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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gegen meine Beine. Ich kraulte ihm die Ohren und strich ihm über den Rücken, dann kam Morelli aus der Küche geschlendert.
    »Lange nicht gesehen«, sagte er.
    »Fast zwei Tage.«
    »Kommt mir länger vor.«
    »Ich habe heute deine Oma getroffen, sie hat den Bannfluch von mir genommen.«
    »Meinst du den Pickelfluch?«
    Ich stellte meine Umhängetasche auf den Couchtisch. »Nein. Den Vordofluch.«
    »Bei ihren vielen Bannflüchen kommt man gar nicht mehr hinterher.« Er zog mich an sich und küsste mich. »Trinkst du immer noch Cranberrysaft?«
    »Nein.«
    »Die schönste Nachricht des Tages.« Er küsste mich unterm Ohrläppchen, am Hals, auf die Schulter. »Du hast mir gefehlt gestern Abend.«
    »Ich bin bei dir vorbeigefahren, aber du warst nicht da.«
    »Es war spät, als ich von Anthony losgekommen bin. Der Umzug in sein neues Heim hat eine Ewigkeit gedauert.« Er küsste mich erneut. »Du willst nicht zufällig nach oben ein Nickerchen machen, oder?«
    »Ein Nickerchen?«
    Morelli grinste. »Es sollte ein dezenter Hinweis sein.«
    Ich schlang meine Arme um ihn, und seinen Körper an meinem zu spüren fühlte sich gut an, doch ich war nicht in Stimmung für ein Nickerchen . Normalerweise wurde mir wärmer und wärmer, je tiefer Morelli mit seinen Lippen meine Schulter hinabrutschte. Heute spürte ich gar nichts. Zu viel ging mir durch den Kopf.
    »Vielleicht können wir unser Nickerchen später nachholen. Heute Nachmittag habe ich noch zu tun«, sagte ich.
    »Was denn?«
    »Ich war gestern mit Grandma auf Lou Dugans Totenfeier. Nick Alpha war auch da. Der Mann hat echt ein Rad ab. Er sagte, er wolle sich für Jimmy revanchieren, er wolle mich töten. Es sei nicht das erste Mal, dass er jemanden umbringt, aber diesmal sei es ihm eine besondere Freude.«
    Ich spürte, wie sich Morellis Rückenmuskeln anspannten. Sein Blick verhärtete sich, von sanft und sexy zu Bullenblick. »Das hat er tatsächlich zu dir gesagt?«
    »Ja. Deswegen will ich ihn verfolgen. Wenn ich beweisen kann, dass er Lou Dugan und seine Pokerpartner getötet hat, ist er weg vom Fenster. Dafür werde ich sorgen.«
    »Es ist nicht gesagt, dass er der Mörder ist.«
    »Nein, aber es könnte sich lohnen, gegen ihn zu ermitteln.«
    »Stimmt. Eine polizeiliche Anordnung, dich von Nick Alpha fernzuhalten, werde ich gar nicht erst aussprechen. Gegen Anordnungen bist du bekanntlich immun. Aber ich würde ruhiger schlafen, wenn du die Ermittlungen mir überlässt.«
    »Klar«, sagte ich. »Du kannst ermitteln, so viel du willst.«
    Morelli sah mich misstrauisch an. »Das ging mir zu schnell.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe Besseres zu tun.«
    »Zum Beispiel?«
    »Kautionsflüchtlinge jagen und festnehmen. Und sexy Dessous kaufen.«
    »Machst du dich über mich lustig?«, sagte Morelli. »Wenn du dich unbedingt in Gefahr bringen willst, tu es wenigstens nicht allein.«
    Ich verabschiedete mich und fuhr kurz am Coffeeshop vorbei, um noch mal Connies SMS zu lesen. Mit Frappuccino und einem riesigen Chocolate Chip Cookie setzte ich mich an einen Bistrotisch vorn am Fenster. Connie hatte mir Alphas Adresse geschickt. Angeblich besaß er in der unteren Stark Street eine chemische Reinigung und wohnte direkt darüber. Eine Festnetz- oder Handynummer konnte sie mir nicht nennen.
    Ich kannte die Stark Street, der erste Block bestand hauptsächlich aus dreigeschossigen, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Gebäuden. Roter Backstein, der sich mit zunehmendem Alter und durch den Ruß in der Luft dunkel verfärbt hatte. Im Erdgeschoss Gewerbe. Bars, Lebensmittelgeschäfte, ein Leihhaus, Tattoo-Studio, Friseur, eine Kirche. Dieser Abschnitt der Stark Street war noch einigermaßen sicher, es sei denn, Nick Alpha war unterwegs, um mich zu killen.
    Die chemische Reinigung hatte ich vorher nie richtig beachtet, warum auch. Vage erinnerte ich mich, dass sie sich ungefähr auf halber Höhe des Blocks befand. Ich wusste nur, hinten grenzte sie an eine kleine Gasse, die zur Warenanlieferung benutzt wurde wie von fast allen Geschäften in der Stark Street. Ich wollte das Gebäude ein bisschen ausspionieren, ob es nicht möglich war, in Alphas Wohnung einzusteigen und nach der Frankensteinmaske zu suchen. Natürlich wäre das illegal, aber welche Wahl hatte ich denn. Sollte ich etwa warten, bis Alpha sich dazu entschließen würde, mich zu erwürgen?
    Ich aß den Cookie, trank den Frappuccino aus und wollte gerade aufbrechen, als Mooner hereinkam.
    »Yo,

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