Kuesse sich, wer kann
heißt, er hätte DNA -Spuren im Kofferraum hinterlassen. Aber gut, man kann natürlich auch ein Auto stehlen.«
»Wie ich sehe, hast du alles gut durchdacht«, sagte ich zu Dave.
Dave bediente sich aus der Weinflasche. »Mein Cousin musste neulich ein Bußgeld zahlen, weil er illegal Giftstoffe entsorgt hat. Sie haben ihn auf dem Band der Überwachungskamera gesehen. Und alles, was ich über DNA -Analysen weiß, habe ich aus den einschlägigen Serien. Seit ich wieder zu Hause wohne, habe ich viel Zeit zum Fernsehen.«
Eine Stunde später rückte ich mit dem Stuhl vom Tisch ab und holte tief Luft. Die Lasagne war sehr gut gewesen, und ich hatte viel zu viel gegessen. Meine Jeans saß auf einmal unangenehm eng. Meine Gedanken waren widersprüchlich. Vielleicht lag es an den drei Gläsern Wein, die ich gekippt hatte, jedenfalls ging mir durch den Kopf, dass es gar nicht so schlecht wäre, mit einem Mann verheiratet zu sein, der gerne kochte. Ich würde mich sogar daran beteiligen, könnte die Schnippelei übernehmen, und er würde alles in den Wok oder Topf oder sonst was werfen. Ich würde noch Kerzen kaufen, und wir würden uns Gäste einladen.
Ich fügte Ranger in dieses Bild ein. Als meisterhaften Koch konnte ich ihn mir gut vorstellen, weil Ranger in allem gut ist. In einer größeren Tischrunde dagegen konnte ich ihn mir schlecht vorstellen. Für Ranger sind schon zwei Leute mehr als genug. Morelli wiederum würde sich als Gastgeber gut machen, aber käme ein Footballspiel im Fernsehen, würde er das Essen anbrennen lassen. Dave passte perfekt in die Küche und war ein netter Unterhalter, nur fand ich ihn nicht sonderlich attraktiv. Gegen Ranger und Morelli wirkte er blass.
Ich lag schlafend auf dem Sofa, als Morelli einen Arm um mich legte und Bob mir mit seiner dicken Zunge die Wange leckte.
»Hä? Was ist?«, sagte ich, noch leicht desorientiert nach dem Aufwachen.
Morelli zappte sich durch die Fernsehsender. »Du musst einen anstrengenden Tag gehabt haben. Es ist gerade mal neun Uhr.«
»Ich habe mich überfressen. Es gab Lasagne und Schokoladenkuchen bei meinen Eltern. Ich brauche Tage, um das zu verdauen.« Ich sah an meiner Jeans herab. Der oberste Knopf stand offen, und ich hatte wenig Hoffnung, ihn bald wieder schließen zu können. »Ich habe dir ein Stück Kuchen mitgebracht. Es steht im Kühlschrank.«
Er küsste mich auf den Kopf, ging in die Küche und kehrte mit dem Kuchen zurück. Er aß ein paar Happen und nickte beifällig. »Hm, lecker!«
»Das ist die Glasur.«
»Ja, schmeckt wie Fondant.«
»Dave Brewer hat ihn gemacht. Es hat sich herausgestellt, dass er gerne kocht.«
»Habe ich da was verpasst? Wie kommt Dave Brewer dazu, dir einen Kuchen zu backen?«
»Meine Mutter hat Daves Mutter bei Giovichinni’s getroffen, und die beiden haben beschlossen, dass ich seine Freundin werden soll. Zweimal habe ich mich zum Abendessen mit ihm verleiten lassen. Einmal hat er selbst gekocht.«
»Und?«
»Und was?«
Morelli verschlang den letzten Kuchenhappen. »Willst du seine Freundin werden?«
»Nein. Er backt leckere Kuchen, aber ich bleibe doch lieber bei dir.«
»Ich wollte es nur wissen. Dann brauche ich ihm wenigstens keine in die Fresse zu hauen.«
»Das kannst du dir sowieso abschminken. Angeblich haben wir doch eine offene Zweierbeziehung, oder? Wart ihr beide eigentlich befreundet auf der Highschool?«
»Dave war ein Jahr jünger als ich, uns trennten Welten. Ich war der Versager mit dem schlechten Ruf, er war der Footballheld. Er ging mit Julie Barkalowski, der Puschelqueen.«
»Und du? Bist du auch mal mit Julie Barkalowski gegangen?«
»Ich bin mit jedem Mädchen auf der Highschool gegangen. Damals war ich ein geiler Bock.«
»Und heute?«
Morelli stellte den Kuchenteller ab und legte einen Arm um mich. »Heute bin ich dein geiler Bock.«
»Ich Glückspilz.«
Er schaltete den Fernseher aus, glitt mit einer Hand unter mein T-Shirt und küsste mich. Minuten später lagen wir nackt im Bett, und Morelli demonstrierte mir auf verschiedene Art und Weise, warum ich mich als Glückspilz fühlen durfte. Schließlich fand er die eine, die mich zum glücklichsten aller Glückspilze machte, und kurz bevor ich in den tiefsten Glücksrausch abdriftete, sah ich urplötzlich Dave Brewer in Schürze vor meinem inneren Auge, und die Konzentration war dahin.
»Mist!«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Morelli hob den Kopf und sah mich an. »Probleme?«
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher