen Zeh abgeschossen hast. Also bleib cool.«
»Cool kann ich am besten. Was möchtest du essen?«
»Ich möchte einen Hotdog. Egal welchen.«
Der Laden war klein, Speisen nur außer Haus. Zwei Jungs in Gangklamotten warteten am Verkaufstresen auf ihre Bestellungen. Zwei Männer in fleckigen, verschwitzten T-Shirts arbeiteten in der Küche, die beiden wogen gut und gern drei Zentner. Hotdogs kochten in einer Brühe auf dem Herd vor sich hin, von den Wänden der Fritteuse troff das Fett nur so.
Ich blieb in der Tür stehen, ein Auge auf
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