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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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alles herumschlagen muss! Vampire und Bären und Riesen mit steifen Schwänzen. Immerhin, der Kerl mit dem Steifen war nicht ganz so schlimm.«
    Connie schrieb Belmens Adresse auf eine Karteikarte und gab sie mir. »Wenn du die vollständigen Angaben haben willst, muss ich zum Ausdrucken in den Bus.«
    »Nicht nötig. Mehr brauche ich nicht.«
    »Und wenn du den Bären aufgespürt hast«, beschwor mich Vinnie, »klär endlich mal auf, wer seine Leichen auf meinem Grundstück verbuddelt. Das Geschäft lief vorher schon schlecht, aber jetzt läuft praktisch gar nichts mehr. Als hätten wir Killerläuse.«
    »Morelli bearbeitet den Fall«, sagte ich.
    »Dann richte ihm aus, er soll sich beeilen. Uns steht das Wasser bis zum Hals. Wir gehen unter. Noch eine Woche, und Harry zieht sein Geld aus dem Geschäft, dann können wir einpacken.«
    Belmen war in einem billigen Motel im Süden der Stadt, Richtung Bordentown, abgestiegen. Ich fuhr auf den Parkplatz und stellte den Ford neben einen weißen Camry, der schwer nach Mietauto aussah und an dessen Seitenfenster Bärensabber herablief. Das Haus war ein klassischer Siebzigerjahre-Bau, zwei Geschosse, rosa Gipsputz, weiße Fenster und Türen. Belmen wohnte in Zimmer 14A. Ich klopfte an die Tür, und ein schlanker Mann in den Vierzigern, der auf die Beschreibung passte, öffnete. Einen knappen Meter hinter ihm sah ich Bruce auf der Bettkante sitzen.
    »Wo ist die Pizza?«, fragte Belmen und musterte mich von oben bis unten.
    »Wie bitte?«
    »Sind Sie nicht der Pizzabote? Ich hatte Pizzas bestellt.«
    »Nein, tut mir leid, ich arbeite für Vincent Plum Bail Bonds.«
    »Vinnie ist ein mieser Typ«, sagte Belmen, trat zur Seite und wies mit schwungvoller Geste auf den Bären. »Fass!«
    Bruce sprang von der Bettkante und rannte mit aufgerissenem Maul auf mich zu. Roaaar!
    Ich wich zurück und knallte die Tür zu.
    »Meine Fresse!«, rief ich. »Ich will doch nur mit Ihnen reden.«
    »Worüber?«
    »Muss ich Ihnen das durch die Tür sagen?«
    »Ja.«
    Ich stieß einen Seufzer aus und zählte bis fünf. »Ich weiß, dass Sie so schnell wie möglich nach Las Vegas wollen, aber Sie sollten vorher unbedingt zu Ihrem Gerichtstermin erscheinen. Sie würden sich sonst erneut strafbar machen, und das käme zu dem ersten Anklagepunkt hinzu. Wenn Sie bei Gericht vorsprechen und erklären, was passiert ist, kommen Sie vielleicht glimpflich davon, weil es Ihr erstes Vergehen ist.«
    »Ich glaube nicht, dass es meine Schuld war«, sagte er. »Ich kann mich nicht einmal daran erinnern. Es geschah alles wahnsinnig schnell.«
    »Der Barkeeper sagt, Sie seien betrunken gewesen.«
    »Ich hatte ein paar Gläser gekippt. Ja, vielleicht war ich betrunken.«
    »Versprechen Sie mir, dass Sie zu Ihrem Termin erscheinen.«
    »Gut, versprochen. Aber wenn ich ins Gefängnis muss, kümmern Sie sich um Bruce.«
    »Nein, um Bruce kümmere ich mich nicht. In meinem Haus ist die Haltung von Bären verboten.«
    »Ich kann ihn unmöglich alleinlassen.«
    »Mir fällt schon was ein. Nur so, aus Neugier: Hätte er mich eben getötet?«
    »Nein. Bruce ist ein Schmusekätzchen. Er wollte nur spielen.«
    Ja, ja, von wegen spielen. Noch nie hatte ich einen Richter bestochen, aber in diesem Fall würde ich nichts unversucht lassen.

17
    Große Erleichterung, als ich sah, dass Mooners Bus nicht mehr vor dem Coffeeshop stand. Ich hatte keine Lust, Vinnie zu verklickern, warum der Bär bei Bruce gut aufgehoben war. Vinnie wäre garantiert dagegen gewesen, hätte getobt und geschimpft und mich zum Schluss noch mal losgeschickt, ihm das wertvolle Tier wiederzubeschaffen. Eine Katastrophe, denn erstens hatte ich keine Ahnung, wie ich dem Besitzer das Tier entreißen sollte, und zweitens war ich nicht davon überzeugt, dass Vinnie und Mooner die besten Bärenpfleger waren. Vielmehr musste man befürchten, dass sie Bruce mit Mooners Haschkeksen gefüttert hätten, und der Arme halluziniert hätte, er wäre ein Singvogel oder so.
    Außer, dass der Bus nicht mehr am Straßenrand stand, hatte sich nicht viel verändert, Lula und Connie hielten die Fensternische noch immer in Beschlag.
    »Na, meine Freundin«, sagte Lula. »Wie ist es dir mit dem Bär ergangen?«
    »Ganz okay. Boris hat mir versprochen, zu seinem Gerichtstermin zu erscheinen.«
    »Und der Bär? Was ist mit dem Bären? Wo ist der Bär?«
    »Der Bär ist bei Boris. Und ich habe eine kühne Entscheidung getroffen: Der Bär bleibt bei Boris.«
    Die Eingangstür des

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